mobilpunkt und Car-Sharing-Aktionsplan der Stadt Bremen
Jahr: 2011
Projektwettbewerb Gebietskörperschaften
Ziele/Ideen:
Bremen fördert nachhaltige Mobilität. Um Platz für Fußgänger, Radfahrer und Grün zu gewinnen, muss die Parkraumnachfrage für PKW gesenkt werden. Car-Sharing ergänzt den Umweltverbund. „mobil.punkte“ im öffentlichen Straßenraum bringen Car-Sharing (mit Radabstellanlagen, zumeist verbunden mit ÖPNV und z.T. Taxi) in die dicht bebauten Innenstadtquartiere. Die gut gestalteten „mobil.punkte“ sind zu Visitenkarten moderner, autounabhängiger Mobilität geworden.
Der politisch auch beschlossene Car-Sharing-Aktionsplan von 2009 hat für Bremen das Ziel gesetzt, eine Vervierfachung des Car-Sharing bis 2020 vor – mit dem Ziel, 6.000 PKW in der Stadt durch Car-Sharing zu ersetzen.
Kurzbeschreibung:
Straßenraum ist in allen Großstädten begrenzt und kostbar. Bremen setzt auf eine bequeme, flexible und nachhaltige Mobilität für Alle. Gerade in den innerstädtischen Gebieten bietet die Kombination aller Verkehrsmittel einen bunten Strauß an Mobilitätsoptionen: zu-Fuß und Rad, (NMIV derzeit 50% am Modal-Split), ÖPNV, Taxi, Car-Sharing.
Car-Sharing ergänzt den Umweltverbund und eine bequeme Alternative zu einem eigenen Auto. Kernpunkte des kommunalen Car-Sharing Aktionsplan sind neben der Ausweitung des Stationsnetzes – vor allem in den Innenstadtquartieren –auch die Einbindung in Neubauvorhaben, in das Flottenmanagement von Betrieben und Verwaltungen sowie die Verknüpfung mit dem ÖPNV. Wichtig ist Öffentlichkeitsarbeit, um die Bequemlichkeit des Car-Sharing zu vermitteln („Udo chillt lieber“).
Resultate:
80% der Car-Sharer haben kein Auto im Haushalt. Die mittlerweile (März 2021) rund 20.000 Car-Sharer haben mehr als 6.500 Autos ersetzt. Die reale Minderung in der Parkraumnachfrage: aneinandergereiht eine Parkraumentlastung von rund 32 Kilometern Straßenraum! Wollte man den gleichen Entlastungseffekt mit Quartiersgaragen erreichen, würde das deutlich über 100 Mio. € kosten. Die Zahl der mobil.punkte und mobil.pünktchen ist auf 45 angewachsen – und wird weiter anwachsen.
Weitere Entlastungseffekte: Umstieg auf ÖPNV und Rad, Emissionsminderung durch Fahrzeugauswahl („das passende Fahrzeug für jeden Fahrtenzweck“), hohe Emissionsstandard der Car-Sharing-Autos – es wird mehr in der Nachbarschaft und der Innenstadt eingekauft –deutlich seltener die Einkaufszentren aufgesucht.
Viele andere Städte in Deutschland und Europa haben sich an Bremen in Sachen Carsharing orientiert: mobil.punkte gibt es in Nürnberg, Rostock und anderen deutschen Städten, die belgische Stadt Gent hat den Bremer Car-Sharing Aktionsplan zur Blaupause der eigenen Strategie gemacht und das norwegische Bergen hat gleich das ganze Design der mobil.punkte mit übernommen.
Partner:
Kerstin Homrighausen cambio CarSharing