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ANRUFBUS: Ergänzendes Abend- und Nachtangebot im Öffentlichen Verkehr im nördlichen Rheintal

ANRUFBUS: Ergänzendes Abend- und Nachtangebot im Öffentlichen Verkehr im nördlichen Rheintal
© Landbus Unterland/Darko Todorovic - Anrufbuspräsentation durch die BürgermeisterInnen

Ziele/Ideen

Das nördliche Rheintal ist gesamthaft gesehen eine dynamisch wachsende Wirtschafts- und Siedlungsregion, in der eine enge Vernetzung zwischen den Gemeinden besteht. Diese enge Vernetzung betrifft im Bereich der Mobilität sowohl Pendler- als auch Freizeitbeziehungen. Damit verbunden ist ein entsprechender Mobilitätsbedarf mit stetigem Wachstum. Dies gilt insbesondere für den dicht besiedelten Raum Bregenz-Hofsteig. Vor dem Hintergrund der nach wie vor erfreulichen Wachstumsprognosen von Arbeitsplätzen und Bevölkerung muss es für den Erhalt von Umwelt und Lebensqualität gelingen, dem Anstieg des motorisierten Individualverkehrs entgegenzuwirken. Konkret bedeutet das: Ein Großteil der Bevölkerung sollte mobil sein können, ohne dazu ein eigenes Auto besitzen zu müssen.

Im Hinblick auf das Mobilitätsverhalten der Bevölkerung verfügt die Region bereits aktuell über
_ einen der höchsten Anteile der Wege per Rad österreichweit (laut KONTIV).
_ ein hochwertiges ÖV-System mit intensiver Nutzung und hoher Kundenbindung, was sich z.B. am hohen Jahreskartenanteil ablesen lässt.

Der Öffentliche Verkehr im nördlichen Rheintal kann aktuell folgendermaßen beschrieben werden (Ist-Zustand):
_ Tagsüber dichtes Liniennetzangebot und enge Taktdichte, vor allem in der Nord-Süd-Erschließung.
_ Ansprechendes Abend- und Nachtangebot auf den Hauptachsen.
_ Für Gebiete abseits der Hauptkorridore gibt es allerdings keine Abend- und Nachtangebote. Insbesondere Querbeziehungen in West-Ost-Richtung sind ungenügend bedient.

Betrachtet man gesellschaftliche Trends und die Ausgangssituation in der Pilotregion, erkennt man
_ dass der reguläre Linienverkehr in Schwachlastzeiten und abseits der Hauptachsen verschiedene Bedürfnisse nicht abdecken kann. Der Öffentliche Verkehr bietet somit einerseits zu wenig attraktive Alternativen zum privaten PKW.
_ dass andererseits bei verschiedenen Zielgruppen das Selbstverständnis „Auto“ geringer wird (so haben z.B. nicht mehr alle Jugendliche einen Führerschein) und es deshalb Alternativen braucht.
_ dass die Nutzung des Öffentlichen Verkehrs in Teilbereichen an der nicht verfügbaren „last mile“ scheitert.
_ dass eine weitere Verdichtung des Angebots im Öffentlichen Verkehr mit herkömmlichen Mitteln kaum machbar ist.
_ dass es eine Ergänzung zum bestehenden Taxiangebot braucht.

Kurzbeschreibung

Anrufen, an der Haltestelle abgeholt und bis zur Haustüre gebracht werden: Der neue ANRUFBUS macht genau das und erweitert so seit Ostern in den acht Pilotgemeinden Bregenz, Bildstein, Buch, Hard, Kennelbach, Lauterach, Schwarzach und Wolfurt das Angebot von Bus und Bahn. Vier kleine Linienbusse sind in den Abend- und Nachtstunden bis 3.00 Uhr im Einsatz, an den Wochenenden ist man mit dem ANRUFBUS sogar bis 5.00 Uhr früh mobil.
Menschen sollen auch ohne eigenes Auto so attraktiv, sicher und günstig wie möglich unterwegs sein können. Der ANRUFBUS ist für die acht Gemeinden deshalb ein logischer nächster Baustein in ihrer Mobilitätsarbeit. Die gemeinsame Umsetzung im Gemeinde-Verbund macht dabei besonders für die kleineren Gemeinden Sinn. Das zusätzliche ÖV-Angebot hilft aber auch Veranstaltern und Vereinen. Insgesamt fördert der ANRUFBUS damit neben einer umweltfreundlichen Mobilität auch das soziale Miteinander.

Resultate

Der neu eingeführte ANRUFBUS leistet einen wichtigen Beitrag zu mehr Sicherheit und zu mehr Lebensqualität für alle, die abends oder nachts unterwegs sind. Das immer dichter werdende Nachtangebot von Bus und Bahn wird damit auf attraktive Art verlängert, und das sogar bis vor die Haustüre. Die Möglichkeiten, ohne eigenes Auto gut unterwegs zu sein, werden mit dem ANRUFBUS in den acht Gemeinden nochmals deutlich erweitert.

Einreicher

Gemeindeverband Personennahverkehr Unteres Rheintal (Landbus Unterland)Herr Michael Stabodin Poststraße 2, 6850 Dornbirn

Partner

Regionales Mobilitätsmanagement plan b: Nutzung bestehender Strukturen für Entscheidungsfindung, Marketing/Kommunikation und Erfahrungsaustausch

Verkehrsverbände in anderen Regionen Vorarlbergs oder darüber hinaus können - unter Bedachtnahme auf die regionalen Besonderheiten - ebenfalls ein nachfrageorientiertes ÖV-System analog zum ANRUFBUS implementieren und dabei von den gesammelten Erfahrungen des Landbus Unterland profitieren.

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