Mobilitätsmanagement Bezirk Reutte
Jahr: 2023
Ziele/Ideen
Der Bezirk Reutte ist geprägt vom Autoverkehr. Auch abseits der staubelasteten Fernpassstraße (B179) ist die Abhängigkeit von Einheimischen wie Gästen vom Auto deutlich ausgeprägt. Die Region ist kleinstrukturiert und dünn besiedelt, die Wege insb. in Seitentalgemeinden sind lang und der bereits vorhandene ÖPNV ist vielfach unzureichend und nicht bedarfsorientiert genug.
Eine im Projekt umgesetzte Bevölkerungsumfrage zeigte, dass jeder 5. Haushalt im Außerfern MEHR als drei Autos hat. Durch fehlende attraktive Angebote ist der Anreiz zu klimafreundlicher Mobilität nicht ausreichend gegeben.
Lange Prozesse, hohe Kosten und z.T. fehlende Handlungsbereitschaft, vor allem aber fehlende zeitliche Kapazitäten erschweren die Verbesserung der klimafreundlichen Mobilität. Das Projekt schaffte hier für den Zeitraum eines Jahres Abhilfe – und deutliche Verbesserungsschritte!
Kurzbeschreibung
Mit Hilfe des Förderprojektes IWB_AUSS-20 Standorts- und Mobilitätsmanagement Bezirk Reutte wurde für ein Jahr (04/22-03/23) eine kombinierte Vollzeitstelle geschaffen. Die 20 Wochenstunden Mobilitätsmanagement widmeten sich der Reduktion des motorisierten Individualverkehrs durch komfortable und klimafreundliche Alternativen. Mobilitätsmanager Alex Höfner schaffte innerhalb kurzer Zeit deutliche Verbesserungen der Verkehrssituation: Ein E-car-sharing System wurde aufgebaut (Ferni), ein On-Demand-Verkehr im Talkessel von Reutte installiert, eine neue, grenzüberschreitende Buslinie (Reutte – Oberau: Planseebus) installiert, die Mitfahrplattform Ummadum und ein Betriebliches Mobilitätsmanagement gestartet, er machte Radkartierungen, setzte bewusstseinsbildende Aktionen wie Mit dem Rad zum Schwimmbad und Autofreier Schulweg um, usw.
Die Verkehrswende ist ein langer Prozess – durch Manpower und intensive Kooperationen lassen sich trotzdem schnell Verbesserungen erreichen.
Resultate
E-car-sharing "Ferni": Start Juni 23
On Demand Verkehr Talkessel Reutte: Start Herbst 23
Planseebus (grenzüberschreitende Verbindung Reutte – Oberau): seit Mai 23
Betriebliches Mobilitätsmanagement mit großen Arbeitgebern: seit Sommer 22
Radkartierungen Gemeinden Pflach und MG Reutte mit div. Handlungsempfehlungen
Mobilitätsumfrage mit fast 2.000 Teilnehmende (von 32.000 Einwohner*innen im Außerfern) mit Handlungsempfehlungen auf Ebene der Planungsverbände + Neueinführung Mobilitätsnewsletter
Einführung Mitfahrplattform "Ummadum": seit Mitte 22
Öffentlichkeitsaktionen: Mit dem Rad zum Schwimmbad, Autofreier Schulweg, Stand beim Aktionstag Autofreiem Tag und der Wirtschaftsmeile Reutte, div. Pressekonferenzen, -meldungen,…
Sehr enge Zusammenarbeit mit diversen Akteuren: KEM, TVBs, Gemeinden, Betrieben,…
–> Die Ergebnisse des Projektes war eine Stärkung der vielfältigen, klimafreundlichen Alternativen zum Auto sowie der Bewusstseinsbildung zu nachhaltiger Mobilität.
Partner
Verein REA: Projektträger