Upcycling Massivpoller zur Begrünung und Verkehrsberuhigung an Diagonalfiltern

Einreichende Institution: LAUT - Landschaftsarchitektur und urbane Transformation OG
Jahr: 2024
Bundesland: Wien
Upcycling Massivpoller zur Begrünung und Verkehrsberuhigung an Diagonalfiltern

Ziele/Ideen

Die Maßnahmen der Pilotphase im Supergrätzl Favoriten führten im Jahr 2022 zu einer raschen Reduktion des Durchzugsverkehrs. An den mit einem zentralen Stahlpoller und Beschilderung umgesetzten Diagonalfiltern wurden die Abbiegegebote jedoch sehr häufig missachtet. Nach anhaltender Kritik durch Anrainer*innen konnte der illegale Durchzugsverkehr im Jahr 2023 mit den begrünten upcycling Massivpollern komplett unterbunden werden.
An den Diagonalfiltern ist im Einsatzfall weiterhin die Durchfahrt für Fahrzeuge der Straßen- und Rettungsdienste möglich. Zu diesem Zweck befindet sich in der Mitte der Modalfilter jeweils ein ziehbarer Poller.
Die Aufenthaltsqualität für Füßgänger*innen und Anrainer*innen wurde mit Maßnahmen wie Bodenbemalungen und dem Aufstellen von Sitzmöglichkeiten sowie durch die Begrünung der Massivpoller erreicht.

Kurzbeschreibung

Im Supergrätzl Favoriten wurden im Jahr 2023 vier Diagonalfilter mit begrünten Betonpollern umgesetzt, um eine vollständige Unterbindung des Kfz- Durchzugsverkehrs bei gleichzeitiger Steigerung der Aufenthaltsqualität zu erreichen.

Basierend auf dem im Jahr 2022 von studio LAUT ausgearbeiteten Mobilitätsdesign für die Diagonalfilter wurden an vier Kreuzungen insgesamt 20 Stück begrünte upcycling Betongefäße aufgestellt, die als massive Pollerelemente (‘Massivpoller’) die verordneten Abbiegegebote forcieren.

Ausgemusterte Beton-Müllgefäße von der Wiener Donauinsel wurden als Massivpoller verwendet, zur Aufstellung im Supergrätzl revitalisiert und für die Nutzung als Pflanzbehälter adaptiert. Die Massivpoller haben sich durch ihre Dimensionierung und materielle Präsenz als sehr gut geeignete verkehrsleitenden Freiraumelementen bewährt.

Resultate

Das wichtigste Ergebnis ist die Unterbindung des illegalen Abbiegeverhaltens an den Kreuzungen und damit das Erreichen des Ziels einer größtmöglichen Reduktion des Durchzugsverkehrs.
Im Schutz der massiven Betonelemente ist das Überqueren der Kreuzungen nun einfacher. Es ergeben sich neue Gehrelationen und die Anzahl an Verkehrsrelationen, die von Fußgänger*innen vor dem Queren der Kreuzung beachtet werden müssen, hat sich halbiert.
Durch die Intervention entstanden Kreuzungsplatzerln mit starkem Ortscharakter. Dort verabredet man sich, verweilt ein bisschen, wartet auf sein Taxi oder nimmt Pakete in Empfang. So entsteht ein sozialer Mehrwert für das Grätzl. Im neu entstandenen öffentlichen Raum findet mehr Austausch unter den Nachbar*innen statt. Kinder bewegen sich autonomer und sicherer.
Die Elemente heben die Diagonalfilter auf den Kreuzungsplateaus weithin sichtbar hervor und kündigen an, dass man hier dem Straßenverlauf mit dem Auto nicht endlos folgen kann.

Einreicher

LAUT – Landschaftsarchitektur und urbane Transformation OG

Partner

Mobilitätsagentur Wien GmbH: Auftraggeber*in
Stadt Wien – Straßenverwaltung und Straßenbau (MA: Umsetzungspartner

LAUT – Landschaftsarchitektur und urbane Transformation OG

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