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Einreichende Institution: Radlobby Vorarlberg
Jahr: 2024
Bundesland: Vorarlberg

Ziele/Ideen

Die Einhaltung des Mindestüberholabstands ist für die Sicherheit von Radfahrenden essenziell und seit der 33. StVO-Novelle gesetzlich geregelt. Da bislang die entsprechenden Messdaten fehlten, gibt es bei den Behörden und in der Gesellschaft kaum Bewusstsein für sicheres Überholen. Zudem fehlt eine Dokumentation gefährlicher Stellen, an denen häufig zu knapp überholt wird. Die von der Radlobby Vorarlberg geschaffene Datengrundlage trägt auf mehreren Ebenen zur Problemlösung bei: Die Messungen verbessern die Verkehrssicherheit für Radfahrende durch die datenbasierte Identifikation von Gefahrenstellen und die Nutzung für eine unfallpräventive Verkehrsplanung durch die Verknüpfung mit örtlichen Gegebenheiten via GIS. Die Veröffentlichung der Ergebnisse sensibilisiert Autofahrer für sichere Überholabstände und fördert langfristig ein sicheres Umfeld für Radfahrer, was den Radverkehrsanteil steigert. Zudem kann erstmals die Wirksamkeit von Aufklärungskampagnen evaluiert werden.

Kurzbeschreibung

Knappe Überholmanöver durch Kfz sind nicht nur ein erhebliches Unfallrisiko für Radfahrende, sondern einer der häufigsten Gründe, warum Menschen aus Angst gefährdet zu werden auf das Radfahren verzichten. Trotzdem fehlen Messdaten zu Überholabständen und das Problembewusstsein zu diesem wichtigen Thema. Daher hat die Radlobby Vorarlberg Anfang 2022 ein Citizen Science Projekt initiiert, in dem Überholabstände mit Hilfe von OpenBikeSensoren erhoben und analysiert werden. Projektziel ist die Schaffung einer wissenschaftlich fundierten Datengrundlage zu Überholabständen in Vorarlberg. Da die Radlobby keine Befugnis zur Umsetzung von Infrastrukturmaßnahmen hat, dienen die Messdaten als zentrales Argument, um Forderungen nach umfassenden Aufklärungskampagnen und der Entschärfung von Gefahrenstellen mit häufigen knappen Überholmanövern zu untermauern. Dafür führt die Radlobby zahlreiche Gespräche mit politischen Entscheidungsträgern und erregt Aufmerksamkeit durch Öffentlichkeitsarbeit.

Resultate

Bisher wurden im Rahmen dieses Projekts mehr als 5700 Überholvorgänge in Vorarlberg dokumentiert. Eine Auswertung bei einem Pressegespräch hat gezeigt, dass mehr als 60 Prozent der Kfz-Lenker nicht genügend Sicherheitsabstand beim Überholen von Radfahrenden einhalten. Durch die überregionale Berichterstattung (derstandard.at, vorarlberg.orf.at, VN) erlangte das Projekt bundesweite Bekanntheit. Im Jänner 2024 wurde es beim Ideenwettbewerb des Schweizer/Vorarlberger Vereins Velotal Rheintal ausgezeichnet. Die Projektpräsentation am Radgipfel 2023 führte zu einer gemeinsamen Einreichung für ein Forschungsprojekt mit renommierten, bundesweit tätigen Institutionen. Als Citizen Science Projekt bietet es einen großen sozialen Mehrwert, indem es Menschen dazu ermutigt, sich aktiv für umweltfreundliche Mobilität einzusetzen. Da das gesamte Projekt von Ehrenamtlichen getragen wird, leistet deren Arbeit einen wichtigen Beitrag für das Gemeinwohl und die Förderung umweltfreundlicher Mobilität.

Einreicher

Radlobby Vorarlberg

Radlobby Vorarlberg

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