Attraktivierung und Energieeffizenzsteigerung Murtalbahn

Einreichende Institution: Murtal auf Schiene
Jahr: 2016
Bundesland: Salzburg

Ziele/Ideen:
Nach Streckenverkürzung in den 70er-Jahren kam in den 80er-Jahren das innovative dieselektrische Triebwagensystem. Heute ist der Fuhrpark der steirisch-salzburgischen Lokalbahn am Ende seiner Nutzungsdauer angelangt. Beide von der Bahn durchfahrenen Bezirke Murau und Tamsweg sind Nachhaltigkeits-Modellregionen: Murau ist Klima-Energiemodellregion (KEM), Tamsweg ist Modellregion für nachhaltige Entwicklung (UNESCO-Biosphärenpark) und seit 2016 auch KEM. In beiden Bezirken wird Ökostrom gewonnen, in Murau gibt es seit einigen Jahren sogar Ökostrom-Überschüsse.
Eine elektrische Bahn ist ein seit über 100 Jahren erprobtes Transportsystem, welches mit Ökostrom fossilenergiefrei elektrisch betrieben werden kann. Im Wesentlichen kann der neben der Bahn fließende Murfluss, als örtliche Energiequelle, die Bahn versorgen.
Die Notwendigkeit das 35 Jahre alte dieselelektrische Rollmaterial zu erneuern sollte daher genutzt werden, die Antriebstechnik auf rein elektrischen Betrieb umzustellen.

Kurzbeschreibung:
Aus den Seitentälern schließen Busse und innovative alternative Mobilitätsarten die Lücke zur Bahn im Murtal, welche als Rückgrat für die Mobilitäserfordernisse der Menschen in der Region dient. Der bereits hohe ÖV-Anteil kann durch eine Taktverdichtung (derzeit 2-Stunden-Takt) noch weiter erhöht werden. Allerdings ist diese Verdichtung im dieselelektrischen Betrieb aufgrund der geforderten Beschleunigungswerte zu konstenintensiv. Alleine die Substituion des Diesels durch Ökostrom stellt ein förderbares Energieeffizienzprojekt dar. Zusätzlich sind durch Fahrzeitverkürzung, Intervallverdichtung und erhöhte Attraktivitiät durch neues Wagenmaterial, Verlagerungen vom motorisierten Individualverkehr zu erwarten, welche die Energieeffizienz der gesamten Region verbessert.
Die Aufwertung der Bahn durch Elektrobetrieb und der daran anschließenden innovativen alternativen Mobilitätsarten kann daher gleichzeitig als Leuchtturmprojekt zu Mobilitätswende und Energiewende gesehen werden.

Resultate:
Mit dem „Masterplan“ und der Expertise „Effizienzsteigerung Murtalbahn“ wurden nun für die Modernisierung (Ökologisierung, Beschleunigung, Taktverdichtung, Erneuerung, Aufwertung) der Murtalbahn Eckpunkte gesetzt und Möglichkeiten aufgezeigt.
Mit vergleichsweise bescheidenen Investitionen unter Zuhilfenahme von Förderungen, kann die Bahn schrittweise zu einem nachhaltigen, mit heimischer Energie gespeisten effizienten Verkehrsmittel im Murtal werden. Durch die ganzheitlicher Berücksichtigung der Mobilitätsanforderungen der Menschen in der Region im Masterplan kann, mit der Bahn als Herzstück und den ergänzenden Linienbussen und weiteren innovativen alternativen Mobilitätsarten, eine Mobilitätswende wie auch eine Energiewende in den beiden KEM-Regionen unterstützt werden.

Einreicher

Murtal auf Schiene

Partner:
Markus Frewein verkehrplus GmbH

Murtal auf Schiene

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