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CargoRider – Per Schiff die Welt entdecken

CargoRider – Per Schiff die Welt entdecken
Olivia Wais

Ziele/Ideen

Schiffe waren lange Zeit ein wichtiges Fortbewegungsmittel für den Personenverkehr. Billige und breitflächige Verfügbarkeit von schnelleren Alternativen haben das Schiff zusehend in das Luxusreisesegment gedrängt. Selbst die Mitfahrt auf Frachtschiffen wird um tausende Euro ausschließlich von speziellen Reisebüros vermittelt. Dabei könnte die Schifffahrt einen Beitrag zur Entwicklung einer bewussteren und langsameren Mobilität bei jungen, bzw. reiselustigen Menschen beitragen. Ähnlich wie das InterRail Ticket Generationen von jungen Menschen mit den Möglichkeiten des Bahnfahrens vertraut machte, könnte ein ähnliches Service für die etwas Älteren zu Bewusstseinsbildung beitragen. Auch wenn das Interesse von StudentInnen und jungen Erwachsenen sehr wohl für derartige Reisen vorhanden ist, stellt zum Beispiel die komplizierte Buchungen eine häufig unüberwindbare Hürde dar.
Ziel des Projektes war es, grundsätzlich zu überprüfen, welche Rahmenbedingungen sowie Anforderungen für ein Service wie CargoRider notwendig wären. Schwerpunkt war dabei die Entwicklung und der Test einer Webplattform zur Buchung von Frachtschiffreisen.
Der Prototyp ist hier ersichtlich: http://flock-0844.students.fhstp.ac.at/pages/startseite.php

Kurzbeschreibung

Das Projekt CargoRider entwirft eine Alternative für das Reiseverhalten einer jungen, aktiven und interessierten Zielgruppe und überprüft dessen Umsetzbarkeit. Im Unterschied zu den bisher angebotenen Frachtschiffreisen soll CargoRider nach dem Interrailmodell preislich erschwinglich sein und eine hochflexible Reiseplanung ermöglichen.
Die Langstreckenreise liegt im Trend, denn Urlaub und Erholung gehen immer mehr einher mit weiten Reisewegen. Diese werden dabei fast ausschließlich mit dem Flugzeug zurückgelegt. Reisen mit dem Schiff existieren fast nur mehr im Luxussegment und sind selten geworden, die riesigen schwimmenden 5-Sterne-Hotels sprechen eher gut situierte und ältere Menschen an. Dabei ließe sich eigentlich auch bei jungen Menschen Zeit und Abenteuerlust für eine langsame Entdeckung der Welt finden.
Im Rahmen von CargoRider wurde ausgelotet, ob eine Alternative zum Flugverkehr, vergleichbar mit der Interrailplattform im Bahnsektor, vor alle für junge Menschen, möglich ist.

Resultate

Als sichtbares Ergebnis liegt ein lauffähiger Prototyp für die Vorbereitung und Buchung von Frachtschiffreisen vor.
Weitere Ergebnisse sind die erhobenen Rahmenbedingungen für den Service CargoRider. Daraus und anhand des entwickelten Service Designs konnte eine Potentialabschätzung durchgeführt werden. Grundsätliche Erkenntnis daraus ist, dass der Service für die Zielgruppe interessant ist und aus technischer und rechtlicher Sicht durchführbar ist.

Folgende Ergebnisse wurden bei der Befragung erzielt (unter anderem):

Als Top Reiseziele (gewünschte Reiseziele) stellten sich London und Hamburg mit etwa 14% der Nennungen beim erstgereihten Wunsch heraus, gefolgt von St. Petersburg und Konstanza.

Mit fast 60% der Nennungen war der Wunsch nach Besuch von Städten gleichauf mit dem Befahren von schönen Routen. Beim Reiseablauf ist auffällig, dass sich etwa 60% eine spontane Organisation von Hafen zu Hafen vorstellen und 40% eine detaillierte Planung vorziehen.

Im Rahmen des Service Design wurde unter anderem eine Karte erstellt, die in Anlehnung an Pläne von U-Bahnen eine Gesamtübersicht von Reisezielen und Reisezeiten innerhalb Europas liefern soll. Die entwickelte Karte zur Darstellung und Planung der Reisen erzielte sehr hohe Werte bei der Verständlichkeit (82% in den beiden oberen Werten der fünfteiligen Skala) und mit keiner Auffälligkeit bei den Altersgruppen. Damit kann angenommen werden, dass die Nutzung und die Eigenschaften des CargoRider Services gut vermittelbar sind.

Als Erfolg lässt sich anführen, dass sich dieses Projekt bzw. die Idee weit mehr als gedacht verbreitet hat. Unter anderem wurde im Hamburger Abendblatt darüber berichtet. Auch ist uns zufällig bekannt geworden, dass sich das Thema in sozialen Netzwerken stark verbreitet hat - ohne unser zutun! Wie schon erwähnt, sind wir und werden wir noch immer kontaktiert mit konkreten Anfragen, wann und wo eine Reise gebucht werden kann.
Aus unserer Sicht ist somit klar erkennbar, dass 1) ein Markt für dieses Service vorhanden ist und 2) dieses kleine Projekt eine unerwartet große Aufmerksamkeit erzeugt hat. Neben der Buchung kann diese Webplattform also auch ein Marketinginstrument für eine Mobilitätsform bzw. für eine Branche wie zum Beispiel die Binnenschiffahrt sein. Das Projekt hat jetzt schon (ungeplant) zu einem positiven Image der Branche in der Zielgruppe der Jungendlichen geführt. Frachtschiffreisen sind also für diese Zielgruppe sehr interessant. Dies war der Zielgruppe selber vorher so nicht bekannt, da diese Zielgruppe diese Form des Reisens nicht mal kannte. Über den Weg der Erstellung einer ("coolen") Webplattform, kann also eine gesamte Branche bekannt gemacht werden. Vermutlich effizienter und nachhaltiger, als über eine klassische Imagekampagne. Wir glauben, dass dieses Projekt und diese Erkentnisse auch auf andere Mobilitätsformen übertragbar sind.

Einreicher

FH St. Pölten
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