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Messungen des Überholabstands Kfz–Rad im urbanen Raum

Messungen des Überholabstands Kfz–Rad im urbanen Raum
AM-048 2022 Radlobby ARGUS Steiermark

Ziele/Ideen

1. Eine wissenschaftlich fundierte Ausgangslage zu schaffen, um die Forderungen nach einer Verbesserung der gesetzlichen Lage (Einführung eines Mindestüberholabstands Kfz-Rad in der StVO) mit Fakten zu stützen.

2. Verbesserung des Bewusstseins bei Verkehrsteilnehmenden: In Situationen, wo ein sicheres Überholen infrastrukturell und verkehrstechnisch nicht möglich ist, Bewusstsein bei allen Verkehrsteilnehmenden zu schaffen, das Überholen zu unterlassen und zu warten bis es ohne Probleme für Radfahrer*innen und KFZ-Nutzer*innen möglich ist.

Kurzbeschreibung

Zu enger Überholabstand zwischen Kfz und Rad kann ein unsicheres Gefühl beim Radfahrenden schaffen und manche gänzlich davon abhalten. Dies ist für ein Vorankommen in der Mobilitätswende kontraproduktiv. Bis dato gab es in Österreich keine wissenschaftliche Untersuchungen dazu. Daher untersuchten die Radlobby ARGUS Steiermark und die FH Johanneum von Herbst 2021 bis Juni 2022 die Situation in der Steiermark. 45 Teilnehmende maßen je zwei Wochen mit einem OpenBikeSensor den Überholabstand Kfz–Rad. Zusätzlich wurde das subjektive Sicherheitsempfinden erhoben (Fragebogen, Fahrtagebuch). Mögliche Zusammenhänge zwischen Infrastruktur, Geschwindigkeit, Überholabstand und Sicherheitsgefühl werden analysiert. Ziel ist, faktenbasierte Argumente für eine Verankerung eines gesetzlich verpflichtenden Mindestüberholabstands Kfz–Rad in der StVO zu schaffen, für den sich die Radlobby Österreich seit 2015 einsetzt. Bewusstsein für die Wichtigkeit eines ausreichenden Überholabstands Kfz–Rad soll geschaffen werden.

Resultate

Erste Ergebnisse zeigen: Von ca. 2000 Messpunkten weisen 55,4% weniger als 1,5m Abstand von Kfz zu Rad auf; 13,2% der Messpunkte zeigen sogar einen Abstand <1m. Rund 56,1% aller Teilnehmer*innen empfanden bei mind. einer Fahrt Angst (Gründe u.a.: geringe Überholabstände; Nichteinhalten der Verkehrsregeln; unangenehmes Verhalten von Bus, Bim, LKW). Mehr als ein Viertel der Teilnehmendenn fühlten, dass motorisierte Verkehrsteilnehmende auf sie keine Rücksicht nehmen (Drängeln, zu knappes Überholen). 46,34% der Teilnehmenden waren an einem Unfall mit dem Fahrrad beteiligt, verschuldet vom motorisierten Verkehr. Weitere Analysen zum Überholabstand sowie die Analysen mittels Bike Citizens Analytics zum generellen Radverkehrsverhalten an spezifischen Straßensegmenten und Zusammenhänge mit der Infrastruktur befinden sich in Ausarbeitung. Sozialer Mehrwert entsteht dadurch, dass durch eine Erhöhung der Verkehrssicherheit mehr Menschen radfahren und so die Mobilitätsarmut reduziert wird.

Einreicher

Radlobby ARGUS Steiermark

Partner

FH JOANNEUM GmbH, Institut Energie-, Verkehrs- und Umweltmanagement: Projektpartner (Datenanalysen, wissenschaftliche Begleitung)

Bike Citizens Mobile Solutions GmbH: Bereitsstellung Datenanalysetool Radverkehr

Region Hannover: Bereitsstellung OpenBikeSensoren (Abstandsmessgerä

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