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Meine 20-Minuten-Stadt

Meine 20-Minuten-Stadt
Marcel Flamme, Jessica Keves, Christoph Singelmann

Ziele/Ideen

Den Anfang nahm die Entwicklung der “20-Minuten-Stadt” mit der Aufgabe der Ausarbeitung eines räumlichen Entwicklungskonzeptes im Rahmen eines Projektes (P2 - räumliche Entwicklungsplanung) an der TU Wien.
Das Gebiet war mit der Region zwischen Linz und Wels grob vorgegeben. Der schwer definierbare Raum zwischen Linz und Wels weist durch die Nähe zu den Städten Linz und Wels sowohl Elemente einer städtischen als auch einer dörflich geprägten Struktur auf. Er ist geprägt von Einfamilienhaussiedlungen, Shoppingcentern und zersiedelten Strukturen, die allesamt auf die Benützung des motorisierten Individualverkehrs (MIV) ausgelegt sind, was auch die Dominanz im Modal Split (80%) zeigt.

Unsere Analysen haben ergeben, dass Hauptverkehrsachsen mehrere Stunden am Tag überlastet sind, der ÖV gänzlich unattraktiv ist und der Fuß- und Radverkehr durch nahezu fehlende Infrastruktur meist keine Alternative darstellt. Die grundlegende Frage, von der die Entwicklung des Projektes ausging, “Wie weit komme ich innerhalb von 20 Minuten von einem fixen Punkt aus in 20 Minuten?“ wurde durch die Darstellung der verschiedenen Verkehrsmittel in Isochronen beantwortet. Diese hat gezeigt, dass der ÖV gebietsweise sogar schlechter abschneidet als der Radverkehr.

Demnach haben wir uns auf die Suche nach Lösungsvorschlägen für eine Erhöhung der Effizienz des öffentlichen Verkehrs begeben und diese in der Konzeption der multimodalen “20-Minuten-Stadt” gefunden.

Kurzbeschreibung

Hinter der “20-Minuten-Stadt” verbirgt sich die Idee, das Konzept der “Stadt der kurzen Wege” auf einen ländlichen, weniger dicht besiedelten Raum mit zu übertragen. Es soll möglich sein, eine Vielzahl von Angeboten (Einkauf, Erholung, Bildung, Arbeit…) innerhalb von 20 Minuten zu erreichen - und das im Umweltverbund. Ein multimodales Verkehrssystem, das sich auf, gleichmäßig im Raum verteilte aber unterschiedlich hierarchisierte Hubs stützt ist die Basis für das Gelingen der “20-Minuten-Stadt”. Die verschiedenen Verkehrsmittel, die an den Hubs zur Verfügung stehen, finden sich alle in der Anwendung “Meine 20-Minuten-Stadt” in Form eines integrierten Routenplaners wieder. Die NutzerInnen der Anwendung können auf einen Schlag sehen, welches Angebot sie innerhalb von 20 Minuten (Isochrone) erreichen können. Das Bewusstsein für Angebote, die vielleicht in der Nachbargemeinde vorhanden sind, sowie die Identifikation mit der Region wächst.

Resultate

Das Ergebnis einer lebenswerten Region zwischen Linz und Wels, der “20-Minuten-Stadt” soll durch eine Kombination von Maßnahmen mit unterschiedlichen Zeithorizonten (kurz-, mittel- und langfristig) erreicht werden. Das starke Gerüst der 20-Minuten-Stadt bildet das multimodale Verkehrskonzept, das das bestehende Verkehrsnetz als Grundlage hat, jedoch den Schwerpunkt vom MIV auf Verkehrsmittel im Umweltverbund verlagert, indem ein System von unterschiedlich hierarchisierten Hubs geschaffen wird. Diese Hubs tragen dazu bei, dass das Angebot der Verkehrsmittel konzentriert werden kann, indem an einem Standort neben dem bestehenden ÖV (Zug,Bus) gleichzeitig beispielsweise Rufbusse, Carsharing-Varianten oder Fahrräder angeboten werden, was zu besseren Erreichbarkeiten und einem funktional miteinander verknüpften Verkehrssystem führt. Es muss also teilweise umgestiegen werden, um sein Ziel zu erreichen, die Strecken werden jedoch trotzdem in sehr kurzer Zeit zurückgelegt (Beispiel: Ein Bus der zurzeit 55 Minuten benötigt zum gewünschten Ziel benötigt, da dieser möglichst viele Gemeinden/Orte “abfährt” entfällt und das Ziel kann in der “20-Minuten-Stadt” innerhalb von 18 Minuten mit einem Umstieg an einem Hub erreicht werden). Die geplante App “Meine 20-Minuten-Stadt” soll das Angebot ergänzen.
Die individuelle 20-Minuten-Stadt (d.h. die Isochrone, die sich mit der Leistungsfähigkeit der öffentlichen/halböffentlichen Verkehrsmitteln ergibt) wird angezeigt und ihr Angebot. Eines dieser Angebote kann als Ziel ausgewählt werden oder eine individuelle Adresse, die sich selbstverständlich auch außerhalb der Isochrone befinden kann. Die kürzeste Route (auch abhängig von eigenen Filtern) wird ausgegeben und Mobilitätsarten und Verkehrsmittel angezeigt. Gebucht und bezahlt werden kann über die App (die Abrechnung wird im Hintergrund mit den jeweiligen teilnehmenden Plattformen und Beförderern, wie ÖBB, drivy, nextbike usw. getätigt - vgl. WienMobil u.a.). “Meine 20-Minuten-Stadt” soll auch in den BewohnerInnen die Initiative wecken, dieses Verkehrssystem tatsächlich zu nutzen und gegebenenfalls auch zu erweitern, beispielsweise durch die Bildung von Mitfahrgelegenheiten oder gemeinsamen Anschaffung eines Autos.

Einreicher

Das Konzept wurde gleichermaßen von Marcel Flamme, Jessica Keves und Christoph Singelmann erarbeitet und möchten dieses auch als Gruppe einreichen. Herr Christoph Singelmann Hans-Sachs-Gasse 27/4-5 1180 Wien 06889265539 christoph.singelmann@googlemail.com
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