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Gehsteigbreitenkarte Wien

Gehsteigbreitenkarte Wien
Ulrich Leth

Ziele/Ideen

Verkehrsplanung findet oft hinter verschlossenen Türen mit nicht-öffentlichen Daten statt und ist deshalb oft nicht nachvollziehbar für den interessierten Bürger/die interessierte Bürgerin. Durch nicht verfügbare bzw. nicht aufbereitete Daten existiert eine Barriere für alle, die sich gerne - oft ehrenamtlich - mit Stadt- und Verkehrsplanungsthemen beschäftigen würden.
Gehsteigbreiten in Wien sind zwar individuell erfahrbar und stichprobenartig messbar, liegen aber bis jetzt nicht in gesammelter und aufbereiteter Form öffentlich vor. Deshalb fehlt auch das Problembewusstsein für die Häufigkeit zu schmaler Gehsteige, die ein Hindernis für mobilitätseingeschränkte Personen darstellen.
Den Mobilitätsverantwortlichen im Bezirk (Verkehrs-/Mobilitätskommissionen), aber auch NGOs mit Fokus auf Fußgehende (u.a. Lokale Agenda 21) und der interessierten Öffentlichkeit kann mit der Gehsteigbreitenkarte ein wertvolles Werkzeug zur Verfügung gestellt werden. So kann z.B. im Zuge einer zukünftigen Erweiterung des Parkpickerl-Geltungsbereichs rasch überblicksmäßig abgeschätzt werden, in welchen Bereichen bei geringerem Parkdruck die Gehsteige prioritär auf Regelbreite verbreitert werden sollen. Fußgänger-Interessensvertretungen können plakativer auf Problemstellen aufmerksam machen. Auch ein Bezirksvergleich der Summenhäufigkeiten der einzelnen Breitenklassen ist möglich und erlaubt Aussagen über die Fußgängerfreundlichkeit und Barrierefreiheit einzelner Bezirke bzw. über den Nachholbedarf in diesem Bereich.

Kurzbeschreibung

Im Rahmen des Projektes "Gehsteigbreiten Wien" werden farbcodierte Plandarstellungen der Gehsteigbreiten für jeden Wiener Gemeindebezirk kostenlos zur Verfügung gestellt. Damit haben Bezirkspolitik, Planer, Fußgänger-InteressensvertreterInnen und sonstige Interessierte ein Werkzeug zur Hand, Gehsteigverbreiterungen zu fordern bzw. zu priorisieren. Auf einen Blick sind Straßenzüge bzw. ganze Grätzel ersichtlich, die nicht die Mindest- bzw. Regelbreitenerfordernisse der einschlägigen Richtlinien (RVS 03.02.12 Fußgängerverkehr) erfüllen.

Resultate

Die Projekt-Idee wird sukzessive umgesetzt. Momentan existieren 23 Karten (eine je Wiener Gemeindebezirk) der Gehsteigbreiten, die ab Anfang Juli 2017 veröffentlicht werden. Mittels Farbcodierung sind regelbreite, mindestbreite und zu schmale Gehsteige (laut RVS 03.02.12 Fußgängerverkehr) auf einen Blick ersichtlich. Es existiert ebenfalls ein Bezirksvergleich der Summenhäufigkeiten der Breitenklassen: die Bezirke 1, 20 und 9 weisen den größten Anteil breiter Gehsteige (> 3,0 m) auf; die Bezirke 23, 13 und 14 haben den größten Anteil an Gehsteigen kleiner als die Regel- bzw. Mindestbreite.
Durch Veröffentlichung der Gehsteigbreitenkarten wird die Sensibilisierung von Entscheidungsträgern, Planern und BürgerInnen über die vorhandenen Defizite der existierenden Fußgänger-Infrastruktur angestrebt. Dadurch soll eine sachliche, faktenbasierte Diskussion über die Anforderungen des öffentlichen Raums an die Barrierefreiheit angestoßen werden.

Einreicher

Forschungsbereich für Verkehrsplanung und Verkehrstechnik, Institut für Verkehrswissenschaften, TU Wien Herr Dipl.-Ing. Ulrich Leth Gußhausstraße 30/2 1040 Wien http://www.ivv.tuwien.ac.at/home/ 01 58801 23120 ulrich.leth@tuwien.ac.at

Partner

Austrian Institute of Technology: Methodikentwicklung und GIS-Berechnungen

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