Fighting Hindrances. Faire Mobilität für Alle.

Einreichende Institution: Private Projektgruppe
Jahr: 2025
Bundesland: Wien
Projektbild 25206

Ziele/Ideen

Unser Projekt ist aus einem Social Lab heraus entstanden, wo Teilnehmer:innen mit Ideen für soziale Herausforderungen experimentieren können, um Lösungen zu entwickeln. Wir bauen dabei auf die Erfahrung von Aktivist:innen aus dem Blinden- und Sehbehindertenbereich. Durch gemeinsame Begehungen im öffentlichen Raum konnten wir Hindernisse identifizieren, die für Sehende sonst unerkannt geblieben wären. Die Einbindung der Betroffenen erhöhte die unmittelbare Wirkung unseres Projekts immens, da alle Bildgeschichten auf lebensweltlichen Erfahrungen beruhen. Dadurch verloren diese Objekte ihren neutralen Status und erhielten eine Geschichte, die wir in einem weiteren Prozess mithilfe von Bildgenerierungstools in Comicelemente übersetzt haben, um Lösungen zu entwickeln, die an das jeweilige Hindernis angepasst sind und die Identifikation erhöhen. So geben wir allen die Tools in die Hand, zukünftig mit offenen Augen durch die Straßen zu gehen und von den Erlebnissen anderer Gruppen zu lernen.

Kurzbeschreibung

Im Rahmen des FWF-geförderten Forschungsprojektes RAVE (FWF I5709G) hat sich eine Gruppe von blinden und sehenden Personen gefunden, um auf die Hindernisse im Alltag von Menschen mit reduzierter Mobilität (PRM) aufmerksam zu machen. Wir wollen Aufmerksamkeit auf die täglichen Herausforderungen dieser Menschen lenken. Dazu haben wir A4-Schilder entworfen, die in kurzen Bildgeschichten Probleme aufzeigen, die von spezifischen Hindernissen für PRM ausgehen. Die Schilder können mit einer Kordel an Hindernissen befestigt werden. Ein QR-Code führt zu weiteren Informationen, Meldestellen sowie Vorlagen, um die Schilder selbst auszudrucken. Durch Bildgeschichten lenken wir die Aufmerksamkeit darauf, was ein Objekt zu einem Hindernis macht, und tragen zu einer stärkeren Sensibilisierung der Bevölkerung bei, um langfristig die Sicherheit und Anteilhabe im öffentlichen Raum zu erhöhen. Dadurch können Menschen selbst aktiv werden und einen Beitrag zu einer inklusiveren Gesellschaft leisten.

Resultate

In zwei Feldtests haben wir unsere Schilder an einem vielbelebten, öffentlichen Ort (Neubaugasse, Wien) getestet und gleichzeitig beobachtet, wie viele Menschen sich durch unsere Schilder angesprochen fühlen. Bei den Tests waren immer auch blinde Gruppenmitglieder anwesend, welche uns auf Hindernisse aufmerksam gemacht haben. Beide Feldtests wurden umfassend dokumentiert und zeigten, dass sich Passant:innen durch unsere Schilder angesprochen fühlten und sich mit dem Inhalt beschäftigten. Persönliche Gespräche mit Passant:innen unterstrichen die Unterstützung und Wichtigkeit und wiesen auf eine nachhaltige Wirkung, beispielsweise bei Restaurantbetreiber:innen. Diese änderten – einmal auf die Speisekarte, die das Leitsystem blockiert, aufmerksam gemacht – daraufhin langfristig ihr Verhalten in der Nutzung des öffentlichen Raums. Insgesamt hat sich in unseren Tests eine Zunahme der Aufmerksamkeit für Hindernisse gezeigt, welche davor für sehende Menschen nur einfache Objekte waren.

Einreicher

Private Projektgruppe

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