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Multimodaler Knoten Trofaiach

Multimodaler Knoten Trofaiach
Foto Freisinger

Ziele/Ideen

Der öffentliche Verkehr ist ein wichtiger Bestandteil der Bemühungen der Stadtgemeinde Trofaiach um eine hohe Lebensqualität für die Bevölkerung, sowie für eine klimafreundliche Mobilität in der Region. Die Herausforderung dabei ist, dass sehr viele TrofaiacherInnen zu Schule und Beruf nach Leoben oder Graz pendeln und auch die Stadtteile Gai und Hafning für den Schul- und Arbeitsweg teilweise nicht fußläufig erreichbar sind. Saubere Mobilitätslösungen sind hier also besonders gefragt. Im öffentlichen Verkehr zwischen Trofaiach, Eisenerz und Leoben überlagern sich in Trofaiach die Linie 820 von Leoben nach Eisenerz (alle 60 Minuten) mit der Linie 20 von Leoben nach Trofaiach/Gladen (alle 60 Minuten) und der Linie 21 von Leoben nach Trofaiach Gimplach (alle 30 Minuten). Bis zur Umsetzung der neuen Viertelstundentaktung waren drei Busse pro Stunde unregelmäßig und auch parallel unterwegs, weiters standen bislang im Bereich der Hauptumstiegsstelle auf den öffentlichen Verkehr an der Hauptstraße nicht genügend Parkplätze für ein Park-and-ride Konzept zur Verfügung. Die vor dem neuen Radverkehrskonzept vorhandenen Radverkehrsanlagen bildeten zudem früher eine unzusammenhängende Ansammlung von kombinierten Geh-/Radwegen, die zu einem erheblichen Teil nicht den Anforderungen der NutzerInnen bzw. dem Stand der Technik entsprach. Bei einigen der Wege war überdies der Stand der zugrunde liegenden Verordnungen unklar. Viele der Geh/Radwege stellen jedoch wichtige direkte Verbindungen innerhalb der Stadt dar und sollten daher entsprechend attraktiviert bzw. optimiert werden. Es sollte ein umfassendes Radverkehrsnetz entstehen, welches auch den Multimodalen Knoten an der Hauptstraße mit weiteren Verbindungen nach Leoben und Graz und in die andere Richtung nach Eisenerz umfasst.

Kurzbeschreibung

Die Stadt Trofaiach dient in der Obersteiermark als zentraler Verkehrsknotenpunkt für Anschlüsse des Öffentlichen Verkehrs von den eigenen Stadtteilen und den umliegenden Gemeinden aus nach Leoben und Graz und über Bruck an der Mur auch nach Wien. Ziel der Stadtgemeinde ist es, mit multimodalen Lösungen den Öffentlichen Verkehr zu stärken und damit den Verkehr in und rund um Trofaiach klimaverträglicher zu gestalten. Das Projekt wurde im Jahr 2017 gestartet. Insbesondere Park-and-Ride oder Bike-and-Ride Lösungen sollen forciert werden. Als Meilenstein zur Erreichung dieses Ziels, wurde an der Trofaiacher Hauptstraße ein Multimodaler Knoten in Verbindung mit einem Viertelstundentakt der Busverbindung nach Leoben umgesetzt. Als attraktive Schnittstelle für den multimodalen Verkehr wurde ein hochmoderner Busterminal mit zahlreichen Abstellplätzen für Pkw inklusive E-Ladestelle sowie überdachten Fahrradabstellplätzen errichtet. Zusätzlich wurde ein umfassendes Radverkehrskonzept für Trofaiach entwickelt. Bis zum Jahr 2024 soll das Radroutennetz von derzeit 5,5 auf fast 32 Kilometer erweitert werden.

Resultate

Erste Zählungen zum neuen Angebot haben bereits im Sommer 2018 für die Linien nach Trofaiach, Proleb / Niklasdorf, Eisenerz und Kammern stattgefunden. Dabei zeigt sich eine erste erfreuliche Tendenz. Die Linie 820 von Leoben nach Eisenerz zum Beispiel hat montags bis freitags Fahrgastzuwächse von rund 20% zu verzeichnen im Vergleich zum Vorjahr (+77 Einsteiger pro Tag, 480 Kunden pro Tag). Besonders gut wird der Stundentakt an Samstagen angenommen, ebenso der neue Sonntagsverkehr an. Am Samstag fahren über 75% mehr Fahrgäste, an Sonntagen um fast 50% mehr. Auch die Linien 20 von Leoben nach Trofaiach/Gladen und 21 von Leoben nach Trofaiach/Gimplach verzeichneten seit der neuen Viertelstundentaktung einen Zuwachs der Fahrgastzahlen um rund 20 %. Daraus ergibt sich ein zunehmender Umstieg vom motorisierten Individualverkehr auf den öffentlichen Verkehr, wodurch CO2-Emissionen reduziert werden und eine positive Umweltauswirkung erzielt wird. Auch das neue Radkonzept unterstützt die Strategie der Stadt saubere Mobilitätslösungen anzustreben. Mit 143km² ist Trofaiach zwar sogar größer als Graz, dennoch sollten durch attraktive Radwege die verschiedenen Stadtteile mit der Innenstadt verbunden werden, sodass die Bewohner und Bewohnerinnen öfter einmal das Auto stehen lassen können. Um dieses Ziel zu erreichen, wurden vier neue Hauptrouten geplant, die von bevölkerungsdichten Gebieten zum Stadtzentrum führen sollen. Dabei war es sehr wichtig, dass es sich um durchgängige, gut befahrbare und beschilderte Radwege handelt, sodass dieses Angebot von den Trofaiachern auch gern genutzt wird. Das Radroutennetz setzt sich grundsätzlich aus 4 Hauptrouten einem Netz an Sammelrouten sowie der Sicherstellung der flächenhaften Nutzung des Straßen und Wegenetzes durch RadfahrerInnen zusammen. Die Gesamtstreckenlänge der Hauptrouten beträgt ca. 5,5km, das Radverkehrskonzept sieht zusätzlich 26,3km an Sammelrouten vor. Das gesamte Netz aus Haupt- wie Sammelrouten, welches für die TrofaiacherInnen als Verbindung zwischen den Stadtteilen für die autofreie Mobilität bis 2024 attraktiviert werden soll, beläuft sich somit auf ca. 31,8km und verläuft zum Teil im Mischverkehr und z.T. auf getrennten Geh-/Radwegen.

Einreicher

Stadtgemeinde Trofaiach

Partner

stingl-enge architekten ZT-gmbh: Architektur, Planung Busterminal

komobile Gmunden GmbH: Erstellung Radverkehrskonzept

MVG Kapfenberg, Fraiss GMeinbus, ÖBB Postbus: Partner Viertelstundentakt

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