Barrierefreiheit neu gedacht: Mehr-Sinne Notruf und Liftboy APP
Jahr: 2025
Bundesland: Wien
Ziele/Ideen
Die Innovation beim Mehr-Sinne Notruf ist nicht nur die Implementierung eines Touchscreen-Systems, sondern die Integration verschiedener Kommunikationskanäle, die jeweils auf spezifische Bedürfnisse unterschiedlicher Nutzer*innengruppen eingehen. Während der Hauptkanal für den Notruf weiterhin die Sprachverbindung mit der Leitstelle bereitstellt, bietet der ergänzende visuelle und taktile Kanal eine entscheidende Verbesserung der Zugänglichkeit. Die Liftboy-App ermöglicht die kontaktlose Steuerung von Aufzügen via Bluetooth – ohne Internetverbindung. Innovativ sind die automatische Verlängerung der Türöffnungszeiten, die App-Optimierung für Screenreader sowie die Umsetzung im Mehr-Sinne-Prinzip. Die vollständig nachrüstbare Lösung ohne Eingriff in die Aufzugssteuerung zeichnet die Technologie aus und ist auch für andere Verkehrsunternehmen und Betreiber des öffentlichen Bereiches relevant. Die Wiener Linien setzen in diesen Bereichen neue Maßstäbe der Barrierefreiheit.
Kurzbeschreibung
Beim Mehr-Sinne-Notruf und der Liftboy App setzen die Wiener Linien neue Maßstäbe für barrierefreie Zugänge in der öffentlichen Verkehrsinfrastruktur. Der Mehr-Sinne-Notruf sieht den Austausch von insgesamt 550 Notsprecheinrichtungen in U-Bahn-Stationen und Aufzügen bis 2026 vor. Die technische Innovation nach dem Mehr-Sinne-Prinzip umfasst sowohl Touchscreen-Funktionalität als auch taktile Elemente, die den Notruf für alle Fahrgäste zugänglich machen, unabhängig von körperlichen Einschränkungen. Für blinde Menschen sind die Bedienelemente der neuen Notrufeinrichtung mit Brailleschrift, taktilen Symbolen und taktiler Pyramidenschrift versehen. Die „Liftboy-App“ der Wiener Linien zielt hingegen darauf ab, den Zugang zu Aufzügen im Öffi-Netz barrierefreier und hygienischer zu gestalten. Mit der App können Fahrgäste Aufzüge kontaktlos über ihr Smartphone steuern. Bis Ende 2025 sollen alle 291 Aufzüge im Netz entsprechend technisch ausgestattet und adaptiert sein.
Resultate
* Sozialer Mehrwert: 2,4 Mio. Fahrgäste/Tag profitieren von erhöhter Sicherheit und mehr barrierefreier Infrastruktur
* Medialer Mehrwert: Positive Berichterstattung auf Social-Media und in reichweitenstarken Tageszeitungen Österreichs sowie Videobeiträge über die Vorhaben sind im Internet abrufbar.
* Internationale Vorreiterrolle
* Alle 109 Stationsgebäude mit 291 Aufzügen werden bis 2025 ausgestattet.
* Die App ist bereits für Android und iOS verfügbar.
* Die barrierefreie Lösung ist modular aufgebaut und kann auf weitere Bereiche (Bahnhöfe, öffentliche Gebäude) übertragen werden.
Partner
WIENER LINIEN GmbH & Co KG: Projektleitung (Wiener Linien)
WIENER LINIEN GmbH & Co KG: Projektkoordinator
WIENER STADTWERKE GmbH: Konzernbeauftragter für Barrierefreiheit
SCHAEFER GmbH: Projektleitung
SCHAEFER GmbH: Projektleitung
Mattig Schauer: Projektleitung