BiciBus Servicestelle der Stadt Graz
Jahr: 2025
Bundesland: Steiermark
Ziele/Ideen
Die Grazer BiciBus-Servicestelle stärkt die nachhaltige Etablierung des BiciBus: Durch ihre Unterstützung können Menschen auch ohne Erfahrung einen BiciBus ins Leben rufen. Da sie besonderes Augenmerk auf Routenwahl und eigenständige Sicherung legt, entstehen Linien, die keine Polizeibegleitung benötigen. Dies macht unabhängig und schont zudem öffentliche Ressourcen von Polizei und Stadtverwaltung.
Die Stadt Graz ist die erste Stadt mit einer BiciBus-Servicestelle und nimmt mit ihrem Commitment eine Vorreiterrolle ein. Dies hat zur Folge, dass bei der Servicestelle bereits Anfragen von engagierten Menschen aus vier Städten in Österreich vorliegen, die eine ähnliche Institution aufbauen möchten.
Das Projekt stößt aufgrund seines einzigartigen Ansatzes auch in der Forschung auf viel Interesse: So wurden bereits mit der Universidad Autónoma de Barcelona (UAB) und der Universityof Strathglyde Glasgow Interviews geführt, eine Anfrage der BOKU Wien liegt vor.
Kurzbeschreibung
Graz hat -nach einer zweijährigen ausführlichen Pilotphase- 2024 die erste und einzige BiciBus-Servicestelle in Österreich eingerichtet. Das Ziel ist die Unterstützung aller, die in Graz eine eigene BiciBus-Linie gründen möchten – durch Bereitstellung von Know-How und Materialien, Beratung bei der Routenwahl und durch die Mitfahrt eines erfahrenen Begleitteams bei den ersten Fahrten. Eine Website bietet einen einfachen Zugang zu allen Linien und dem Unterstützungsangebot. Die Servicestelle wirkt mit ihrer Arbeit seit ihrem Start als kontinuierliche Anlaufstelle und hat bereits 5 Linien zur Umsetzung begleitet.
Die besondere Servicestelle soll den BiciBus als nachhaltiges Mobilitätsangebot zur Schule etablieren. Mit der Motivation von Eltern und Schulen für die eigene Umsetzung einer Linie setzt sie ein starkes Zeichen für die Mobilitätswende. Alle gemeinsam ermöglichen es, dass Kinder einen sicheren Raum für ihre eigenständige Mobilität mit dem Fahrrad zur Schule zur Verfügung haben.
Resultate
Eine Erkenntnis der 14 BiciBus-Pilotfahrten auf 4 verschiedenen Linien: Kinder möchten unbedingt mit dem BiciBus fahren, unabhängig vom Wetter und der Dauer.
Herausforderungen waren die Infrastruktursituation (v. a. fehlende Radabstellplätze), und dass viele Kinder keine Räder besitzen. Hier bietet die BiciBus-Servicestelle Informationen (z.B. Hinweis auf radverteiler.at) sowie Materialien, wie bspw. eine Rundstahlkette zur Ausleihe für BiciBus-Organisator*innen. Diese dient – mit eigenen Tafeln – kostengünstig als schnelle, provisorische Radabsperreinrichtung vor Schulen: Die Kette wird ausgelegt und an einem Zaun oder ähnlichem befestigt. Kinder können mit dem Schloss ihr Vorderrad dort absperren.
Mehr als 25% der befragten Kinder kamen an den BiciBus-Tagen statt mit den Eltern mit dem Auto mit dem Rad zur Schule. Der BiciBus veränderte die Verkehrsmittelwahl auf dem Weg zur Schule montags bis donnerstags insofern, dass öfter mit dem Rad u. weniger mit dem Auto gefahren wurde.
Partner
Stadt Graz: Auftraggeberin
Kinderbüro – Die Lobby für Menschen bis 14: Kooperationspartnerin
Radlobby ARGUS Steiermark: Kooperationspartnerin