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Digitales, vernetztes Verleih- und Sperrsystem für gemeinsam nutzbare Mobilitätsobjekte

Ziele/Ideen

1. Beschreibung der Ist-Situation und Problemstellung

Verkehrsberuhigte und autofreie Wohn- u. Siedlungsgebiete wie das Sonnwendviertel Ost in Wien erfordern im Bereich des nachhaltigen Mobilitätsangebotes neben makrostrukturierten Angeboten wie z.B. öffentlichen Verkehrsmitteln und -anbindungen, Sammelgaragen, Mobilitätszentralen ect. auch unbedingt feingliedrige, mikrostrukturierte Angebote um die Wege von den z.B. Makromobilitäts-Anbindungspunkten bis hin zu den Wohnungen der BewohnerInnen rasch und komfortabel bewältigen zu können. Zudem wirken mikrostrukturierte Mobilitätsangebote nicht nur innerhalb eines Siedlungsgebietes, sondern auch räumlich weit über dessen Grenzen hinaus.
Diese, u.a. auch unter dem Begriff "Last Mile" bekannte Problemstellung ist ein entscheidender Faktor, um BewohnerInnen für ein nachhaltiges Mobilitätsverhalten zu gewinnen.
Wird keine im Alltag praktikable Mobilitäts-Mikrostruktur geschaffen so sind die Wege zu den Anbindungsstellen der Makrostrukturen zu lange (oft gleich lang wie der Weg zum eigenen Auto) was zu einem nicht nachhaltigen Mobilitätsverhalten der BewohnerInnen führt. Der Transport von Gütern des täglichen Bedarfes (z.B. Einkaufen) ist oftmals, aus Gründen des Fehlens von praktikablen nachhaltigen Transportlösungen, ein entscheidender Grund das Auto zu verwenden. Diese Fahrten stellen einen erheblichen Faktor im Kurzstrecken-Verkehrsaufkommen in einem Wohngebiet dar.
Die Bereitstellung von zweckentsprechenden Sharing-Produkten für Mobilität ist besonders in Wohngebieten sinnvoll und erstrebenswert, jedoch ist der andauernde Betrieb solcher Sharing-Anlagen nach den bisherigen Methoden zumeist abhängig von Fördergeldern der öffentlichen Hand.
Das Sonnwendviertel Ost (SWV-O) ist durch seine langgestreckte Ausdehnung in südöstlicher resp. nordwestlicher Richtung und durch seine große Anzahl von Baukörpern einerseits eine Herausforderung für nachhaltige Mikro-Mobilitätslösungen, andererseits bietet es durch die perfekten Anbindungen an öffentliche Verkehrsmitteln eine hervorragende Basis einen vorbildhaften, praxisorientierten Modal Split und nachhaltiges Mobilitätsverhalten unter Einbeziehung der Last Mile umzusetzen.


2. Ziel des Projektes und Nutzen für den Stadtteil SWV-O

• Ziel ist es einen Verleihbetrieb von verschiedenen nachhaltigen Mobilitätsprodukten (oder auch anderen Sharing-Objekten) im SWV-O auf Dauer zu etablieren, welcher nach einer Anlaufphase, ohne öffentliche Fördergelder, wirtschaftlich nachhaltig und auf Dauer aufrechterhalten werden kann.
• Ein Angebot von praxisorientierten, einfach handhabbaren, Produkten mit tendenziellem Schwerpunkt Lastentransport für FahrradfahrerInnen und FußgeherInnen innerhalb des SWV-O leicht zugänglich anzubieten.
• Eine gleichmäßig über das SWV-O verteilte Infrastruktur von automatisierbaren Verleihpunkten resp. Verleihstationen zu errichten welche zentral gesteuert, verwaltet und mit einem einheitlichen Zugangssystem bedienbar sind. Die Verleihstationen können bedarfsorientiert mit verschiedensten Verleihprodukten bestückt werden.
• Interaktionsmöglichkeiten mit anderen Projekten und Akteuren im SWV-O sowohl auf technischer, auf organisatorischer und auf sozialer Ebene anzubieten.
• Die BewohnerInnen generell für nachhaltiges Verhalten zu sensibilisieren und im Besonderen für ein nachhaltiges Mobilitätsverhalten möglichst rasch (niederschwellig) und dauerhaft zu gewinnen.
• Einen wesentlichen Beitrag zur Verkehrsentlastung im SWV-O zu bewirken und somit zur Schaffung eines angenehmen Wohnumfeldes beizutragen.

