ISTmobil – Mobilität der Zukunft
Jahr: 2020
Ziele/Ideen
Das Mobilitätsverhalten im ländlichen Raum ist geprägt vom Individualverkehr, da es kein ausreichendes Angebote im Öffentlichen Verkehr gibt. Die Abhängigkeit vom eigenen Pkw ist damit sehr groß und vor allem sozial schwächer gestellte Bevölkerungsgruppen driften aufgrund fehlender Alternativen in die Mobilitätsarmut ab. Junge und ältere Menschen sind auf Hol- und Bringdienste von Familienangehörigen und Freunden angewiesen. Da die durchschnittlichen Wegelängen in der Alltagsmobilität unter 10 km liegen, fehlt es vor Allem an einem flexiblen Mobilitätsangebot für die so genannte "Erste & Letzte Meile". Dieser Problemstellung wollte Alexander Fellner-Stiasny mit Gründung der ISTmobil GmbH 2013 effizient und ökologisch zunächst im ländlichen Raum entgegenwirken. Mit Bedarfsverkehren wie ISTmobil schafft man Mobilitätsangebote günstig dort, wo weitere starre Buslinien den Bedarf flächenmäßig keinesfalls decken können. Mittlerweile nimmt ISTmobil mit GUSTmobil Graz das erste Projekt im peripheren Stadtraum in Betrieb, da auch hier kein ausreichenden öffentlichen Verkehrsangebote für die Bevölkerung vorhanden sind. In ländlichen Regionen stoßen Systeme des ÖV heute an ihre Grenzen, und zwar sowohl in Bezug auf die verfügbaren finanziellen Ressourcen als auch im Hinblick auf das nachgefragte Qualitätsniveau. ISTmobil als Ergänzung zum bestehenden ÖV-Angeboten behebt diese Unterversorgung dahingehend, dass einerseits der Anschluss an bestehende ÖV-Angebote ermöglicht wird, dieser nachhaltig gestärkt wird und andererseits ein Mobilitätsangebot für an ÖV unterversorgte Regionen geschaffen wird. Das Ziel von ISTmobil ist es, eine flächendeckende Mobilitätsgrundversorgung für Österreich zu schaffen, welche sowohl für die Bevölkerung als auch für die öffentliche Hand leistbar und nachhaltig ist.
ISTmobil garantiert aufgrund des dichten Haltepunktnetzes sowie mit den von der jeweiligen Region definierten Betriebszeiten, eine flächendeckende und bedarfsorientierte Mobilität für ALLE. Die lückenhaften (Quer-)Verbindungen sowie die „Letzte Meile“ werden durch ISTmobil somit geschlossen und der hochrangige öffentlichen Verkehr langfristig gestärkt. Beispielsweise hatten im Marchfeld mobil 2019 über 50 Prozent aller Fahrtaufträge als Start bzw. Ziel einen Bahnhof oder einen Anknüpfungspunkt der Wiener Linien. Allein im Jahr 2019 hat ISTmobil über 185.000 Fahrgäste sicher und kosteneffizient transportiert und hat den vorhandenen Bedarf an flexiblen Mobilitätslösungen aufgezeigt.
Kurzbeschreibung
ISTmobil bietet eine revolutionäre Art auf dem Land günstig mobil zu sein, vollkommen flexibel und unabhängig. Die Zielsetzung von ISTmobil ist vor allem die Stärkung der innerörtlichen Erreichbarkeit sowie die Ergänzung zum höherrangigen öffentlichen Verkehr wie Bus und Bahn. Fahrten sind zwischen den rund 11.000 gekennzeichneten Haltepunkten (u.a. Ärzte, Nahversoger, Bahnhöfe, etc.) im jeweiligen System OHNE (eigenen) PKW für ALLE möglich. Insgesamt knapp 200 Gemeinden in Österreich werden dahingehend mobilisiert, dass sämtliche EinwohnerInnen sowie Gäste die Möglichkeit haben, eigenständig und selbstbestimmt mobil zu sein. Als Mischform von klassischem öffentlichem Verkehr und Taxiverkehr fasst ISTmobil die Vorteile beider Systeme zusammen. Die grundlegende Idee dabei ist die Vernetzung bestehender Verkehrsunternehmen – regionale Taxi- und Mietwagenunternehmen – innerhalb einer Region, um eine bedarfsorientierte Mobilitätsversorgung zu gewährleisten.Resultate
Seit dem Betriebsstart des ersten ISTmobil System „Bezirk Korneuburg ISTmobil (April 2015)“ haben bereits knapp 400.000 Personen ein ISTmobil System genutzt und waren selbstbestimmt in der jeweiligen Region mobil. Zusätzlich gibt es mittlerweile über 6.950 KundInnen, die bei ISTmobil eine mobilCard beantragt haben und somit spezielle zusätzliche Vorteile, wie z.B. Anerkennung von Zeitkarten, eine persönliche Hausabholung nutzen können. Über 1.600 mobilitätseingeschränkte Personen nutzen die Möglichkeit einer persönlichen Hausabholung und können somit unabhängig Fahrten von und zu allen Haltepunkten im Bedienungsgebiet tätigen, wodurch alltägliche Erledigungen, wie z.B. der Weg zur Apotheke, kein unüberwindbares Hindernis mehr darstellen, sondern unabhängig und selbstbestimmt erledigt werden können. Durch die Möglichkeit der Anerkennung von Zeitkarten des öffentlichen Verkehrs, ist ISTmobil ein Teil des Öffentlichen Verkehrs und sorgt für den Lückenschluss im Öffentlichen Verkehr in enger Abstimmung mit dem Bus- und Bahnverkehr in der jeweiligen Region.
MOBIL Südwest – 42 Gemeinden: Juli 2018 – Februar 2020, 107.000 Fahrgäste
LAVanttal ISTmobil – 4 Gemeinden: April 2018 – Februar 2020, 4.000 Fahrgäste
Nockmobil – 8 Gemeinden: Februar 2019 – Februar 2020, 16.000 Fahrgäste
SAM – 61 Gemeinden: Jänner 2020 – Februar 2020, 2.500 Fahrgäste
GUSTmobil Graz – 1 Gemeinde: Oktober 2019 – Februar 2020, 300 Fahrgäste
GUSTmobil – 29 Gemeinden: Juli 2017 – Februar 2020, 113.000 Fahrgäste
Bezirk Korneuburg ISTmobil – 18 Gemeinden: April 2015 – Februar 2020, 123.000 Fahrgäste
Marchfeld mobil – 20 Gemeinden: April 2019 – Februar 2020, 27.000 Fahrgäste