LOGI-TOOLKIT – Tool für Bedarfsabschätzung und Maßnahmen zur Logistikplanung im Quartier
Jahr: 2023
Bundesland: Niederösterreich
Ziele/Ideen
Die logistischen Herausforderungen auf Quartierseben sind unter derzeitigen Rahmenbedingungen in der Regel zwar deutlich spürbar, aber im Detail zu wenig bekannt, um rasch die richtigen Maßnahmen setzen zu können. LOGI-TOOLKIT unterstützt Stadtplaner*innen dabei, auf Basis des Stadtteiltyps das logistische Aufkommen abzuschätzen und entsprechende Maßnahmen zur Optimierung der logistischen Prozesse auszuwählen. Die Maßnahmen werden dabei im Detail in ihren Varianten (Fassungsvermögen, Kosten, Flächenbedarf etc.) vorgestellt. Damit sollen sowohl Änderungen im Bestand, als auch Neubauprojekte gut unterstützt werden.
Das Toolkit stützt sich dabei auf Werte offizieller Statistiken und bricht diese auf die unterschiedliche Stadtteiltypen herunter, da deren jeweiligen räumlichen Funktionen maßgeblich dafür sind, welche logistischen Vorgänge zu erwarten sind. Sind bereits Daten zur bestehenden Logistik vorhanden, können diese natürlich ebenfalls berücksichtigt werden.
Kurzbeschreibung
Urbaner Güterverkehr sorgt für oft erhebliche negative externe Effekte. Gerade auf der Ebene des Stadtquartiers kristallisiert sich dabei heraus, dass es an Grundlagen und Instrumenten für die effektive Integration von logistischen Anforderungen in Planungsprozesse fehlt. Damit werden notwendige Einzelmaßnahmen (Paketboxen, Ladezonen, Ladehöfe, Mikro-Hubs, etc.) entweder gar nicht implementiert oder zu spät, kostspielig und ineffektiv gesetzt. Ziel des Projekts LOGI-TOOLKIT ist es daher, die Bereiche Logistik und Stadtplanung interdisziplinär zu betrachten, Eignung und Dimensionierung verschiedener logistischer Maßnahmen im urbanen Umfeld unter Berücksichtigung der Stakeholderbedürfnisse abzuschätzen und damit ein frühzeitiges und evidenzbasiertes Einbinden des Logistikthemas in Planungsprozesse zu ermöglichen. Das im Projekt erarbeitete Toolkit bewertet also die Eignung und Wirkung logistischer Maßnahmen auf kleinräumiger Ebene abhängig vom lokalen Kontext.
Resultate
Zu Beginn des Projekts wurden bestehende Tools und Planungshilfen auf ihre In- und Outputparameter hin untersucht. Danach wurden anhand statistischer Daten zur Logistik unterschiedlicher Gewerbe und deren statistischer Verteilung in den jeweiligen Stadtteiltypen das Ausmaß von Paket-, Rollcontainer- und Palettenlieferungen auf Quartiersebene soweit als möglich abgeschätzt. Passend dazu wurde eine umfassende Auswahl an logistischen Maßnahmen erarbeitet und jene Maßnahmen mit den größten Anforderungen an die Planung näher in ihren Kennzahlen definiert, um eine entsprechende Verschneidung von Aufkommen und Lösungsansätzen zu erlauben. Die Ergebnisse einer Umfrage zum Bestell- und Abholverhalten von Paketen mit Schwerpunkt „Akzeptanz von Paket- bzw. Abholwänden“ ermöglichen es nun, Aussagen zu treffen, mit welcher Wahrscheinlichkeit Menschen bereit sind, Pakete an Paketwänden abzuholen, und das in Abhängigkeit von Raumtyp, Distanz zum Wohnort und Kostenfaktoren.
Partner
TU Wien: Projektpartner
IFZ Graz: Projektpartner
Die Softwaregärtner GmbH: Projektpartner
yverkehrsplanung GmbH: Projektpartner
Fachhochschule St. Pölten, Carl Ritter von Ghega Institut für integrierte Mobilitätsforschung