Retail4Multi-Use – Kooperation an der Ladesäule
Jahr: 2023
Ziele/Ideen
Der Ausbau der Ladeinfrastrukturläuft aktuell den Zielen und Hochlaufkurven für die erforderliche Anzahl an Ladepunkten im privaten, halb-öffentlichen und öffentlichen Raum hinterher. Dies hat vielfältige Ursachen, allen voran netztechnische, genehemigungsrechtliche, prozessuale und lieferkettenspezifische Umstände sind zu beobachten. Zusätzlich finden Planung und Aufbau von Ladeinfrastruktur in unterschiedlichen Bereichen durch unterschiedliche Akteure ohne Abstimmung statt, sodass nah beieinanderstehende Ladestationen aufgebaut werden, deren Betrieb einander beeinträchtigt und die Auslastung mindert. Durch das Aufzeigen der Synergieeffekte und Möglichkeiten zur Mehrfachnutzung sollen diese Herausforderungen adressiert und die Verfügbarkeit von Ladeinfrastruktur signifikant erhöht werden. Die Beeinträchtigung der primären Nutzenden der LIS soll durch vertragliche Vereinbarungen und entsprechende Abstimmungen vermieden werden, sodass die Akzeptanz gleichermaßen hoch ist.
Kurzbeschreibung
Das Projekt beschäftigt sich mit der Frage, wie Ladeinfrastruktur an Orten mit ursprünglich kleinen Nutzungsgruppen stärker ausgelastet werden kann und wie dadurch der Ausbaubedarf für LIS und Stromnetz verringert werden kann. Dafür wird das Potenzial für die Fremdnutzung der Ladeinfrastruktur im Einzelhandel durch planbare Nutzungsgruppen (z.B. Taxigewerbe, Logistik, Carsharing, etc.) erhoben. An einzelnen Standorten im Berliner Einzelhandel werden Kooperationen initiiert. Diese gezielte Verschiebung von Ladevorgängen in den halb-öffentlichen Raum kann den Bedarf für den Ladenetzausbau in anderen Bereichen entlasten und damit auch Netzausbaubedarfe verringern. Außerdem wird ein Konzept für eine digitale Matching Plattform entwickelt und umgesetzt, um Angebot und Bedarf für Lademöglichkeiten zu identifizieren und einfach zusammenzubringen. Die Analysen werden auf weitere Standortarten und Regionen wie z.B. Wohnungswirtschaft, Parkhäuser oder auch ländliche Räume übertragen.
Resultate
Das Projekt hat im Februar 2023 begonnen. Erste Ergebnisse beruhen auf der Bestandsanalyse und ersten Stakeholderformaten. Demanch liegen uns Informationen zu mehr als 1.000 Einzelhandelsstandorten in Berlin vor, deren Potential für Mehrfachnutzung wir erheben werden. Wir haben mehr als 5 der dominierenden CPOs als assoziierte Partner gewinnen können und werden mit diesen an deren Standorten die Analysen durchführen und Kooperationen initiieren.
Erste Befragungen zeigen, dass Flottenbetreibende Umwege und längere Distanzen zwischen dem Unternehmens- und dem Ladestandort akzeptieren, um bestehende LIS im Einzelhandel zu nutzen, statt eigene aufbauen zu müssen.
Mit dem Berliner ÖPNV-Betreiber BVG haben wir einen Akteur, der perspektivisch Zubringer im Ride-Sharing-Modell und ggfs. autonom fahrende Fahrzeuge in zu untersuchenden Ladekonzepten einbringen wird.
Partner
DLR Institut für Verkehrsforschung: Antragstellender Partner, Stakeholder-Prozesse, Expertise Wirtschaftsverkehr
Handelsverband Deutschland e.V.: Assoziierter Partner, Multiplikator
Verband Kommunaler Unternehmen e.V.: Assoziierter Partner, Multiplikator
Berliner Agentur für Elektromobilität eMO: Assoziierter Partner, Multiplikator
Diverse Ladesäulenbetreiber: Assoziierter Partner, Standortbetreiber
Stromnetz Berlin GmbH: Assoziierter Partner, Netzanalysen
Berliner Senatsverwaltungen: Assoziierter Partner, Prozesse und Genehmigung
Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) AöR: Assoziierter Partner, Flottenbetreiber
Innung des Berliner Taxigewerbes e.V.: Assoziierter Partner, Multiplikator
Reiner Lemoine Institut gGmbH