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16,7 Hertz Photovoltaikanlage Wilfleinsdorf

Ziele/Ideen

Die ÖBB-Infrastruktur AG ist Energieversorger aller Eisenbahnverkehrsunternehmen, welche in oder durch Österreich verkehren. Der Bedarf der heimischen Bahnen an Traktionsenergie – das ist der Strom aus den Oberleitungen, der zur Bewegung der Bahn benötigt wird – wird derzeit zu etwa 92 Prozent aus erneuerbaren Energieträgern gedeckt. Der meiste Strom stammt aus Wasserkraft, die zu rund einem Drittel in den acht ÖBB-eigenen Wasserkraftwerken erzeugt wird. Rund ein Viertel stammt aus vier Partner-Wasserkraftwerken, der Rest wird aus dem öffentlichen 50-Hertz-Netz zugekauft. Der Geschäftsbereich Bahnsysteme der ÖBB-Infrastruktur AG ist unter anderem verantwortlich für die Erzeugung, den Einkauf sowie den Vertrieb von 16,7 Hz Bahnstrom und ist stets bestrebt, die Ökobilanz des Transportmittels Bahn in Österreich zu verbessern. Hierzu wird neben der effizienteren Nutzung der eingesetzten Energie durch Optimierung der Erzeugung und Verteilung des 16,7 Hz Bahnstroms auf die Steigerung der Bahnstromproduktion durch erneuerbare Energien gesetzt. In diesem Sinne soll auch der Ausbau von Solarenergie forciert und somit die Ökobilanz des Schienenverkehrs weiter verbessert werden.
Ziel des Projektes war es die weltweit erste 16,7 Hz Photovoltaikanlage für die Bahn zu entwerfen. Die im Zuge des Projektes entwickelte Photovoltaik-Anlage befindet sich in Wilfleinsdorf und soll der ÖBB-Infrastruktur AG als Pilot für weitere Bahnstrom- Photovoltaikanlagen dienen. Somit wird der Eigenerzeugungsanteil aus erneuerbaren Energien in der Bahnstromversorgung erhöht und das Transportmittel Bahn, welches bereits jetzt zu 92% mit grüner Energie fährt für die Eisenbahnverkehrsunternehmen in Österreich noch umweltfreundlicher werden und somit ein weiterer Anreiz für die Gesellschaft zum Umstieg auf umweltschonende Transportmittel sein.

Kurzbeschreibung

Der Geschäftsbereich Bahnsysteme der ÖBB-Infrastruktur AG erbaute die weltweit erste Photovoltaikanlage für 16,7 Hz Bahnstrom, welche direkt in die Bahn-Oberleitung einspeist – also dort wo der Strom verbraucht wird. In Wilfleinsdorf in Niederösterreich wurde entlang der Ostbahn auf einer Fläche von 2 Hektar das erste derartige Bahnstrom-Photovoltaikkraftwerk errichtet. Die Herausforderung bei dem Vorhaben lag darin, den weltweit ersten Wechselrichter, der den Solarstrom in einphasigen 16,7 Hz Bahnstrom umwandelt, zu entwickeln. Diese Neuentwicklung konnte nach langer Suche mit einer österreichischen Firma umgesetzt werden. Seit Dezember 2014 speisen dort etwa 4.000 Solarmodule über 95 Wechselrichter 16,7 Hz Bahnstrom mit einer Spitzenleistung von 1 MWp direkt in die Bahn-Oberleitung.

Resultate

Die ÖBB schaffen mit der Photovoltaikanlage in Wilfleinsdorf technisch neue Maßstäbe. Die Energiestrategie der ÖBB – den Eigenerzeugungsanteil in der Bahnstromversorgung ausschließlich durch erneuerbarer Energie zu erhöhen und somit die Abhängigkeit vom Strommarkt zu reduzieren – wird somit fortgeschrieben. Die erste erfolgreiche Umwandlung von Solarstrom in Bahnstrom erfolgte mit der Aufnahme des Probebetriebs Mitte Dezember 2014. Ihre volle Leistung nahm die „grüne“ Innovation der ÖBB im Frühjahr 2015 auf. Seither speisen 7.000 m² Solarpaneele die aus Sonnenlicht gewonnene Energie direkt in die Fahroberleitung der Züge ein, wodurch Übertragungsverluste – die beim Transport der Energie entstehen – deutlich reduziert werden und der Umwelt rund 400 Tonnen CO2 erspart werden. Die Solaranlage ist zudem mit umfassenden Wetterdatenerfassungs-, Überwachungs- und Auswertefunktionen ausgestattet. In den kommenden Monaten wird damit das Verhalten der Anlage unter verschiedenen Situationen, der Energieertrag und vieles andere mehr analysiert. Die Erkenntnisse aus der Nutzung der Pilotanlage fließen in die Planung weiterer Anlagen ein, die über Österreich verteilt entlang der Bahntrassen entstehen sollen. Des Weiteren dient dieses Projekt als Vorbild für andere Eisenbahn-Infrastrukturbetreiber, welche ebenso mit 16,7 Hz Bahnstrom verkehren (Deutschland, Schweiz, Schweden, Norwegen).

Einreicher

ÖBB-Infrastruktur AG
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