Kurzbeschreibung

An Hand eines teilweise bereits bestehenden resp. gerade in Entstehung befindlichen großen Wohnbaugebietes in Wien 10. Favoriten, SWV-O (Sonnwendviertel Ost) wurde ein praxisnahes Konzept erstellt welches durch einen automatisierten Verleihbetrieb die gemeinsame, kostengünstige Nutzung von verschiedenen Mobilitätsprodukten durch die BewohnerInnen ermöglicht. Es beschreibt sowohl ein wirtschaftlich nachhaltiges Geschäftsmodell als auch die Anwendung von verschiedenen nachhaltigen Mobilitäts- und Transportprodukten für FahrradfahrerInnen und FußgängerInnen und die technische Lösung für einen automatisierten und interaktiven Betrieb mit der möglichen Vernetzung mit externen Anbietern.
Div. techn. Bauteile (z.B. Verleihstationen) werden bereits in Wohnanlagen in A und D erfolgreich eingesetzt. Wenn auch ursprünglich für das SWV-O erstellt, kann dieses, zur praktischen Umsetzung bereite Konzept, jederzeit auf andere Wohnbau- oder Stadtentwicklungs-Projekte angewendet werden.

Resultate

4. Verortung und Anzahl der Verleihpunkte

4.1 Allgemeines
Die Akquirierung von Bauträgern ist zeitintensiv und aufwendig jedoch eine der Kernkompetenzen der Bergfreund Handels-GmbH. Einige der im SWV-O agierenden Bauträger sind bereits Kunden des Projektbetreibers. Daher kann von guten Voraussetzungen für ein flächendeckendes Netz an Verleihpunkten ausgegangen werden. Die genaue Verortung kann jedoch erst nach dem Abschluss der eigentlichen Akquirierungstätigkeiten dargestellt werden.

Das trolleyboy®MT-System ist auch für die Nachrüstung bereits bestehender Gebäude geeignet. Dies ist im SWV-O von Relevanz, da ein nicht unerheblicher Teil der insgesamt ca. 1.800 Haushalte bereits bezogen ist.

Es soll eine gleichmäßige, durch die Lage der Wohnbauten bedingte Verortung entstehen. Auf Grund der bisherigen Erfahrungen und Vorgesprächen des Förderwerbers mit den Bauträgern sehen wir große Chancen dafür, dass die meisten Wohnbauträger, die noch nicht eingezogen sind, Ihrer Aufgabe, nachhaltige Mobilität in das SWV-O einzubinden, nachkommen und unser System integrieren werden. Dies schafft die Grundlage dafür möglichst viele Nutzungen der angebotenen Mobilitätsprodukte zu erwirken.
Mit etwas zeitlicher Verzögerung werden auch teilweise die bereits besiedelten Projekte und evt. zögernde Bauträger nachziehen. Diese Sogwirkung wird auch durch den Wunsch der dort wohnenden MieterInnen entstehen nachdem in der Nachbarschaft ein derartiges Angebot sichtbar wird.


