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Combi Coop II- terminalautonomer kombinierter Güterverkehr Bahn

Combi Coop II- terminalautonomer kombinierter Güterverkehr Bahn
Foto: FCP/Mayer, Holzverladung im Bahnhof Oberwart 2015

Ziele/Ideen

Die Bahngüterverkehre aus der Fläche (Regionalbahnen) waren in den letzten Jahren in der Regel stark rückläufig, das Transportvolumen hat sich sukzessive auf die Straße verlagert.

Die Bahnstrecke Friedberg-Oberwart als letzter in Betrieb stehender Teil der Pinkatalbahn war nach der Einstellung des Personenverkehrs 2011 sogar von der Einstellung bedroht. Durch diverse Aktivitäten der Firma Unger Stahlbau, FCP, diverser verladender Unternehmen und dem Land Burgenland konnte die Einstellung abgewendet werden. Die Übernahme der Strecke durch das Land Burgenland und die längerfristige Absicherung der Regionalbahn stehen unmittelbar bevor.

Die Transportmengen (Nettotonnen) im konventionellen Bahngüterverkehr konnten auf der Strecke Friedberg- Oberwart von ca. 50.000 t im Jahr 2013 auf über 100.000 t im Jahr 2016 gesteigert werden, damit sind die prognostizierten Potenziale (Studie FCP für das Land Burgenland) des konventionellen Schienengüterverkehrs annähernd erreicht. Leider ist im Gegensatz dazu der Bahngüterverkehr auf dem Abschnitt Friedberg- Hartberg kontinuierlich zurück gegangen, dort wurde ebenfalls durch FCP ein Projekt im Schienengüterverkehr initiiert. Der Start einer Potenzialerhebung im Rahmen einer ÖBB- Infrastrukturentwicklung steht unmittelbar bevor.

Durch das Projekt Combi Coop II sollen zusätzliche Potenziale für den Bahngüterverkehr durch die Implementierung von kombinierten Verkehren Bahn/Straße in der Fläche gewonnen und damit die Regionalbahnen im Güterverkehr gestärkt werden. Bislang war die Abwicklung von kombinierten Verkehren auf der Schiene in der Regel auf Hauptstrecken zwischen großen Terminals beschränkt, nicht aber in der Fläche (Region).

Dabei sollen die LKW- Fernverkehre reduziert bzw. auf die Bahn umgelagert werden und zusätzliche durch die Wirtschaft generierte Güterverkehre von vornherein auf die Schiene gebracht werden, auch von Unternehmen, die abseits der Bahn situiert sind. Gleichzeitig soll der lokale Straßengüterverkehr in der Region verankert werden, und über einen regionalen Standort Logistikleistungen abwickeln (Vor-/Nachläufe, Bereitstellung/Abholung der Container etc.).

Die Umsetzung der Echtverkehre soll sowohl technisch als auch wirtschaftlich und logistisch zeigen,
- welche Chancen/Möglichkeiten derzeit für derartige Verkehre bestehen,
- welche Systeme dafür geeignet sind,
- welche Wirtschaftlichkeit der kombinierten Verkehre gegeben ist,
- welche Systemunterschiede Schiene/Straße zu welcher Transportmittelwahl (Flexibilität, Tarife) führen,
- welche Verbesserungspotenziale für Schienentransporte bestehen.

Langfristig sollten die Güterverkehre aus der Fläche wieder vermehrt von der Straße zur Schiene gehen, gleichzeitig ist eine Bündelung sowohl der zu transportierenden Güter über mehrere Verlader/Empfänger hinweg, als auch von mehreren Regionen notwendig, um die Wirtschaftlichkeit auf der Bahn erhöhen zu können. Am Beispiel der Region Oberwart und Hartberg wären beide Regionen zu kombinieren, sodass die Güterzüge von den regionalen Knoten (z.B. Friedberg) mit einer besseren Auslastung zu den zentralen Knoten (z.B. Wiener Neustadt) in Verkehr gesetzt werden können.

