Stadtbus Eisenstadt
Jahr: 2017
Bundesland: Burgenland
Ziele/Ideen
Die Erhebung des Mobilitätsverhaltens der EisenstädterInnen im Zuge des Stadtentwicklungsplanes STEP 2030 zeigte mit insgesamt 51 % einen auffallend hohen Modal-Split-Anteil des miV im Binnenverkehr. Demgegenüber war der öffentliche Verkehr im Binnenverkehr mit insgesamt 1 % unterdurchschnittlich ausgeprägt. Um das im Trend auch weiterhin zu erwartende Wachstum des miV einzudämmen, wurde daher die Zielsetzung Eisenstadt im Bereich Verkehr des STEP unter dem Schlagwort „Nachhaltige Mobilitätsentwicklung“ zusammengefasst. Konkret bedeutet dies, dass im Modal Split durch geeignete verkehrspolitische Maßnahmen der Anteil des öffentlichen Verkehrs (ÖV) gesteigert werden soll. Dazu sollten Mindeststandards für die Versorgung mit öffentlichen Verkehrsmitteln in Verbindung mit (Mikro-)ÖV-Angeboten die Erreichbarkeit von Einrichtungen in der Gemeinde unabhängig von der individuellen Verkehrsmittelverfügbarkeit sichergestellt werden.
Kurzbeschreibung
Seit 12. Dezember 2016 verfügt die burgenländische Landeshauptstadt Eisenstadt über ein eigenes Stadtbussystem. Seither verkehren drei Linien namens „Georg“, „Martin“ und „Vitus“ in einem 30-Minuten-Intervall und sind bereits fixer Bestandteil der Stadt. Bereits nach wenigen Monaten haben mehr als 100.000 Fahrgäste das neue Mobilitätsangebot genutzt. Die Fahrplangestaltung erfolgte in enger Abstimmung mit dem Fahrplan der ÖBB, wodurch ein Bahn-Bus-Taktknoten am Bahnhof Eisenstadt eingerichtet werden konnte. Von hier aus decken die drei Linien über insgesamt ca. 60 Haltestellen das gesamte Stadtgebiet ab. Das Tarifsystem sieht Einzelfahrscheine (1,- €) und Tageskarten (2,- €), sowie eine Jahreskarte um 95 Euro sowie zahlreiche Ermäßigungen für Kinder, Schüler, Studenten, Senioren, Personen mit Behindertenausweise und Tagespendler vor. Die Stadtbusse verkehren Montag bis Freitag von 6.30 bis 19.30 Uhr, seit 1. April wird auch samstags in der Zeit von 9:00 bis 15:00 Uhr gefahren
Resultate
Unmittelbar nach Inbetriebnahme der Stadtbuslinien im Dezember 2016 wurde während der Gratis-Testphase eine erste Evaluierungswelle durchgeführt, wobei hier neben den Fahrgastzahlen auch die Fahrplangenauigkeit der einzelnen Kurse als auch die ersten Eindrücke der Fahrgäste mittels Fragebogen ermittelt wurden. Dabei konnte ein enormes Interesse der Bevölkerung am neuen Verkehrsangebot festgestellt werden. Mit jeweils ca. 450 Fahrgästen pro Tag auf den Linien Georg und Vitus sowie ca. 250 Fahrgästen auf der Linie Martin konnten in den ersten beiden Betriebswochen bereits über 11.000 Beförderungen registriert werden. Eine zweite Erhebungswelle nach Einführung der Tarife zeigte zwar eine geringfügige Abnahme der Fahrgastzahlen gegenüber der Startphase, mit täglich konstant ca. 1.000 Fahrgästen hat sich der Stadtbus bereits nach nicht einmal einem halben Jahr als ein fixer Bestandteil des Verkehrssystems in Eisenstadt entwickelt. Besonders erfreulich sind die durchwegs positiven Reaktionen der Bevölkerung insgesamt und der Fahrgäste im Speziellen. Dieses positive Feedback war ausschlaggebend für die Entscheidung, ab April die Stadtbusse auch Samstags in Betrieb zu nehmen. Gleichzeitig wurden auch geringfügige Fahrplanadaptierungen durchgeführt, vor allem um die Anbindung Bahn/Bus stabiler zu gestalten.
Partner
Fa. Partsch: Busbetreiber
Fa. Infoscreen: Betreiber der Informationsplattform
VOR – Verkehrsverbund Ostregion GmbH
Landeshauptstadt Freistadt Eisenstadt