INNS’PAKET
Jahr: 2022
Bundesland: Tirol
Ziele/Ideen
Die durch zunehmenden Lieferverkehr entstehenden Probleme und Herausforderungen sind äußerst vielschichtig und betreffen u.a. die Verkehrssicherheit (Halten auf Gehsteigen und Radwegen bzw. in zweiter Spur, gestresste Fahrweise etc.), Emissionen (u.a. aufgrund kurzer Wegstrecken), ineffiziente Transportlogistik (hohe Kosten der ‚letzten Meile‘), prekäre Anstellungsverhältnisse etc.
In den letzten beiden Jahren kam es bedingt durch die Maßnahmen zur Kontaktbeschränkung zu einer weiteren massiven Zunahme des Lieferverkehrs. „Click & Collect“ sowie „Same-Day-Delivery“ führen dabei mit der immer noch sehr hohen Retourenquote von fast 40% zu einem steigenden Lieferverkehr insbesondere in städtischen Räumen.
Kurzbeschreibung
Die Zunahme des Internethandels führt unter anderem zu einer Verschiebung beziehungsweise Umstrukturierung der Lieferbeziehungen: der klassische Business-to-Business-Lieferverkehr vom Produzenten bzw. Zwischenhändler zum Geschäft wird zunehmend durch den Business-to-Consumer-Verkehr ersetzt, die Zuständigkeit der „letzten Meile“ verschiebt sich von den Endkund:innen zu Dienstleistern der Kurier-, Express- und Paketdienst-Branche. Anstelle von Geschäften als zentrale Anlaufpunkte zersplittern die Lieferungen in eine Vielzahl von Endkund:innen und damit Zieldestinationen. Daraus resultieren zahlreiche Nachteile wie Gefährdung der Verkehrssicherheit, Emissionen oder prekäre Arbeitsverhältnisse. Ziel des Projektes INNS’PAKET war, Stärken, Schwächen wie auch Chancen und Risiken einer nachhaltigen Transportlogistik unter anderem durch Installieren von Mini-Hubs und den Einsatz von Lastenfahrrädern in einem Praxistest darzustellen beziehungsweise zu analysieren.
Resultate
Die Anforderungen an die urbane Logistik wirken auf den ersten Blick teils widersprüchlich. Die Beeinträchtigungen durch den stetig steigenden Lieferverkehr können jedoch durch den Einsatz von Lastenfahrrädern, emissionsfreien motorisierten Zustellfahrzeugen sowie über die Stadt verteilte kleine Mini-Hubs auch innerhalb der bestehenden, äußerst herausfordernden betriebswirtschaftlichen Anforderungen bei entsprechender Konzeption weitgehend selbsttragend so optimiert werden, dass sowohl ökologische wie auch soziale Beeinträchtigungen deutlich reduziert werden. Die Ergebnisse des Pilotversuches sollen in einem nächsten Schritt dazu genutzt werden, einen längeren und räumlich ausgeweiteten Versuch unter Miteinbeziehung von Transporten des Business-2-Business Sektors durchzuführen.
Partner
Universität Innsbruck – Institut für Infrastruktur: Projektleitung
Wirtschaftsuniversität Wien – SCM: Projektpartner
Xvise Innovative Logistics GmbH: Projektpartner
FH St. Pölten: Projektpartner
Land Tirol: Projektpartner
Universität Innsbruck