Regio-City Hafen Wien: (Binnen-)Häfen als transformative Räume
Jahr: 2024
Bundesland: Wien
Ziele/Ideen
Als wichtige Knotenpunkte sowohl von internationalen als auch regionalen Güterströmen und Kreisläufen spielen die Wiener Häfen eine wichtige Rolle bei der Vernetzung des urbanen Raumes mit der Region und dem Hinterland. Anhand von vier Themenschwerpunkten (1. Energieversorgung & Infrastruktur, 2. City-Logistik & Produktion, 3. Regionalität & Kreislaufwirtschaft, 4. Naturraum & Hafenerlebnis) geht die Arbeit den Fragen nach, welchen Beitrag die Wiener Häfen zur Erreichung der Klimaziele leisten können, wie die Wasserstraße in eine funktionierende City-Logistik eingebunden werden kann, welches Potenzial die Binnenhäfen sowohl als produktive als auch rekreative Orte aufweisen, und wie eine Symbiose aus der wirtschaftlichen Nutzung der Wasserstraße und dem Schutz des Naturraums erreicht werden kann.
Kurzbeschreibung
Die Arbeit stellt ein innovatives Stadtentwicklungskonzept für die Metropolregion Wien dar: Sie demonstriert, wie die Wiener Häfen als essenzieller Bestandteil der „Produktiven Stadt” bzw. der „urbanen Randzone” einen wichtigen Beitrag zu einer „Zero Carbon City Region” leisten können. Der interdisziplinäre Ansatz verknüpft dabei eine mögliche Entwicklung der Hafenareale mit den wesentlichen aktuellen Herausforderungen der Planung: Neben Vorschlägen zur künftigen Mobilitäts-, Grünraum- und Energieversorgung sowie zur urbanen Produktion und City-Logistik zeigt das Konzept auch die Notwendigkeit auf, die verschiedenen Systeme des urbanen Metabolismus miteinander zu überlagern und zu verknüpfen, um regionale bzw. zirkuläre Prozesse und Entwicklungen zu stärken. Darüber hinaus visualisiert die Strategie, wie die Donau als „Lebensader“ optimal genutzt und in die Stadt reintegriert werden kann. Daraus resultiert eine Koexistenz aus Stadt & Natur, Industrie & Freiraum sowie Arbeit & Freizeit
Resultate
Aufgrund der hohen Massenleistungsfähigkeit bzw. Energieeffizienz von Binnenschiffen bei gleichzeitig niedrigen Lärmemissionen und Infrastrukturkosten liegt ein Hauptanliegen der Arbeit darin, die verschiedenen Potenziale einer optimierten Nutzung von Wasserstraße und Häfen aufzuzeigen. Durch die Intensivierung der Nutzungen im Hafen kann die internationale Güterversorgung mit der regionalen Produktion gekoppelt und die Lagerung, Konsolidierung und der Umschlag mit der Weiterverarbeitung bis zur Endproduktion vor Ort verknüpft werden. Die parallele Anreicherung mit Servicenutzungen und Aufenthaltsqualitäten für Mitarbeiter*innen (Hafenpersonal, Fernfahrer*innen, etc.) aller im Hafen operierenden Branchen erlaubt eine attraktive Nutzungsmischung. Gepaart mit einer Zugänglichkeit für die Stadtbevölkerung und der Integration der Areale in eine übergeordnete Grün- und Freiraumstrategie wird eine Koexistenz von Hafen-, Stadt- und Freiraumnutzungen erreicht.
Niklas Hörburger