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Mobility Observation Box - Schutzwege sicherer machen!

Ziele/Ideen

Fußgänger genießen auf ungeregelten Schutzwegen aufgrund der gesetzlich verankerten Vorrang-Regelung nach §9 Abs. 2 StVO gegenüber dem Fließverkehr einen „erhöhten Schutz“. Inwieweit dieser Schutz auch tatsächlich gegeben ist, hängt wesentlich von der Straßeninfrastruktur ab. Die Benützung ungeregelter Schutzwege stellt zuweilen ein erhebliches Gefährdungspotenzial dar, weil etliche Fahrzeuglenker den Vorrang der Fußgänger entweder willentlich ignorieren oder aufgrund von Ablenkungen oder einer falsch gewählten Fahrgeschwindigkeit nicht rechtzeitig wahrnehmen können.

Dennoch ereignen sich in Österreich jedes Jahr rund 700 Unfälle mit Personenschaden, bei denen im Schnitt zwölf Menschen ums Leben kommen und mehr als 200 Personen schwere Verletzungen davontragen.

Da der Schutz der FußgängerInnen ganz wesentlich von der Straßeninfrastruktur abhängt, haben ForscherInnen der AIT Austrian Institute of Technology GmbH gemeinsam mit SLR Engineering GmbH ein neuartiges Instrumentarium zur Messung der Anhaltebereitschaft von Kfz-LenkerInnen entwickelt.

Kurzbeschreibung

Die Mobility Observation Box (MOB) ermöglicht es, die Sicherheit von Schutzwegen nach objektiven Kriterien zu messen und dadurch vergleichbar zu machen. Basierend auf komplexen Algorithmen, erkennt die Mobility Observation Box automatisch verschiedene VerkehrsteilnehmerInnengruppen, detektiert diese und bewertet deren Verkehrsverhalten.

Im Zentrum der Beobachtung steht dabei die Anhaltebereitschaft der Kfz-LenkerInnen. Diese konnte bislang im Zuge von Sicherheitsüberprüfungen nur stichprobenartig evaluiert werden.

Mittels der Mobility Observation Box besteht nun jedoch die Möglichkeit, die Anhaltebereitschaft über einen längeren Zeitraum und nach objektivierbaren Kriterien zu erfassen. Dies führt zu einer erheblichen Steigerung der Datenqualität sowie einer besseren Vergleichbarkeit der Ergebnisse.

Resultate

Bisherige Resultate basierend auf den Messungen, lassen folgende Kernaussagen zu:
 Die Anzahl der einen Schutzweg passierenden Fahrzeuge hat einen signifikanten Einfluss auf die Anhaltebereitschaft und diese nimmt im Modell (mit dem besten Fit) mit zunehmender Verkehrsstärke linear ab.
 Die Anhaltebereitschaft nimmt mit der Anzahl der querungswilligen Fußgänger zu. Der Einfluss der FG geht im gewählten Modellansatz sowohl linear als auch quadratisch in die Berechnung der Anhaltebereitschaft ein
 Im Vergleich zu einem lediglich mit Hinweiszeichen §53 – 2a StVO gesicherten Schutzweg bewirkt eine Aufpflasterung eine Steigerung der FZ-Anhaltebereitschaft um 8%.
 Bauliche Mittelinseln führen zu einer Steigerung der Anhaltebereitschaft um 4%. Dieser Effekt kann verstärkt werden, wenn gleichzeitig auch Gehsteigvorziehungen an beiden Straßenseiten errichten werden, wodurch die Querungsbreite reduziert wird.
 Die zu querende Fahrfläche (Breite eines Schutzweges) hat einen hoch signifikanten Einfluss auf die Anhaltewahrscheinlichkeit. Eine Reduktion der Querungsbreite um 4 m (entspricht dem Parkstreifen links und rechts der Fahrfläche) mittels einer Gehsteigvorziehungen führt zu einer Erhöhung der Anhaltebereitschaft um 4%.

Einreicher

AIT Austrian Institute of Technology GmbH Herr DI Klemens Schwieger Giefinggasse 2, 1210 Wien klemens.schwieger@ait.ac.at 004366488256033www.ait.ac.at

Partner

SLR Engineering GmbH: Kooperationspartner

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