Velohauslieferdienst 2.0
Jahr: 2019
Ziele/Ideen
Die heutigen Herausforderungen an einen VHLD finden sich im analogen Prozessablauf. Dieser hat sich seit Inbetriebnahme des ersten VHLD 1997 kaum verändert. Er führt zu Redundanzen und hohem Aufwand bei Betreiber, Kunden und Fahrer. Das digitale Komplettpaket "VLD-App" macht möglich, dass ein VLD-Betreiber durch Echtzeitinformationen seine Lieferkette besser planen und verwalten kann. Davon profitieren Betreiber, Kunden und Fahrer gleichermassen. Auch neue Geschäftsfelder/Aufgaben könnten sich für die VHLDs auf Grund der App erschliessen. Die VLD-App wird so programmiert, dass Schnittstellen zu digitalen Lösungen von bestehenden und neuen VHLD-Stakeholdern – wie der Detailhandel oder KEP-Kuriere – möglich sind. Die Digitalisierung des VHLD-Prozesses hat eine Steigerung der VHLD-Fahrten bei bestehenden Betrieben und die vereinfachte Realisierung von neuen VHLD-Betrieben zur Folge. Für den VHLD wird damit ein Multiplikator geschaffen und damit noch mehr MIV-Fahrten im Einkaufsverkehr eingespart.
Kurzbeschreibung
Der Velohauslieferdienst (VHLD) ist der „Kofferraum-Ersatz“. Wer einkauft, lässt seine Ware einfach im Geschäft stehen und erhält sie per E-Bike und Anhänger in Kürze nach Hause geliefert. Auch wer keine schweren Waren tragen kann oder will, kann dennoch zu Fuss, mit dem Velo oder ÖV einkaufen und anschliessend bspw. die Kinder von der Krippe abholen ohne die Einkäufe mittransportieren zu müssen. Je nach Betriebsmodell bietet der Lieferdienst Arbeitsplätze für benachteiligte Mitglieder der Gesellschaft an, und gibt die Chance zur sozialen und beruflichen Reintegration. In enger Zusammenarbeit mit den VHLD-Betreibern entwickelt der Dachverband Velo-Lieferdienste Schweiz (VLD) nun eine App-Lösung für Kunden und Fahrer sowie ein Cockpit für den Distributionsprozess. Mit dieser Modernisierung kann der VHLD auch in Zukunft u.a. Autofahrten reduzieren, die lokale Wertschöpfung stärken und ein Teil der Lösung für eine stadtverträgliche Güterlogistik bleiben.Resultate
Studien belegen das grosse Umsteigepotential vom MIV auf den Umweltverbund – insbesondere beim täglichen Einkauf mit geringem Gewicht. Der VHLD bietet ein Angebot für UmsteigerInnen. Der VHLD ermöglicht die Reduzierung des MIV-Anteils. Insbesondere im Einkaufsverkehr werden Schadstoff-und Lärmemissionen reduziert. Auch Parkraum im Umfeld von Geschäften in Ortszentren und Innenstädten kann reduziert werden. Die Innenstädte/Ortszentren profitieren als Lebens- und Wirtschaftsräume durch geringere Verkehrsbelastung. Der VHLD trägt damit zur Verbesserung der Lebens- und Standortqualität bei. Der VHLD vereinfacht auch die Verknüpfung von Tätigkeiten. Er fördert so Mobilitätsketten. Das wiederum wirkt sich positiv auf den Freizeit- und Arbeitsverkehr aus. Tätigkeiten im Nahverkehr können per Velo, zu Fuss oder Bus erledigt werden. Der VHLD hat sich in kleineren Gemeinden wie auch grösseren Städten bewährt. Wenn auch die Umsetzung von den lokalen Voraussetzungen abhängig ist, so ist der Multiplikation der Dienstleistung grundsätzlich keine Grenzen gesetzt. Das VLD-App verstärkt diesen Multiplikationseffekt: Der VHLD-Prozess ist digital erfasst und aus einer Hand erhältlich. Der Aufbau und Betrieb eines VHLDs wird damit vereinfacht. Für die Kundschaft wird die Dienstleistung zudem noch einfacher zugänglich.
Partner
re:thinc GmbH: Entwickler VLD-App