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Straße, Spiel und Nachbarschaft!

Straße, Spiel und Nachbarschaft!
© Bündnis Temporäre Spielstraßen

Ziele/Ideen

Jahrhundertelang waren Straßen in den Städten auch Orte für Begegnung, Aufenthalt, Spiel & Spaß. Dies ist über die vergangenen Jahrzehnte in Vergessenheit geraten. Dass Straßen nur für Autos seien wird heutzutage als selbstverständlich angesehen. Temporäre Spiel- und Nachbarschaftsstraßen stellen dies auf einfache und niederschwellige Weise in Frage. Sie zeigen das Potenzial von Straße als öffentlicher Raum. Zudem sind Kinder und Jugendliche in den letzten Jahrzehnten in die institutionelle Betreuung und an vorgegebene Orte (Spielplätze) wegorganisiert worden. Gleichzeitig sorgen das immer weiter steigende Sicherheitsbedürfnis von Eltern (Elterntaxi) und die Attraktivität der elektronischen Medien für Bewegungsmangel und motorische Defizite. Spielstraßen bieten viel Platz für Bewegung und Asphalt für Kinder-Fahrgeräte aller Art!

Kurzbeschreibung

Bei einer temporäre Spiel- und Nachbarschaftsstraße wird ein Stück Nebenstraße regelmäßig für ein paar Stunden pro Woche (oder Monat) für den Auto- und Radverkehr gesperrt und stattdessen der Nachbarschaft zur fröhlichen Bespielung geöffnet. Die Initiative dafür kommt von den Anwohnenden. Diese bauen dann auch zu den gegebenen Zeiten die Absperrungen auf (und wieder ab) und sorgen dafür, dass die Durchfahrt für Menschen mit eingeschränkter Mobilität und Einsatzfahrzeuge jederzeit gewährleistet ist. Temporäre Spiel- und Nachbarschaftsstraßen sind sehr flexibel und jederzeit reversibel – es entstehen wenig Kosten und man kann es einfach mal ausprobieren. Da es sich nur um wenige Stunden handelt, kommt das Anliegen bescheiden daher, hat aber, da es erlebbar macht, was möglich wäre, ein hohes Veränderungspotenzial. Zudem sind Straßen barrierefrei und durch die zeitliche Fokussierung entsteht ein attraktiver Treffpunkt in der Nachbarschaft, denn die Straße ist für alle offen und zugänglich.

Resultate

In Berlin gibt es mittlerweile 24 regelmäßig stattfindende temporäre Spiel- und Nachbarschaftsstraßen, mit 4 bis 26 Terminen im Jahr. Auch Wochentag, Uhrzeiten und Dauer sind dabei individuell verschieden, je nach Bedarf und nach Kapazitäten der engagierten Menschen vor Ort. Am berlinweiten Aktionstag anläßlich des internationalen autofreien Tages (22.9.) werden seit 2020 alljährlich 30-40 Straßen bespielt. Insgesamt haben so seit August 2019 weit über 800 Spielstraßen-Aktionen stattgefunden – jede einzelne davon hat Berlin bunter, fröhlicher und kinderfreundlicher gemacht!
In drei von Quartiersmanagement betreuten (also sozial benachteiligten) Gebieten werden temporäre Spiel- und Nachbarschaftsstraßen explizit als Maßnahme zur Förderung von Integration und Nachbarschaftsbildung durchgeführt.
Außerdem ging der Deutsche Nachbarschaftspreis 2022 in der Kategorie Öffentlicher Raum an eine temporäre Spiel- und Nachbarschaftsstraße in Berlin-Neukölln.

Einreicher

Bündnis Temporäre Spielstraßen

Partner

Dachverband Berliner Kinder- und Schülerläden (DaKS): aktives Bündnismitglied

Deutsches Kinderhilfswerk (DKHW): aktives Bündnismitglied

Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland / BUND: aktives Bündnismitglied

Junge Menschen und Mobilität (JuMo): aktives Bündnismitglied

ökologischer Verkehrsclub Deutschland (VCD Nordost: aktives Bündnismitglied

autofrei leben!: aktives Bündnismitglied

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