Vetterhof – CO2-Neutrale Gemüsezustellung
Jahr: 2017
Ziele/Ideen
In ländlicheren Gebieten wie Vorarlberg – das zudem noch sehr stark von der Milchlandwirtschaft geprägt ist und sich durch einen geringen Gemüseanbau auszeichnet – müssen Endkundinnen und Endkunden, die regionales und biologisches Gemüse nachfragen, oft größere Strecken zurücklegen. Die örtlichen Supermärkte haben in seltenen Fällen regionales Bio-Gemüse gelistet, was Kundinnen und Kunden oft dazu bewegt, weite Autostrecken in Kauf zu nehmen, um die gewünschten Produkte zu kaufen.
Eine Gemüsekisten-Zustellung kann dabei helfen, einen Teil der gefahrenen Kilometer im privaten Pkw-Verkehr zu reduzieren.
Für landwirtschaftliche Betriebe, die in erster Linie über Direktvermarktung die Produkte vertreiben, bieten Hofladen und Wochenmarkt oft nicht ausreichende Absatzmengen, um überleben zu können. Neben der Lieferung an Gastronomiebetriebe hat aus Sicht landwirtschaftlicher Betriebe die Direktvermarktung in Form von Gemüsekisten-Abos den Vorteil, dass der Absatz besser vorhergesehen und somit auch der Anbau besser geplant werden kann. Es können entsprechende Mengen angebaut und geerntet werden, die Abnahme wird sichergestellt. Durch den direkten Kundenkontakt entsteht eine enge Bindung zwischen Landwirtschaft und Endkundschaft und es entsteht ein großes Verständnis füreinander.
Weil nun aber auch durch die Zustellung Treibstoff benötigt wird, muss es – gerade in Betrieben, die ihre Produkte biologisch produzieren und sich der Nachhaltigkeit verschrieben haben – das Ziel sein, diesen Treibstoffverbrauch zu reduzieren: eine klimaneutrale Zustellung soll das Ziel sein!
Kurzbeschreibung
Bio-Gemüse vom Vetterhof CO2-neutral zugestellt per Lastenrad oder E-Auto. Das gibt es in den Bezirken Dornbirn und Bregenz wöchentlich für gut 600 Haushalte.
Seit über 300 Jahren bewirtschaftet unsere Familie Lustenauer Boden, seit den 70er Jahren als Biobetrieb. Weil wir sehr gerne in Kontakt mit unseren Kundinnen und Kunden stehen und die Unabhängigkeit schätzen, setzen wir seit jeher auf Direktvermarktung.
Neben den Verkauf in unserem Hofladen, auf dem Wochenmarkt und an die Gastronomie vertreiben wir seit 2013 unser Gemüse über ein Gemüsekisten-Abo. Heute werden wöchentlich rund 600 Haushalte mit unserer Gemüsekiste in den Bezirken Bregenz und Dornbirn beliefert.
Konsequenterweise – weil wir uns eben auch der Nachhaltigkeit verschrieben haben – wird die Zustellung laufend optimiert. Zu Beginn mit gewöhnlichen Diesel-Lieferautos geliefert, werden heute über 81 Prozent der Gemüsekisten klimaneutral zugestellt. Rund 40 Prozent sogar per Lastenrad, die weiteren 40 Prozent mit einem Elektroauto. Allesamt mit Ökostrom.
Resultate
Wöchentlich wird eine Gesamtstrecke von über 250 km mit dem Lastenrad und 125 km mit dem E-Auto zurückgelegt. Würde man diese Strecke vergleichsweise mit einem dieselbetriebenen Lieferauto derselben Gewichtsklasse fahren, so kann ein CO2-Ausstoß iHv 196kg (Lastenrad 91kg, Auto rund 105kg ) berechnet werden, die also durch unsere Form der Zustellung direkt eingespart werden können.
Rechnet man die Zustellung über das gesamte Jahr (in Summe wird die Gemüsekiste in rund 40 Wochen zugestellt), ergibt das direkte CO2-Einsparungen im Wert von 7,9t (Quelle myclymate.org).
Was allerdings nicht berücksichtigt wird, sind die indirekten Einsparungen, sprich, durch die Zustellung vermiedene Einkaufswege der Privathaushalte. Diese sind schwer einschätzbar. Wenn wir aber die durchschnittlich zurückgelegten Kilometer pro Gemüsekiste berechnen, können wir davon ausgehen, dass ein vielfaches des direkt eingesparten CO2-Ausstoßes vermieden wird, da davon ausgegangen werden kann, dass für Einkäufe oft ein Vielfaches unserer durchschnittlichen Zustellstrecke pro Kiste (und somit Haushalt) zurückgelegen werden.
Partner
Pedal Piraten: Kooperation Zustellung per Lastenrad