Fluidway – das digitale Anreizsystem für multimodale Mobilität

Einreichende Institution: Fluidtime Data Services GmbH
Jahr: 2020
Bundesland: Wien
Fluidway – das digitale Anreizsystem für multimodale Mobilität

Ziele/Ideen

Das Auto ist als Statussymbol tief im Menschen verankert und ein fixer Bestandteil des eigenen Mobilitätsverhalten. Das eigene Verhalten ist sehr stark durch Routine und Gewohnheit geprägt. Demnach ist eine Umstellung auf Mobilitätsalternativen schwierig, insbesondere da die Wahl des Verkehrsmittels meist im Tagesverlauf nicht mehr wechselt. Personen, die ein Auto besitzen, fahren auch damit:

– Fährt ein Mitarbeiter mit dem Privatauto zur Arbeit, nutzt er dieses auch für den Besuch bei Freunden am Nachmittag.
– Werden große Einkäufe getätigt, steht für Handelskunden ein bequemer und sicherer Transport im Fokus – mit dem Auto von Tür zu Tür.
– Sind Ausflüge und Besichtigungen an unterschiedlichen Orten in einer Region geplant, ist das Auto die erste Wahl bei Touristen, um flexibel zu sein.

Selbst wenn der Zugang zu Mobilitätsalternativen besteht und Personen die Wahl haben, werden diese nicht genutzt. Nur sehr selten werden neue Mobilitätsalternativen ausprobiert. Das führt zu höherem Verkehrsaufkommen im urbanen Raum, durch Autos, die meist mit weniger als zwei Personen besetzt sind. Die Überbelastung der heimischen Straßen äußert sich in einer schlechten Umweltbilanz in Städten.

Um die Gewohnheit, tägliche Wege mit dem Auto zurückzulegen, zu ändern, braucht es ein Anreizsystem. Fluidway vereinfacht die initiale Verwendung multimodaler Mobilität und gibt so den Anstoß zu einem neuen bewussten Mobilitätsverhalten.

Kurzbeschreibung

Per Bikesharing zum Büro, vom Shoppingcenter heim per E-Taxi und mit dem Öffentlichen Verkehr zum Museum: Mit der App FluidWay wird Mobilität über ein digitales Mobilitätsguthaben konsumiert. Die App fungiert als Anreizsystem für multimodale Mobilität. Fluidway gibt den Nutzenden Zugang zu diversen Mobilitätsarten. Mit der App wird die optimale Route gesucht, gebucht und per Guthaben bezahlt. Das freie Guthaben liefert den Anreiz, nicht mit dem Auto zu fahren. Indem Nutzende Alternativen zum privaten Pkw kennenlernen, ist der erste Schritt zur nachhaltigen Veränderung des Mobilitätsverhaltens gesetzt.

Beispiele für die Anwendung von Fluidway sind Unternehmen, die das Guthaben an Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für Arbeits- und Dienstwege vergeben. Oder Geschäfte ermöglichen Kundinnen und Kunden eine kostenlose Heimreise nach dem Einkauf. Oder Hotels bieten Gästen ein Mobilitätsbudget an, wenn diese nicht mit dem eigenen Auto anreisen.

Resultate

Durch die frühe Einbindung der Zielgruppe in den Produktentstehungsprozess, wird Fluidway so gestaltet, dass es besonders viele Bedürfnisse, Probleme und Nutzergruppen bedient. Das Feedback von ersten Gesprächen und Diskussionsrunden mit potenziellen Kunden zeigt, dass z.B. im Bereich der Mitarbeitermobilität hohes Interesse an Fluidway herrscht und aktiv nach einer einfachen, preiswerten Lösung für ein betriebliches Mobilitätsmanagement gesucht wird. Die Erfahrung aus anderen Ländern wie z.B. Deutschland, zeigt, das Mobilitätsguthaben unter bestimmten Vorraussetzungen steuerlich absetzbar sind. Neben den Anreizen zu multimodaler Mobilität und den daraus resultierenden positiven Effekten auf die Umwelt und CO2-Bilanz einer Stadt, wird auch eine gesellschaftliche Veränderung mit Fluidway angeregt.

Mobilitäts-Apps benötigen viel Zeit in der Entwicklung und hohe Investitionen für die Integration von Mobilitätsservices. Dem gegenüber steht die Planungsunsicherheit und das Risiko, dass Endnutzer das Angebot am Ende nicht nutzen. Setzen immer mehr Unternehmen mit Fluidway Anreize für multimodale Mobilität in Städten, wird langfristig der Anteil von Sharing-Services und öffentlichen Verkehrsangeboten im Modal Split steigen und das Privatauto stetig an Relevanz verlieren.

Einreicher

Fluidtime Data Services GmbH

Fluidtime Data Services GmbH

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