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tim Carsharing trifft Matrix Charging®

Ziele/Ideen

Akzeptanz der NutzerInnen erhöhen:
Aus dem laufenden Betrieb von tim Carsharing ist bekannt, dass NutzerInnen immer wieder Probleme bei der kabelgebundenen Ladung der e-Carsharing-Fahrzeuge haben, z.B. Auto nicht angesteckt vorgefunden, Kabel im Auto nicht vorgefunden, Anstecken des Fahrzeuges vergessen etc.

Eignung für den öffentlichen Raum verbessern:
Aktuell werden für das Laden der tim e-Fahrzeuge Ladesäulen im öffentlichen Raum installiert. Ladesysteme solcher Art haben den Nachteil von Flächenverbrauch, Barrieren und Stolperfallen (durch gespannte Ladekabel).

Fahrzeugverfügbarkeit erhöhen:
Die e-Carsharing-Fahrzeuge müssen zwischen den einzelnen Nutzungszeiten immer wieder geladen werden, was zu einem Fahrzeug-Verfügbarkeitsverlust führt. Zudem entstehen ökonomische Nachteile durch die Standzeiten der e-Fahrzeuge.

Kurzbeschreibung

Das Projekt REGIOtim Graz zielt auf eine bessere Vernetzung des städtischen Mobilitätsangebotes mit den Umlandgemeinden ab. Neben einer Erweiterung um überregional angebundene Standorte in Graz, werden neue Mobilitätsangebote entwickelt und getestet. Mit dem Ausbau des umweltverträglichen Mobilitätsangebotes von e-Carsharing im urbanen Bereich muss auch die Verbesserung der Ladeinfrastruktur einhergehen. Sie muss einfach zu bedienen, robust und effizient in der Leistungsübertragung sein.
Holding Graz und Easelink betreiben gemeinsam die erste halb-öffentliche, automatisierte Ladetechnologie in Europa. Im Zuge des Projektes wird die Technologie Matrix Charging® auf Funktionalität und NutzerInnnenakzeptanz getestet. Ziel ist der flächendeckende Ausbau automatisierter Ladeinfrastruktur für das tim Carsharing. Matrix Charging® besteht aus zwei Komponenten: der Fahrzeugeinheit am Fahrzeugunterboden und der Ladeplatte am Parkplatzboden.

Resultate

1. Einbau der Fahrzeugeinheit
Im Zuge des Pilotierungsprojektes zwischen tim Carsharing und Easelink wurde ein VW e-Golf mit der automatisierten Lade-Fahrzeugeinheit ausgestattet. Für die nachträgliche Umrüstung des Fahrzeuges wurden individuelle Teile gefertigt bzw. Komponenten im Fahrzeug verbaut. Diese Teile wurden teilweise von Easelink selbst hergestellt bzw. gekaufte Komponenten wurden entsprechend den Anforderungen angepasst. Darunter fallen beispielsweise eigene Halterungen, die Anpassung von Kabelsträngen, der Einbau einer SwitcherBox etc. Auch die Software und Firmware benötigten eine fahrzeugseitige Anpassung.

2. Einbau der Ladeplatte im halb-öffentlichem Raum
Am Areal der Holding Graz wurde die Ladeplatte des Matrix Charging® Systems im Parkplatzboden verbaut. Dazu wurde der Asphalt geöffnet und die Ladeplatte bündig im Parkplatzboden verbaut.

3. Zulassung für den Verbau des Matrix Charging® Systems
Ein allgemein beeideter gerichtlich zertifizierter Sachverständiger hat ein positives Gutachten für den Einbau des Ladesystems erstellt. Im Rahmen eines TÜV Inspektionsberichtes wurde die Verkehrs- und Betriebssicherheit des Projektfahrzeuges gemäß § 33 Abs. (6) KFG 1967 bestätigt. Das Projektfahrzeug wurde zusätzlich auf der KFZ-Überprüfungsstelle des Landes Steiermark positiv überprüft.

4. Inbetriebnahme des automatisierten Ladesystems Matrix Charging®
Das automatisierte Ladesystem Matrix Charging® wurde erfolgreich auf einem Parkplatz im halb-öffentlichen Raum und in einem tim Carsharing Fahrzeug installiert. Testläufe im täglichen Betrieb finden derzeit mit einer festgelegten NutzerInnengruppe statt und werden von einer Befragung begleitet, um notwendige Anpassungen und Verbesserungsvorschläge zeitnah zu erfassen und umsetzen zu können. Um das Feedback zur User-Experience in die Weiterentwicklung der Ladetechnologie einfließen zu lassen, findet ein laufender Austausch zwischen dem tim Servicecenter und Easelink statt.

5. Erstes Feedback der NutzerInnengruppe
Die ersten Nutzungserhebungen zeigen eine positive Resonanz zur automatisierten Ladetechnologie. Die NutzerInnen heben besonders die einfache Handhabung durch den Wegfall der Kabelverbindung hervor. Zudem sind sie froh, bei Regenfall nicht mit dem Regenschirm, dem Ladekabel und der Ladekarte zum Aktivieren des Ladevorganges hantieren zu müssen.

6. Nächste Schritte
Auf Basis der Erkenntnisse des Projektes „REGIOtim Graz – Implementierungsphase“ sind weitere Projekte angedacht. Dabei befindet sich schon ein Projekt in der Umsetzung, das zum Ziel den Betrieb von zwei E-Shuttles zwischen dem Flughafen Feldkirchen und Graz hat. Hierbei werden die E-Shuttles durch Matrix Charging® automatisiert geladen. Ein anderes Folgeprojekt soll die weitere Ausrollung von Matrix Charging ® auf tim Knoten im Grazer Stadtgebiet sein.

Substitutionseffekte im Carsharing:
Aus den bisherigen NutzerInnenbefragungen der tim Standorte geht hervor, dass rund zwei Drittel der NutzerInnen einen vorhandenen PKW im Haushalt ersetzen oder sich gegen eine Neuanschaffung entscheiden.

Umwelteffekte im Carsharing:
Zusätzlich zu diesem Substitutionseffekt ist die Kilometerleistung im motorisierten Individualverkehr der NutzerInnen durch die tim Mitgliedschaft gesunken, zwei Drittel der NutzerInnen fahren weniger mit dem Auto als vor der Nutzung. Die tim Mitgliedschaft begünstigt somit einen Umstieg auf alternative Verkehrsmittel und damit eine Reduktion des CO2-Austoßes. Im Vorgängerprojekt KombiMo II konnte über die Projektlaufzeit (drei Jahre, acht Fahrzeuge) hinweg durch das e-Carsharing eine Einsparung von 34,6 t CO2 nachgewiesen werden. Im Mobilitätsaudit für das Jahr 2019 (durchgeführt von der Grazer Energieagentur GmbH) wurde errechnet, dass durch vier im Jahr 2019 angeschaffte e-Carsharing Fahrzeuge einerseits durch die alternative Antriebstechnologie 20.569 kWh und andererseits durch die Verlagerungseffekte vom motorisierten Individualverkehr zum Umweltverbund 228.490 kWh an Energie jährlich eingespart wurden.

Einreicher

Holding Graz Kommunale Dienstleistungen GmbH

Partner

Easelink GmbH: Technologische Entwicklung

Energie Graz GmbH & Co KG: Technische Umsetzung

Grazer Energieagentur GmbH: Organisat. Abwicklung und NutzerInnenakzeptanz

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