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Aus DREI mach EINS – Reduktion von Transportwegen bei der Altstoffsammlung durch die gemeinsame Sammlung von Plastikflaschen, Getränkekartons und Dosen in der Gelben Tonne bzw. im Gelben Sack

Aus DREI mach EINS – Reduktion von Transportwegen bei der Altstoffsammlung durch die gemeinsame Sammlung von Plastikflaschen, Getränkekartons und Dosen in der Gelben Tonne bzw. im Gelben Sack
Christian Houdek

Ziele/Ideen

Aus DREI mach EINS: Bisher mussten drei Abfallfraktionen getrennt voneinander gesammelt werden: Plastikflaschen wurden über die Gelbe Tonne/den Gelben Sack (in Einfamilienhausgebieten) entsorgt, Metalle in der Blauen Tonne. Oft gab es an einem Standort beide Behälter, wodurch zur Entleerung der Behälter zwei unterschiedliche Sammelfahrzeuge diesen Standort anfahren mussten. In den Einfamilienhausgebieten ist aufgrund der geringeren Besiedlungsdichte auch die Dichte an öffentlichen Behälterstandorten geringer als innerstädtisch. Für viele Wege wird hier das Fahrzeug verwendet, so auch zur Müllentsorgung. Getränkekartons wurden von dem privaten System „ÖkoBox“ entsorgt, wobei ineffizient Kleinstmengen (lange Transportwege für geringe Sammelmengen) punktuell von einzelnen Wohnhäusern abgeholt wurden. Durch die gemeinsame Sammlung aller drei Fraktionen fällt damit eine Vielzahl an Transportwegen weg.
Als Abteilung der Stadt Wien liegt der 48er natürlich viel an der Einsparung von CO2 aus dem Verkehr als Maßnahme für den Klimaschutz. Als Abfallentsorger liegt der Schwerpunkt jedoch nicht nur bei der Effizienzsteigerung im Bereich der Sammlung, sondern natürlich auch bei der Steigerung der Mengen der getrennt gesammelten Altstoffe, um diese in den Kreislauf zurückzuführen.
Wien hat im Vergleich zu anderen Metropolen bereits heute einen hohen Altstoff-Erfassungsgrad, Verbesserungspotenzial besteht dennoch. Gleichzeitig ist österreichweit eine deutliche Steigerung der Sammelmengen fürs Recycling notwendig, um die EU-Recycling-Quoten für Verpackungen, im Speziellen für Kunststoffverpackungen bis 2025 bzw. 2030 erreichen zu können. Die Umstellung der Altstoffsammlung in Wien erfolgt daher gemeinsam mit der ARA (Altstoff Recycling Austria AG), die als Auftraggeberin der 48er für die Sammlung, Sortierung und Verwertung von Verpackungen verantwortlich ist.

Kurzbeschreibung

Im September 2019 wurde in Wien die gemeinsame Sammlung von Plastikflaschen, Getränkekartons und Dosen in einem Behälter eingeführt. Dadurch werden sowohl Wege bei der Entsorgung als auch Anfahrten durch die Müllabfuhr maßgeblich reduziert. Alle rund 12.100 bestehenden Gelben Tonnen sind seither auch für Dosen/Metallverpackungen „geöffnet“. Alle rd. 6.600 Blauen Tonnen wurden durch Gelbe Tonnen mit ringförmiger, blauer Einwurföffnung ersetzt. Die bisherigen Gelben Tonnen werden ebenfalls optisch angepasst. Insgesamt gibt es nach der Umstellung rund 18.700 Gelbe Tonnen an mehr als 6.500 Standorten.
Auch rund 45.000 Einfamilienhaushalte profitieren, denn sie können jetzt direkt daheim alle drei Altstofffraktionen bequem im Gelben Sack sammeln.
Die Ziele der Umstellung, die gemeinsam mit der ARA (Altstoff Recycling Austria AG) erfolgt, sind die Steigerung der Sammelmenge bei zumindest gleichbleibender Qualität und die Reduktion von Fahrten durch die Optimierung der Sammellogistik.

Resultate

Mülltrennen wurde durch die Umstellung einfacher, effizienter, bequemer und ökologischer:
• Die Anpassung der Sammellogistik spart rd. 80.000 Transportkilometer pro Jahr bzw. rd. 160.000 kg CO2 – allein bei der 48er. Hinzu kommen nicht unbeträchtliche – allerdings nicht quantifizierbare – Transportkilometer durch den Wegfall der ehemaligen Sammlung der ÖkoBox durch ein eigenständiges, von der 48er unabhängiges System sowie der Wege zu öffentlichen Sammelstellen in Einfamilienhausgebieten.
• Steigende Sammelmengen (ca. 11%) liefern mehr Altstoffe für das Recycling und einen wesentlichen Beitrag zu Klimaschutz und Ressourcenschonung.
• Durch geschlossene Deckel mit an die Sammelfraktion angepassten Einwurföffnungen konnte der Fehlwurfanteil halbiert werden, wodurch die Menge an unnötig zu den Sortieranlagen transportiertem Material vermindert und somit weiteres CO2 eingespart wird.
• Ohne zusätzliche Behälter oder neue Standorte wurde das Sammelsystem massiv verdichtet: Bei gleicher Behälteranzahl gibt es rd. 2.300 Abgabemöglichkeiten mehr für Metallverpackungen und 800 mehr für Plastikflaschen und Getränkekartons. Auch die rd. 45.000 „Gelber-Sack“-Haushalte profitieren direkt.
• Durch die begleitende Informationskampagne haben sich Trennverhalten und –motivation der Bevölkerung verbessert. Die gewünschte Zunahme der Altstoffsammelmengen spiegelt die hohe Akzeptanz der WienerInnen für diese Umstellung und deren verstärkte Teilnahme an der getrennten Sammlung wieder.

Einreicher

Stadt Wien / die 48er – Abfallwirtschaft, Straßenreinigung und Fuhrpark

Partner

Altstoff Recycling Austria AG: Die ARA (Altstoff Recycling Austria AG) ist Partner der Umstellung und Auftraggeberin der 48er im Bereich der getrennten Sammlung von Verpackungen.

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