Die Masse der Verkehrsinfrastruktur

Einreichende Institution: Frau MA Doris Virág
Jahr: 2019
Bundesland: Wien

Ziele/Ideen

Der Blick auf verschiedene Mobilitätsarten erfolgt meist eingeschränkt (zB. auf Emissionen oder Energieverbrauch). Die Praxis oder das gesellschaftliche Service von einer bestimmten Mobilitätsform hat aber weit komplexere Auswirkungen auf das sozial-ökologische Umfeld. Materialbestände werden in ihrer Bedeutung in der Forschung systematisch unterschätzt, da der Ressourcenverbrauch für ihren Aufbau bereits in der Vergangenheit liegt. Allein durch ihr Bestehen bzw. In-Nutzung-Bleiben lösen sie jedoch ständig neue Ressourcenflüsse aus, dh. treiben den Ressourcenverbrauch an (zB vor allem die Instandhaltungsintensität der Straßenflächen ist sehr hoch, das bedeutet, allein eine befahrbare Straße zur Verfügung zu stellen, verbraucht Ressourcen (Material und Energie)). Des Weiteren steht ein Materialbestand in Verbindung mit seiner Nutzung – zB. wenn es ein gut ausgebautes Straßennetz und viele Fahrzeuge gibt, wird eher Auto gefahren. Daher ist eine ganzheitlichere Betrachtung von Materialbestand, jährlichen Materialflüssen und Services für die Gesellschaft nötig, zu der diese Arbeit im Kontext des urbanen Verkehrs einen Beitrag leistet.

Kurzbeschreibung

Die Arbeit berechnet die Masse der Verkehrsinfrastrukturen (Stock) für div. Mobilitätsformen (zu Fuß, Fahrrad, öffentlich, mit PKW) und setzt sie mit ihrem kontinuierlichen Materialbedarf zur Instandhaltung (Flow) und ihrer Nutzung in Personenkilometern/Jahr (Service) in Beziehung. Nach dem Konzept des Stock-Flow-Service Nexus wird die Verbindung von gesellschaftlichen Materialbeständen mit den Material- und Energieflüssen, die diese Bestände bzw. deren Instandhaltung und Nutzung, kontinuierlich auslösen, analysiert. Die Arbeit leistet damit einen Beitrag zum Verständnis der Verbindung zwischen Ressourceneffizienz, linearer vs. zirkulärer Wirtschaftsweise und gesellschaftlichen Services.

Resultate

Die zusammenfassende Darstellung des Nexus zeigt, dass der öffentliche Verkehr mit Abstand das günstigste Verhältnis von Materialbeständen, -flüssen und Services aufweist (dh. viele Personenkilometer werden mit vergleichsweise wenigen Beständen und Flüssen von Material und Energie zurückgelegt), während der motorisierte Individualverkehr das ungünstigste Verhältnis aufweist. Zusätzlich zeigt sich, wie erstaunlich viel Infrastruktur Fußgänger nötig ist, einerseits als Basis für die gesamte Mobilität, andererseits, da die Infrastruktur auch angepasst an den motorisierten Individualverkehr (PKW) gestaltet wird – zB Gehsteige stärker gebaut werden, damit sie befahren werden können bzw. als Abgrenzung zum Autoverkehr benötigt werden etc.

Einreicher

Frau MA Doris Virág

Frau MA Doris Virág

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