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aPPRAISE: Wie bewerten Bürger:innen Klimamaßnahmen im Personenverkehr?

Symbolfoto_VCÖ-Mobilitätspreis 2023
Copyright: Katharina Lutzky

Ziele/Ideen

Das Online-Tool war der zentrale Teil einer Online-Erhebung, die unter 1.585 repräsentativ ausgewählten Personen in Wien und in ländlichen Gebieten Ober- und Niederösterreich Ende 2021/Anfang 2022 durchgeführt wurde. In der Einführung des Tools, die unter anderem in Form eines Videos zur Verfügung gestellt wurde, wurden die Befragten gebeten, sich in die Lage von Politiker:innen zu versetzen, die ein Maßnahmenbündel auswählen sollten, das die Klimaziele im österreichischen Personenverkehrssektor erreicht. Auf der Grundlage des Tools liefert aPPRAISE neue Erkenntnisse über Bündel an klimapolitischen Maßnahmen im Mobilitätsbereich, die die Teilnehmer:innen für wirksam und sozialverträglich halten. Das Tool ermöglicht auch erstmals eine Abschätzung darüber, ob und in welchem Ausmaß BürgerInnen mit ihrer bevorzugten Maßnahmenauswahl das Klimaziel erreichen können. Diese Art von Indikator für „Klima-Ambition“ ist mit traditionellen Arten von Befragungen nicht möglich.

Kurzbeschreibung

Das Problem, mit dem sich das Forschungsprojekt aPPRAISE (“Participatory Value Evaluation: a novel assessment process for transport policies aiming at climate change mitigation”) befasst, ist, welche politischen Maßnahmen notwendig und sozial akzeptiert sind, um die Treibhausgasemissionen im Personenverkehrssektor in O¨sterreich zu reduzieren und damit die Klimaziele zu erreichen. Gerade die sogenannten “Push-Maßnahmen (z.B. Steuererhöhungen, Restriktionen) werden für sich alleine erfragt oft als restriktiv und unbequem empfunden und leiden daher unter mangelnder Akzeptanz. Im Rahmen von aPPRAISE wurde daher ein innovatives, interaktives Online-Tool entwickelt, bei dem Bürger:innen sich aus einer Auswahl von verkehrspolitischen Maßnahmen ein Maßnahmenbündel selbst zusammenstellen konnten. Die daraus hervorgehenden Daten erzeugen ein reichhaltiges Bild davon, welche Maßnahmenbündel von welchen Personengruppen bevorzugt werden und inwiefern damit die Klimaziele erfüllt werden können.

Resultate

Das Ergebnis ist ziemlich auffällig: Fast 60% der Befragten erreichten mit dem von ihnen gewählten Maßnahmenbündel die ehrgeizigen Klimaziele für den Personenverkehrssektor in Österreich, obwohl dafür die Auswahl einiger als unbeliebt geltenden Push-Maßnahmen zumindest mit mittlerer Intensität nötig war. Die meisten Befragten zeigten eine Abneigung gegen sehr restriktive Maßnahmen, d.h. Push-Maßnahmen mit hoher Intensität. Sie zeigten eher eine Präferenz für breite und ausgewogene Bündel zwischen Pull- und Push-Maßnahmen sowie zwischen verschiedenen Push-Maßnahmen. So wählte eine Mehrheit von 92 % sowohl Pull- als auch Push-Maßnahmen in ihr Bündel, meist in einem recht ausgewogenen Verhältnis. Die qualitativen Ergebnisse zeigen, dass die grundlegende Idee hinter dem Experiment und die interaktive Visualisierung der Auswirkungen von den Befragten sehr geschätzt wurden. Viele Kommentare betonten die hohe Benutzerfreundlichkeit und den bewusstseinsbildenden Charakter des Tools.

Einreicher

Wirtschaftsuniversität Wien

Partner

WU Wien

BOKU Wien

Sustainable Quality of Life, Research, and Facilitation

VU Amsterdam

TU Delft

Energieagentur Graz

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