Kurzbeschreibung

2015 führte FCP mit Unger Stahlbau/Oberwart und Mag. Kaipel/Riedlingsdorf (Unternehmensberater) eine Potenzial- /Machbarkeitsstudie (Projekt: „Combi Coop“) für terminalautonome Kombiverkehre Schiene/Straße aus/in der Region Friedberg – Oberwart- Großpetersdorf sowie Friedberg- Hartberg durch.

Diese Grundlagenstudie
- analysierte Potenziale (Mengenanalyse) für kombinierten Verkehr (Schiene/Straße) aus/in den Bezirken Hartberg und Oberwart,
- evaluierte die Tauglichkeit von Bahnhöfen/Freiladegleisen für den Behälterumschlag und
- erhob Einsatzpotenziale diverser Kombiverkehrsbehälter (z.B. ACTS, Mobiler-System).

Aufbauend auf den Ergebnissen der Grundlagenstudie beschäftigt sich das Folgeprojekt Combi Coop II mit der praktischen Erprobung (Echtverkehre) von Eisenbahn- Kombiverkehren in der Projektregion. Vor- und Nachlauf zu/von den Bahnverladestellen sollen mit LKW- gestützten Umladesystemen durchgeführt werden, die keine aufwändige Bahnhofsausstattung benötigen (Kräne, Stapler).

Resultate

Im Rahmen der Studie Combi Coop 2015 wurde festgestellt, dass durchaus Potenziale für kombinierten Verkehr bestehen und die Unternehmen den Logistiklösungen im kombinierten Verkehr sehr aufgeschlossen gegenüber stehen, da sie davon ausgehen, dass Kosteneinsparungen und Qualitätsverbesserungen insbesondere in der internen Logistik erzielbar sind.

Die im Bereich der betrachteten Strecken Friedberg- Oberwart- Großpetersdorf und Friedberg- Hartberg abgewickelten konventionellen Schienengüterverkehre im derzeitigen Ausmaß von 135.000 t könnten bei entsprechenden Maßnahmen (organisatorisch, Infrastrukturell, tariflich) im optimalen Fall bis zu max. 224.000 t pro Jahr gesteigert werden.

Durch die Einführung von kombinierten Verkehren besteht noch einmal ein theoretisches maximales Potenzial von 224.000 t, dass zumindest teilweise für den Schienengüterverkehr gewonnen werden kann.

Allerdings ergaben sich im Zuge der Studie Combi Coop 2015 einige Fragenkomplexe hinsichtlich
4) Umsetzung der Behälterverkehre
5) des durch sie auf die Schiene verlagerbaren Aufkommens
6) Fragen der Bündelung von Transporten.

Diese Problem- und Fragestellungen werden im Projekt Combi Coop II untersucht und auf ihre Markttauglichkeit evaluiert.
Darüber hinaus wurde erkannt, dass die Bahn preislich im kombinierten Verkehr nicht wirklich mit dem LKW in Konkurrenz treten kann bzw. entsprechende Behälterverkehre noch nicht entsprechend eingeführt/etabliert und gefördert sind. Unter Berücksichtigung von Vor-/Nachlauf ergibt sich hier nur bei 50% der Fallbeispiele eine Möglichkeit mit dem LKW in Konkurrenz zu treten.

Daher werden die aufkommensstärksten und attraktivsten Transportbeispiele im Projekt Combi Coop II einer näheren Untersuchung auf markttaugliche Umsetzung (technisch, wirtschaftlich, logistisch) unterzogen.

Bereits jetzt zeigt sich dabei, dass Tarifgestaltungen und Förderungen (Beihilfen) für Einzelwagenverkehre und Kombinierte Verkehre nicht auf das Konzept von Kombiverkehren aus der Fläche abgestimmt sind und daher einer Überarbeitung der Tarif- und Fördersituation anzustreben wäre.

Einreicher

FCP, Fritsch- Chiari & Partner ZT GmbH Herr Dipl.Ing. Herbert Mayer Marxergasse 1b 1030 Wien www.fcp.at 00431902921305 hmayer@fcp.at

Partner

DB Schenker & CO AG (Spedition): Subunternehmer bei FCP

Mag. Martin Kaipel (Einzelunternehmer/Berater): Subunternehmer bei FCP

Unger Stahlbau GmbH: Partner

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