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Automatisierte Mobilität INKLUSIVE!

Ziele/Ideen

Der Trend der Automatisierung und Digitalisierung wird auch in der Verkehrslandschaft zu Veränderungen führen. Dabei sind die Folgen, die eine Einführung von automatisierten Fahrzeugen (Level 4 und 5) mit sich zieht, nicht abschätzbar, insbesondere für die Bedürfnisse von verschiedenen Nutzerinnen- und Nutzergruppen. Es besteht die Gefahr, dass einige Personengruppen aus dem Angebot ausgeschlossen und neue Barrieren geschaffen werden. Aktuelle Teststrecken und Testgebiete mit automatisierten Fahrzeugen zeigen die Tendenz, dass bereits bei der Testung bestimmte Nutzerinnen und Nutzer per Gesetz ausgeschlossen sind. Allerdings könnten besonders Menschen mit Behinderungen oder Personengruppen mit eingeschränkten Mobilitätsmöglichkeiten von Automatisierter Mobilität (AM) profitieren.
Die öffentliche Hand steht dabei vor der Herausforderung, geeignete Rahmenbedingungen für eine nachhaltige Etablierung der Automatisierten Mobilität in Österreich zu identifizieren. Das Projekt AM inklusive! leistet hierzu einen wesentlichen Beitrag, indem kürzer- (Zeithorizont bis 2030) und längerfristige (Zeithorizont ab 2030) automatisierte Angebote identifiziert werden und diese mit den Mobilitätsbedürfnissen von Menschen mit Behinderung bzw. Personengruppen mit eingeschränkter Mobilität entlang der gesamten Weg-Etappen-Kette (pre-, on- und post-Trip) verschnitten werden. Ergänzt um Methoden aus dem Bereich des Design-Thinkings, wie etwa der Persona-Methode, werden die gewonnenen Erkenntnisse zu Potenzialen und (möglicherweise ausgleichbaren) Risiken automatisierter Angebote für einzelne Nutzerinnen- und Nutzergruppen aufgezeigt.

Kurzbeschreibung

Das Thema der Automatisierten Mobilität wird aktuell intensiv in den Medien und der Politik behandelt und diskutiert. Allerdings werden in diesem Diskurs häufig nicht alle Sichtweisen und Bedürfnisse von verschiedenen Nutzerinnen- und Nutzergruppen miteinbezogen, weshalb die Gefahr besteht, einige Personengruppen aus dem Angebot auszuschließen und unbeabsichtigt sogar neue Barrieren zu schaffen. Um diesen negativen Effekten entgegenzuwirken und eine Entwicklung hin zu einem sozialen und inklusiven Verkehrssystem mit gleichberechtigen Chancen zu forcieren, beschäftigt sich die F&E Dienstleistung „AM (Automatisierte Mobilität) inklusive!“ mit der Erarbeitung von Potenzialen und Wirkungen in Bezug auf Automatisierte Mobilität und Inklusion.

Resultate

Die bereits durchgeführten Recherchen zeigen, dass in den untersuchten Testregionen Menschen mit Behinderungen dezidiert an der Teilnahme der Testung ausgeschlossen sind. Durch den Ausschluss erhöht sich die Gefahr, dass Personengruppen mit eingeschränkten Mobilitätsmöglichkeiten auch in den weiteren Entwicklungsschritten (sowohl hinsichtlich der Fahrzeugausstattung aber auch hinsichtlich betrieblicher Prozesse) vergessen und dadurch die Barrieren erhöht werden. Dies würde sich negativ auf 1,4 Millionen Menschen mit Behinderungen in Österreich auswirken.
Besonders wichtig sind die genauen Analysen und Betrachtungen verschiedener Ausprägungen von Behinderungen. So macht es einen Unterschied, ob eine Person zum Beispiel von Geburt an blind ist oder im Laufe ihres Lebens erblindet. In den Resonanzrunden konnten zu den derzeitigen Problemen und Barrieren im aktuellen Verkehrssystem Erfahrungen eingesammelt sowie die Chancen und Risiken aus Sicht der Menschen mit Behinderungen erörtert werden. Zentral wurde von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern die Vorbereitung und Planung eines Weges mit technischen Hilfsmitteln und Applikationen angesprochen, von denen viele Personengruppen derzeit ausgeschlossen sind (dies betrifft sowohl Applikationen auf mobilen Endgeräten als auch die barrierefreie Gestaltung der Umwelt durch barrierefreie Leit- und Orientierungssysteme). Ein weiterer angesprochener Aspekt ist die Kommunikation mit dem Fahrzeug, die für blinde Menschen, gehörlose Menschen und Menschen mit einer Hörbehinderung angepasst funktionieren soll. Dabei ist die äußere Kommunikation zu beachten, wie das Fahrzeug Menschen im Straßenverkehr erkennt und agiert und andererseits die innere Kommunikation, um das gewünschte Fahrziel der Maschine zu vermitteln (Mensch-Maschine-Interkation). Unter Einbeziehung von diversen ÖNORMEN, RVS & RVE (Richtlinien und Vorschriften für das Straßenwesen und Eisenbahnwesen) oder TSI (Technische Spezifikationen für Interoperabilität) können Empfehlungen für die barrierefreie Fahrzeugausstattung, aber auch für die barrierefreie Gestaltung der Umwelt und von Informationssystemen sowie für betriebliche Aspekte abgeleitet werden. Also positiv wurde seitens der Zielgruppe die zeitliche Flexibilität von automatisierten Fahrzeugen gesehen, da die Anmeldung für persönliche Assistenzen oder Fahrtendienste oft lange im Voraus getätigt werden muss. Allerdings wurde auch die fehlende Unterstützung durch Menschen angesprochen, wie zum Beispiel durch Fahrerinnen und Fahrer oder Servicepersonal, die bei automatisierten Fahrzeugen entfallen würden. Daher müssen Rückfallebenen in Form von persönlicher Assistenz jedenfalls integriert werden. Diese vielseitigen Aspekte werden in die Erarbeitung der Szenarien, Perspektiven und Empfehlungen mitaufgenommen und dabei vor allem die verschiedenen Aspekte von Menschen mit Behinderungen in die Entwicklung der Personas mitaufgenommen.
Durch die enge Zusammenarbeit mit Vertreterinnen und Vertretern eingeschränkter Mobilitätsmöglichkeiten trägt das Projekt AM inklusive! einen wesentlichen Beitrag zum sozialen Mehrwert bei, der in Zukunft vielen Menschen die Nutzung von Mobilitätsangeboten erleichtern wird. Hinsichtlich der Umweltverträglichkeit wird das Projekt allgemeine Empfehlungen formulieren bzw. vermerken, wenn eine Empfehlung gleichzeitig auch zu einer Verbesserung der Umweltwirkungen beitragen kann, da durch automatisierte Mobilität auch eine negative Kehrtwende mit steigendem Verkehrsaufkommen, einsetzen kann.

Einreicher

B-NK GmbH Büro für nachhaltige Kompetenz

Partner

UNIs: Technische Universität Wien + Universität Wien: Teil der Bietergemeinschaft

UNTERNEHMEN: ZIP + Partner: Teil der Bietergemeinschaft

NGO: Österreichische Behindertenrat: Teil der Bietergemeinschaft

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