ZISEMO – Zielgruppensensibles Mobilitätsmanagement
Jahr: 2024
Bundesland: Vorarlberg
Ziele/Ideen
– Die Entwicklung von Maßnahmen und Angeboten, die Mitarbeiter:innen im Schichtbetrieb und mit Migrationshintergrund bei der Fa. Collini im Werk 1 in Hohenems zum Umstieg auf umweltfreundliche Anreiseformen motivieren.
– Den Prozess der partizipativen Entwicklung von Mobilitätsmaßnahmen am Beispiel der Mitarbeiter:innen mit Migrationshintergrund erproben und generalisiert auch für andere Unternehmen und Zielgruppen zugänglich zu machen.
– Erkenntnisse darüber gewinnen, ob und in welcher Weise sich das Mobilitätsverhalten von Menschen mit Migrationshintergrund in Vorarlberg unterscheidet, oder ob nicht andere Faktoren wie sozialer Statuts für Unterschiede im Mobilitätsverhalten verantwortlich sind
Kurzbeschreibung
Die Fa. Collini (Hohenems, Vorarlberg) stellte fest, dass Maßnahmen des betrieblichen Mobilitätsmanagements von Mitarbeiter:innen im Schichtbetrieb und mit Migrationshintergrund wenig angenommen wurden. Mit der Herangehensweise eines „zielgruppensensiblen Mobilitätsmanagements“ wurden partizipativ Maßnahmen entwickelt, um diese Gruppe von Mitarbeiter:innen wirkungsvoller zum Umstieg zu motivieren. In Anlehnung an das Format der Bürgerräte wurde der erste Vorarlberger „Mobilitätsrats“ durchgeführt. Das Ergebnis: zahlreiche Ideen und Hinweise, die in die Maßnahmenerarbeitung einfließen konnten. Um die Herangehensweise des "zielgruppenspezifischen Mobilitätsmanagements" auch anderen Unternehmen oder Organisationen für andere Zielgruppen zugänglich zu machen, wurde ein Leitfaden entwickelt, der die wichtigsten Schritte im Prozess beschreibt und am Beispiel der Fa. Collini praxisnah vermittelt.
Resultate
Auf Basis der Ergebnisse des Mobilitätsrats und weiterer geführter Gespräche mit Vertreter:innen der Zielgruppe Schichtmitarbeiter:innen mit Migrationshintergrund entwickelten Mobilitätsexperten des Energieinstituts ein Maßnahmenpaket, das im Oktober 2023 bei Collini in Form eines Probier-Aktionsmonats erprobt wurde.
Dabei motivierten Gutscheine von bis zu 100 Euro zum Umstieg und zur umweltfreundlichen Anreise. Mindestens zehn Tage umweltfreundliche Anreise waren Bedingung für die Teilnahme. Jeder Tag mit einer Autoanreise verringerte das persönliche Gutschein-Budget um fünf Euro. Die Mitarbeiter*innen wurden beim Umstieg mit Leihrädern, ÖV Tickets und reservierten Parkplätzen bzw. Tankgutscheinen für Fahrgemeinschaften unterstützt. 70 % der Mitarbeiter*innen im Werk 1 nahmen an der Aktion teil. 86 % davon schafften die Zehn-Tage-Hürde. 65 % kamen sogar an 20 oder mehr Arbeitstagen umweltfreundlich zum Betrieb. Siehe auch pdf. Leitfaden ZISEMO.
Partner
Energieinstitut Vorarlberg: Auftragnehmerin, Projektleitung
Amt der Vorarlberger Landesregierung: Auftraggeber (Bereich Mobilität)
Amt der Vorarlberger Landesregierung: Auftraggeberin (Bereich Integration)
Projektstelle okay.zusammen.leben: Projektbegleitung, Datenanalyse
Fa. Collini, Hohenems: Pilotunternehmen
Energieinstitut Vorarlberg