Begegnungs- und Fußgängerzone südlicher Lendplatz, Graz

Ziele/Ideen

Ziel war die Reduktion des Durchgangsverkehrs um den Marktplatz und eine städtebaulich qualitätsvolle Umgestaltung des öffentlichen Raumes ohne bauliche Maßnahmen. Mittels fachlich begleiteter und vorbereiteter Stakeholder-Integration gelang durch einfachste Maßnahmen (Markierung, Pflanztröge und Möblierung) der Übergang von einer klassisch MIV-zentrierten Verkehrsinfrastruktur hin zu Begegnungs- bzw. Fußgängerzonen mit mehr Aufenthaltsqualität für den Menschen.

Kurzbeschreibung

Die Abteilung für Verkehrsplanung hat von März 2018 bis Mai 2019 ein Verkehrskonzept für den Lendplatz ausgearbeitet. Ziel war die Reduktion des Durchgangsverkehrs um den Marktplatz und eine Lösung zur Entflechtung des Radverkehrs im westlichen Marktplatzbereich (inkl. Einbahnlösung). Die neuen Verkehrsanordnungen sollten durch einfache, kostengünstige Gestaltungsmaßnahmen in Form von temporären Maßnahmen mit adäquater Gestaltung umgesetzt werden. Die Umgestaltung der Mariahilferstraße (zw. Lendplatz und Ökonomiegasse) in eine Begegnungszone sowie einer Fußgängerzone in der Stockergasse erfolgte mit Pflanztrögen, Sitzelementen, Trinkbrunnen, farbigen Markierungen (so genannten Begegnungslinsen) und sieben dauerhaften Baumpflanzungen. Den Hauptbestandteil der Gestaltung bilden die schon erwähnten Begegnungslinsen, die als gelbe Flächen jene Bereiche hervorheben, auf denen Aufenthalt, Kommunikation und Begegnung von BewohnerInnen und BesucherInnen des südlichen Lendplatzes möglich sind.

Resultate

Im Zuge der Erstellung des vorangehenden Verkehrskonzeptes wurden u.a. Verkehrserhebungen mittels Kameras durchgeführt, damit später eine Evaluierung durchgeführt werden kann. Der Vergleich zeigt, dass in Summe um rund 24% weniger Kfz im Planungsgebiet unterwegs sind. Somit hat die Begegnungszone in Kombination mit der Umorganisation der Zufahrt und der Reduktion der Stellplätze zu einer deutlichen Kfz-Verkehrsberuhigung im Bereich des Marktplatzes beigetragen. In puncto Radverkehr kann festgehalten werden, dass die Verbesserung der Radinfrastruktur insbesondere an der VLSA Volksgartenstraße aus südlicher Richtung (mit Entfall Kfz-Fahrstreifen zu Gunsten Radverkehrs) in Kombination mit der Fußgängerzone Stockergasse eine deutliche Steigerung der Radverkehrsnachfrage von und nach Norden bewirkt hat. Die Verbesserung der Ausfahrt Lendplatz in Richtung Norden an der VLSA Volksgartenstraße hat zu einer Steigerung von 48% an Radfahrer:innen geführt.

Partner

verkehrplus GmbH: Verkehrskonzept, Planung und Betreuung der Umsetzung