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Überholabstandsmessungen - Abstand macht sicher!

Überholabstandsmessungen - Abstand macht sicher!
AM-066 2023 Elisabeth Kostal, Radlobby Vorarlberg

Ziele/Ideen

Die Einhaltung des Mindestüberholabstands ist für die Sicherheit von Radfahrenden von essenzieller Bedeutung und ist seit der 33. StVO-Novelle auch gesetzlich klar geregelt. Trotzdem fehlen entsprechende Daten, da von den Behörden kaum Kontrollmessungen durchgeführt werden. Dadurch fehlt in der Gesellschaft das Problembewusstsein für dieses wichtige Thema. Die von der Radlobby Vorarlberg geschaffene Datengrundlage bietet nun erstmals die Möglichkeit eine unfallpräventive Verkehrsplanung durch Überholabstandsmessungen zu unterstützen. Damit könnten gezielt Schwachstellen in der Radinfrastruktur entschärft werden. Das Datenformat der Messungen erlaubt zudem eine Verknüpfung der Daten mit GIS-Anwendungen, wie beispielsweise ArcGIS. Dadurch ist eine differenzierte Analyse (z.B. Zusammenhänge mit örtlichen Gegebenheiten wie Infrastruktur etc.) möglich. Weiters könnte durch diese Messungen erstmals die Wirksamkeit von Aufklärungskampagnen evaluiert werden.

Kurzbeschreibung

Knappe Überholmanöver durch Kfz sind nicht nur ein erhebliches Unfallrisiko für Radfahrende, sondern einer der häufigsten Gründe, warum Menschen aus Angst gefährdet zu werden auf das Radfahren verzichten. Trotzdem fehlen Messdaten zu Überholabständen und das Problembewusstsein zu diesem Thema. Daher hat die Radlobby Vorarlberg Anfang 2022 ein Citizen Science Projekt initiiert in dem Überholabstände mit Hilfe von OpenBikeSensoren erhoben und analysiert werden. Dabei setzt das Projekt auf Bürgerbeteiligung: Interessierte leihen das Messgerät aus und dokumentieren so die Überholabstände auf ihren alltäglichen Wegen mit dem Fahrrad. Projektziel ist die Schaffung einer aktuellen, wissenschaftlichen Datengrundlage zu Überholabständen in Vorarlberg. Diese Daten belegen objektiv und transparent, an welchen Straßenstellen wie knapp überholt wird. Damit können einerseits konkrete Gefahrenstellen identifiziert werden und die Daten schaffen Bewusstsein für einen sicheren Überholabstand.

Resultate

Bis dato wurden im Rahmen dieses Projekts mehr als 4000 Überholvorgänge in Vorarlberg dokumentiert. Eine erste Auswertung bei einem Pressegespräch im März 2023 hat gezeigt, dass mehr als 60 Prozent der Kfz-Lenker nicht genügend Sicherheitsabstand beim Überholen von Radfahrenden einhalten. Durch die Berichterstattung in den Medien (derstandard.at, vorarlberg.orf.at, VN) wurden auch Organisationen in anderen Bundesländern auf das Projekt aufmerksam. Als Citizen Science Projekt bietet es einen großen sozialen Mehrwert, indem es Menschen dazu ermutigt, sich aktiv für sichere und umweltfreundliche Mobilität einzusetzen. Durch ihre Teilnahme werden Bürger:innen selbst zu Botschaftern für Verkehrssicherheit und tragen dazu bei, das Bewusstsein für einen sicheren Überholabstand zu erhöhen. Da das gesamte Projekt von Ehrenamtlichen der Radlobby Vorarlberg getragen wird, leistet deren Arbeit einen wichtigen Beitrag für das Gemeinwohl und die Förderung umweltfreundlicher Mobilität.

Einreicher

Radlobby Vorarlberg
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