Angstfrei mobil
Jahr: 2023
Bundesland: Wien
Ziele/Ideen
Die Anforderungen an Mobilitätslösungen von Personengruppen mit Angststörungen (klinisch relevante Angst oder normale Alltagsangst) mit einzubeziehen stellt für zukünftige Entwicklungen einen Mehrwert dar, weil „Ängste“ als Thema selbst bei der Entwicklung neuer Mobilitätslösungen bisher viel zu wenig bzw. kaum beachtet wurden. Besonders die Situation durch COVID 19 zeigte, wie Angst den Alltag beeinflussen kann. Mobilität ist im alltäglichen Handeln ein wesentlicher Aspekt des sozialen Geschehens. Für einige Personen ist dieser Aspekt beeinträchtigt & hindert sie durch eine eingeschränkte Mobilität an einer sozialen Teilhabe. Das Hauptaugenmerk wird bei der Entwicklung neuer barrierefreier Mobilitätsangebote oder bei der Adaption bereits vorhandener Infrastruktur meist auf körperliche Beeinträchtigungen gelegt. Innovative Mobilitätslösungen, die den ÖV fördern & den Autoverkehr vermeiden wollen, scheitern oft an psychologischen Barrieren wie Ängsten, ohne diese überhaupt zu kennen.
Kurzbeschreibung
Mobilität ist im alltäglichen Handeln ein wichtiger Aspekt und ermöglicht Menschen die Teilhabe am sozialen Geschehen. Räumlich mobil unterwegs zu sein kann jedoch für Personen mit einer psychischen Belastung, verursacht durch eine klinisch relevante oder Alltag- Angst, eine Bedrohung darstellen. Dies kann zum Ausschluss vom sozialen Geschehen oder zur Meidung von Mobilitätsangeboten führen. Bei der Entwicklung von Mobilitätsangeboten und -lösungen wird bei dem Bemühen um Barrierefreiheit der psychologische Aspekt meist wenig beachtet. Das Projekt „Angstfrei mobil“ adressierte dies und thematisierte die psychologischen Barrieren. Die Infrastruktur, vorhandene Mobilitätsangebote und IT-Entwicklungen wurden auf ihre Eignung für Betroffene untersucht. Es wurden die besonderen Anforderungen dieser Personengruppen erhoben sowie ein Maßnahmenkonzept zur Verbesserung der Informationsvermittlung und des Sicherheitsgefühls und Nutzbarkeit für Menschen mit Ängsten im ÖV entwickelt.
Resultate
Das Projekt hat erste Handlungsvorschläge mit Fokus auf den persönlichen Kontakt, Mitarbeiter*innenschulung und Information entwickelt. Die Erhebung der Bedürfnisse von Betroffenen macht aber auch deutlich, dass Maßnahmen auch in anderen Bereichen wie beispielsweise der Infrastruktur zu setzen sind.
Eine Berücksichtigung der Projektergebnisse und Umsetzung der Handlungsempfehlungen kann zu einer Verbesserung des Sicherheitsgefühl und Wohlbefindens aller Kund*innen beitragen und somit zur Steigerung der Attraktivität des öffentlichen Verkehrs und seiner multimodalen Schnittstellen.
Das Projekt geht damit einen wichtigen Schritt Richtung Inklusion und damit zur Mobilität für Alle.
Partner
tbw research: Wissenschaftspartnerin
Universität Wien, Institut für Publizistik und Kom: Wissenschaftspartnerin
Verkehrspsychologisches Institut sicher unterwegs: Wissenschaftspartnerin
Wiener Lokalbahnen: ÖV Betreiber – Umsetzungspartnerin
WIPARK: Garagen Betreiber – Umsetzungspartnerin
VereinLichterkette: Betroffenvertretung
Wiener Linien