BINGO (Broad Information Goes Online)
Jahr: 2023
Ziele/Ideen
In erster Linie ging es darum, die Datenqualität der Plandaten zu erhöhen, da ohne qualitativ gute Daten keine nutzerfreundliche Fahrgastinformation möglich ist und alle folgenden Investitionen in Frage gestellt sind, wenn nicht die Ressourcen und Prozesse für eine hochwertige Datenqualität sichergestellt werden. Südtirol als Grenzgebiet kann sich nicht auf nationale Standards verlassen, sondern es wurde aktiv versucht, mit den umliegenden Regionen in Kontakt zu treten um einen gegenseitigen Datenaustausch zu ermöglichen.
Eine weitere Komplexität des Projekts bestand darin, nicht nur eine technologische Innovation einzuführen, sondern auch eine Prozessinnovation zu erreichen. Die Einführung der neuen Architektur führte zu einer grundlegenden Überarbeitung der bisherigen Prozesse mit den Verkehrsunternehmen, sodass klare Zuständigkeiten und Verantwortlichkeiten zum Nutzen der Kunden eingeführt werden konnten.
Kurzbeschreibung
Die IT-Systeme im ÖV in Südtirol waren im Jahre 2016 veraltet und es gab keine Möglichkeit, mit Dritten Daten auszutauschen. Im Rahmen eines EFRE-Projektes des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (Programm 2014-2020) wurde das Projekt Bingo lanciert, welches sich zum Ziel gesetzt hat, eine neue digitale Architektur und Prozesse für die IT-Systeme des ÖPNVs in Südtirol zu implementieren. Diese neue Architektur zeichnet sich durch folgende Aspekte aus:
•klare Abgrenzung der Zuständigkeiten zwischen den verschiedenen Beteiligten im ÖV, und zwar zwischen der Autonome Provinz Bozen und deren Inhouse-Gesellschaft STA – Südtiroler Transportstrukturen und den Betreibern des ÖVs
•vollständige Implementierung der von der EU-Kommission im Rahmen einer Delegierten-Verordnung definierten Standardprotokolle für den Datenaustausch
•Schrittweiser Aufbau durch Standard-Komponenten, so dass ein Maximum an Kundennutzen und die Grundlage für zukünftige Projekte wie MaaS geschaffen werden.
Resultate
Die folgenden Komponenten der neuen Architektur werten das ÖPNV in Südtirol in jeder Hinsicht auf:
• ein neues Echtzeitssystem für die Busse, in dessen Mittelpunkt eine Datendrehscheibe steht;
• ein Datawahrehouse für die automatisierte Überwachung der von den Betreibern erbrachten Verkehrsleistungen, sämtliche Planfahrten werden dabei hinsichtlich Qualität überwacht.
• neue Fahrgastinformationskanäle, insbesondere das südtirolmobil-Portal und APP (https://www.suedtirolmobil.info) mit mehr als 2 Mio. Fahrlananfragen im Monat.
• ein neues Account-Based-Ticketing-System mit über 54 Mio. Entwertunge (2019).
Dank des Projekts konnte die Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel in Südtirol noch weiter ausgebaut werden. Annähenrd die Hälfte der Bevölkerung hat einen Südtirol-Pass (davon 90.00 Studenten, 40.000 Menschen über 65 und 7.500 Menschen mit Behinderung).
Partner
NOI AG: Partner
Autonome Provinz Bozen – Abteilung Mobilität: Auftraggeber
Autonome Provinz Bozen – Abteilung Europa: Förderbehörde
STA – Südtiroler Transportstrukturen AG