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Smartes Wohnen für Generationen – Multidimensionale Transformationsprozesse im Wohnquartier mitgestalten

Ziele/Ideen

Die im Rahmen des Projektes begleitete Wohnanlage ist dadurch gekennzeichnet, dass etwa die Hälfte der BewohnerInnen bereits seit dem Erstbezug in den 1970er Jahren dort lebt, während nur weniger als ein Viertel in den letzten 10 Jahren zugezogen ist. Viele von ihnen stammen somit aus einer Generation, in der der Pkw das Standard-Verkehrsmittel darstellte, da er gleichzeitig auch die Funktion eines wichtigen Statussymbols erfüllte. Bei vielen BewohnerInnen setzt sich dieses Verhalten bis heute fort, was auch daran erkennbar ist, dass die Parkplatzsituation vor Ort für viele das wichtigste Problemfeld im Mobilitätsbereich darstellt. Eine große Herausforderung in diesem Zusammenhang ist somit die Veränderung von etablierten Gewohnheiten der Menschen, da gleichzeitig eine enge emotionale Verknüpfung von Mobilität und individueller Freiheit („ich bin mobil und kann fahren, wann, wie lange und wohin auch immer ich möchte“) in den Köpfen vieler Menschen existiert.
Pkws mit reinem Elektroantrieb (BEV) stellen zwar eine Alternative dar, haben jedoch noch mit einer Reihe von Hürden bei den BewohnerInnen zu kämpfen (bspw. psychologische Barrieren, hohe Anschaffungskosten).
Eine weitere Problematik, die durch die durchgeführten Maßnahmen adressiert werden soll, ist die von vielen Personen im höheren Alter wahrgenommene Vereinsamung, die im Rahmen von Interviews auch bereits von mehreren BewohnerInnen angesprochen wurde. Die Durchführung von vorrangig gemeinschaftlichen Aktivitäten bzw. die Möglichkeit das direkte Gespräch mit dem anderen suchen zu können, birgt auch eine soziale Komponente, die hier Abhilfe schaffen kann.

Kurzbeschreibung

Das Projekt begleitet einen Modernisierungs- und Nachverdichtungsprozess in einer Wohnanlage im 22. Wiener Gemeindebezirk der 1970er Jahre, deren vor allem ältere BewohnerInnen den Pkw intensiv nutzen. Im Projekt werden bedarfsorientierte innovative Maßnahmen aus verschiedenen Bereichen – mit Fokus auf alternsgerechtem, selbstbestimmtem Leben – entwickelt und umgesetzt. Dies umfasst Gemeinschaftsbildung und Nachbarschaftsaktivitäten, Urban Gardening, technische Lösungen zu Smart Living und Mobilität. Die geplanten Aktivitäten im Mobilitätsbereich umfassen gemeinsame Aktivitäten, infrastrukturelle Lösungen, Informationsvermittlung und Ausprobiertage zu vermeintlich bekannten (Fahrrad fahren, Öffis) und innovativen (Sharing und E-Mobilität) Mobilitätsoptionen. Dadurch sollen vor allem ältere Personen in Bestandsgebäuden auf nachhaltige Mobilitätsangebote aufmerksam gemacht und zu ihrer Nutzung befähigt werden. Ziel ist ein Bewusstseinswandel und der Aufbau selbst tragender Strukturen.

Resultate

Das Projekt befindet sich aktuell noch in der Durchführung. Aufgrund der Verzögerung des geplanten Neubaus konzentrieren sich die bisherigen Maßnahmen auf die Konzeption des Neubaus sowie auf die Umsetzung von Maßnahmen im Bestand. Es wurde direkt vor Ort ein InfoPoint für die BewohnerInnen und AnrainerInnen eingerichtet. Dieser dient als ein Raum für den gemeinsamen Austausch, Information bzw. schlichtweg zur Begegnung. Das Team der Caritas Stadtteilarbeit hält hier regelmäßig Sprechstunden ab. Neben aktuellen Informationen über das Bauvorhaben wird ein Ort zur Mitsprache zu folgenden Themen geboten: alternsgerechtes Wohnen, Smart Home, Energiesparen im Haushalt, Grünflächengestaltung/Freiraumnutzung, Hochbeete, Mobilität, Gemeinschaftsaktivitäten, Gemeinschaftsräume.
Es wurden ebenfalls qualitative Erhebungsgespräche mit BewohnerInnen der Anlage durchgeführt. In diesen wurden sie zu ihrer Wohnsituation, ihrer Zufriedenheit und ihren eigenen Eindrücken und Gedanken zum aktuellen Bauvorhaben befragt. Die vorläufigen Ergebnisse zeigen, dass die Nachverdichtung für fast alle MieterInnen ein ausgesprochen wichtiges Thema darstellt, selbst für diejenigen, die aktuell kaum Auswirkungen auf ihre Wohnsituation zu befürchten haben. Für viele Personen stellt die knappe Verfügbarkeit an Parkplätzen in ihrer Umgebung das wichtigste mobilitätsbezogene Thema dar.
Ein Monitoringkonzept zur Evaluierung der Auswirkungen sämtlicher sowohl im Bestand als auch im Neubau vorgesehenen Maßnahmen auf den Energieverbrauch wurde ausgearbeitet. In dessen Rahmen soll auch eine Abschätzung der Einsparungen durch Aktivitäten im Mobilitätsbereich möglich sein.

Einreicher

Österreichische Energieagentur

Partner

Caritas der Erzdiözese Wien – Stadtteilarbeit: Koordinator

SCHWARZATAL: Projektpartner

FH Campus Wien KOSAR GmbH: Projektpartner

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