PRO-BYKE Grenzüberschreitende Radverkehrsförderung in Gemeinden
Jahr: 2019
Ziele/Ideen
Die hohe Umweltbelastung durch den Verkehrssektor und die gleichzeitig nach wie vor relativ niedrigen Radverkehrsanteile zeigen, dass trotz der nationalen Bestrebungen der letzten Dekaden zur Stärkung des Gehens, Fahradfahrens und des Öffentlichen Verkehrs dessen großes Potential noch nicht ausgeschöpft werden konnte. Zur Stärkung des Radverkehrs im Projektraum als Beitrag zur Erreichung der nationalen und internationalen Klimaschutzziele ist daher der Aufbau eines gemeinsamen Wissensnetzwerkes, die Förderung des grenzüberschreitenden Erfahrungsaustauschs sowie die grenzüberschreitende Vernetzung der Gemeinden unumgänglich. Das Fahrrad ist ein ressourcenschonendes, klimaverträgliches, gesundes und kostengünstiges Alltagsverkehrsmittel. Die Erhöhung der Radverkehrsanteile führt in den Gemeinden zu weniger Stau, Lärm, Luftverschmutzung und einer höheren Lebensqualität. Die Strategien und Maßnahmen in der Radverkehrsförderung weisen häufig infrastruktur-zentrierte Merkmale auf. Bei Best Practice-Gemeinden lassen sich im Radverkehr jedoch häufig ganzheitliche Betrachtungsweisen nachweisen. Im Projekt ist unter anderem eine umfangreiche Öffentlichkeitsarbeit und Sensibilisierung von öffentlichen Verwaltungen für das Thema Radverkehr vorgesehen. Durch den Aufbau einer Radkompetenz im Projektraum sollen erstmals auch Gemeinden, die bisher noch kaum Erfahrungen in der Radverkehrsförderung sammeln konnten, für den Radverkehr sensibilisiert werden. Der grenzüberschreitende Wissens- und Erfahrungsaustausch, die gemeinsam erarbeiteten Konzepte sowie die Vernetzung der Gemeinden und Aufbau der Radkompetenz stellen den innovativen Charakter des Projektes dar. Durch standardisierte Verfahren in der Radverkehrsförderung in Gemeinden können in Italien und Österreich gemeinsame Qualitätskriterien definiert werden.
Kurzbeschreibung
Durch PRO-BYKE soll die Zusammenarbeit zwischen Italien und Österreich im Rahmen einer standardisierten und harmonisierten Radverkehrsförderung intensiviert werden. Dazu werden gemeinsame Abläufe, Maßnahmen und Qualitätsstandards für Radberatungen in Gemeinden festgelegt. Den partizipativen PRO-BYKE Prozess durchläuft ein Radteam bestehend aus Politik, Verwaltung und AlltagsradfahrerInnen. Dieser beinhaltet, neben einer Vorbesprechung, einen Startworkshop, eine Radtour durch die Gemeinde und zwei Radworkshops. Verschiedene Tools wie ein Fahrradklimatest oder eine Stärken-Schwächen-Analyse kommen dabei zum Einsatz. Aus dem Prozess entsteht ein Maßnahmenplan für die Gemeinde. Die PRO-BYKE Gemeinden werden dabei u.a. mit ÖA-Paketen und Anleitungen zur Umsetzung unterstützt. Die Qualitätsstandards wurden anhand von acht Mindestkriterien festgelegt. Die Ergebnisse werden bei zwei Radtagungen in Meran und Treviso präsentiert. Über die Projektfortschritte wird in Newslettern und einer Fahrradzeitung informiert.
Resultate
In den ersten fünf PRO-BYKE Gemeinden Brixlegg (22), Landeck (25), Schwaz (30), Virgen (28) und Wattens (38) wurden bei den Radberatungen insgesamt 143 radfreundliche Maßnahmen in den Bereichen Organisation, Infrastruktur und Kommunikation in den Maßnahmenplänen verankert. Diese sollen in den nächsten zwei bis drei Jahren umgesetzt werden. Die Umsetzung ist bereits gestartet. Bspw. haben sich in der Marktgemeinde Wattens gleich nach dem letzten Radworkshop die Alltagsradlerinnen- und radler zu einem Radlerstammtisch getroffen und Fahrradrikschas für das Projekt „Radeln ohne Alter“ wurden angeschafft.
Partner
Amt der Tiroler Landesregierung: Assoziierter Partner