Straßenbahnverlängerung nach Traun
Jahr: 2016
Bundesland: Oberösterreich
Ziele/Ideen:
Die Achse entlang der B139 weist zwischen Ansfelden, Traun, Leonding und Linz einen besonders ausgeprägten Mix aus Wohnbesiedelung und Arbeitsplätzen auf. Neben einer Einwohnerzahl von ca. 70.000 Personen, von denen etwa zwei Drittel im Einzugsbereich der B139 wohnen, befinden sich entlang dieses Korridors wichtige Zielgebiete für den gesamten Großraum Linz. Das Verkehrsaufkommen entlang des Korridors beträgt an Werktagen ca. 25.000 Fahrzeuge.
Es existieren daher seit bereits ca. 20 Jahren Überlegungen, entlang dieses Korridors ein modernes, attraktives und leistungsfähiges ÖV-System zu installieren. Auf Basis der Ergebnisse einer Schweizer Studie aus dem Jahr 1999 wurde die Errichtung einer stadtbahnähnlichen Straßenbahn beschlossen.
Der erste Abschnitt wurde im Jahr 2011 bis Leonding in Betreib genommen, der zweite Abschnitt bis Traun wird im September 2011 eröffnet.
Ziel ist es, die Zahl der ÖV-Nutzenden im Korridor – möglichst auch durch Umstieg vom privaten Pkw – deutlich zu erhöhen.
Kurzbeschreibung:
Das Projekt basiert auf der Verlängerung der bestehenden Straßenbahnlinie 3 von Leonding-Weingartshof bis Schloss Traun. Die Strecke wurde von der Schiene OÖ GmbH, dem Schieneninfrastrukturunternehmen des Landes Oberösterreich errichtet, welche die Strecke samt allen Anlagen auch besitzt und infrastrukturell betreibt. Die 4,5 Kilometer lange Verlängerungsstrecke wurde in zwei Abschnitten errichtet:
– Verlängerung der Linie 3 (Linz – Trauner Kreuzung; seit Februar 2016)
– neue Linie 4 (Linz – Schloss Traun; ab September 2016)
Bei der Planung und Umsetzung wurden folgende Bereiche besonders berücksichtigt:
– Lärm-/Erschütterungsschutz
– Barrierefreiheit
– Reisekomfort und -geschwindigkeit
Die Kosten der Errichtung belaufen sich einschließlich Grundstücksbeschaffung auf ca. 73 Millionen Euro, diese werden zu 80 Prozent vom Land und zu 20 PRozent von den Gemeinden getragen.
Der Verkehrsdienst wird bei der LinzLinien GmbH bestellt und sieht an Werktagen einen 7,5 Minuten-Takt bis Trauner Kreuzung und einen 15 Minuten-Takt bis Schloss Traun vor.
Resultate:
Bereits im ersten Verlängerungsabschnitt (bis Leonding ab August 2011) konnte die jährliche Zahl der Fahrgäste von vorher ca. 2,1 Millionen im Busbetrieb auf ca. 3,9 Millionen gesteigert werden. Neben der höheren Attraktivität des Schienenverkehrsmittels ist dies vor allem auf den Entfall des Umsteigevorgangs am Hauptbahnhof sowie auf die Taktausdehnung (7,5 Minuten statt vorher 15 Minuten) zurückzuführen.
Bereits im ersten Monat der zweiten Verlängerungsetappe (bis Trauner Kreuzung ab Februar 2016) konnte die Zahl der Fahrgäste nochmals um ca. 65.000 erhöht werden (wöchentlich ca. 13.500 Personen). Dies ist – bei gegenüber der Vorläuferbuslinie gleichbleibendem Takt – vor allem auf die größere Attraktivität des Schienenverkehrsmittels zurückzuführen.
(alle Zahlen des Trambetriebes basieren auf der elektronischen Echterfassung der LinzLinien GmbH)
Schiene OÖ GmbH