4.2 Erreichbare Haushalte und Anzahl der Verleihpunkte und Verleihstationen
Auf Basis obiger Annahmen wird davon ausgegangen, dass im Projektzeitraum bis Ende 2022 ca. 10 bis 12 Wohnbauträger Verleihstationen einbauen werden. Für gewöhnlich wird mit 2 Stationen pro Haus begonnen und bei guter Annahme und Bedarf durch die MieterInnen die Anzahl entsprechend erhöht. Somit ist anzunehmen, dass, aus dem Bereich Wohnhäuser, für ca. 1.200 Haushalte 24 Fahrzeuge in einem ersten Schritt zur Verfügung gestellt werden. Dies entspricht 2% der Haushalte und stellt ca. die Hälfte der empfohlenen Dichte von ca. 4% dar welche durch spätere Nachrüstungen auf ca. 48 Verleihstationen erreicht wird.
Es besteht für Wohnbauträger die Möglichkeit welche über ein anderes als dem gegenständlichen Projekt trolleyboy®MT Verleihstationen beziehen diese in das gegenständliche Projekt einzubauen. Diese Stationen müssen nur noch mit einem Fernwirkgerät pro 2 Verleihstationen ergänzt werden, welche dann Teil dieser Einreichung sind (s. Kostenplan). Die in dieser Weise eingebrachten Verleihstationen sind hingegen nicht Teil dieser Einreichung.

Aus dem Bereich gewerbliche oder andere Partner wird von vorerst insgesamt 5 bis 10 vermieteten Verleihstationen ausgegangen.


5. Erfolgsindikatoren

5.1 Allgemeines
Jede Verleihstation verfügt über eine automatische Statistikerstellung an Hand welcher z.B. die Anzahl der Ausleihungen, Dauer, Art des Leihobjektes, Zuordnung zu Stiegen oder Gebäudeteilen dokumentiert werden können.
Eine weiterführende Möglichkeit ist mehrere Betriebsstätten unterschiedlicher Bauträger oder anderer Partner (bedingend deren Genehmigung) in einer Auswertung zusammenzufassen und so über das gesamte SWV-O noch genauere Aussagen treffen zu können. Je nach Integrationsgrad und bei entsprechenden datenrechtlichen Möglichkeiten können genaue, wissenschaftlich auswertbare Profile erstellt werden.
Dies bedingt die Vernetzung aller Anlagen auf der geplanten webbasierten trolleyboy®MT Plattform welche neben diesen Funktionen auch noch automatisierte Steuerungs-, User- und Betreiber-Kommunikation ausführen kann. Die Plattform kann auch u.a. zu Zwecken von Statistikerstellungen mit externen Verwaltungssoftwaren verbunden werden.


5.2 Zu erwartenden Entlehnungen
Die Nutzungen bestehender Anlagen zeigen eine stark zunehmende Tendenz und sind von mehreren Faktoren abhängig. Die diesbezüglichen Voraussetzungen im SWV-O können auf Grund der architektonischen, städtebaulichen und verkehrstechnischen Ausführung als sehr geeignet angesehen werden.
Auf Grund der bestehenden Erfahrungswerte bei niedriger Anwendungsschwelle kann im ersten Betriebsjahr (Hauptnutzung ist von Mitte Februar bis Ende Oktober, ca. 36 Wochen; die Nutzung in Wintermonaten wird hier nicht berücksichtigt) von ca. 30% der Haushalte als regelmäßige Nutzer ausgegangen werden. Diese Haushalte verwenden die Anhänger ca. 2 mal in der Woche. Im 2. Betriebsjahr werden von 45% bis 50% der Haushalte als Nutzer erwartet.
In den folgenden Betriebszeiträumen sollten ca. 75% der Haushalte das trolleyboy® Transportsystem permanent nutzen was ca. 900 Haushalten und ca. 64.800 Nutzungen jährlich entspricht.
Dazu kommen die vielen zusätzlichen Transportwege, welche zu Fuß mit den Einkaufs-Trolleys zurückgelegt werden. Erfahrungswerte aus vergleichbaren Projekten zeigen, dass 95% der Haushalte die Einkaufs-Trolleys permanent für interne oder externe Anwendungen gebrauchen.
Zur Beschleunigung oder Erhöhung der Nutzungen haben sich z.B. thematisch bezogene Ausstellungen oder Gewinnspiele o.ä. Maßnahmen im Rahmen von Mieter- resp. Eigentümerveranstaltungen bewährt.

Einreicher

Bergfreund Handels-GmbH
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