Bicycle Observatory – Am Puls des Radverkehrs
Jahr: 2021
Bundesland: Salzburg
Ziele/Ideen
Die Ergebnisse des Forschungsprojekts Bicycle Observatory bilden die technisch-konzeptionelle Grundlage für eine zielgruppenspezifische und effiziente Förderung der Fahrradmobilität in verschiedenen räumlichen Settings. Auf Basis der Forschungsergebnisse können Kommunen und Regionen eine geeignete Datenbasis aufbauen und für Planungs-, Management- und Kommunikationszwecke nutzen. Bicycle Observatory leistet einen wesentlichen Beitrag zu evidenzgestützten Planungs- und Entscheidungsprozessen und stellt taugliche Werkzeuge für die Evaluierung von Maßnahmen bzw. das Monitoring der Fahrradmobilität zur Verfügung.
Kurzbeschreibung
Trotz der immer zentraleren Rolle des Radverkehrs und der wachsenden Verfügbarkeit von Sensortechnologien sowie Daten, sind die systemischen Wechselwirkungen, aber auch die Heterogenität innerhalb der radfahrenden Verkehrsteilnehmenden, vielfach unbekannt. Der an sich einfache Fragenkomplex „Wer fährt wann, wo und warum?“ kann bislang nur in räumlich und zeitlich hochaggregierten Bezugsrahmen beantwortet werden. Durch die Akquise und Verschränkung relevanter, qualitativer und quantitativer Daten über einen längeren Zeitraum, sowie darauf aufbauender Analyseverfahren, adressiert das Forschungsprojekt Bicycle Observatory zentrale methodische und inhaltliche Forschungslücken, sowie unmittelbare Bedürfnisse aus der Praxis der Radverkehrsförderung.
Resultate
Das Potenzial eines Bicycle Observatorys wurde intern evaluiert und durch eine internationale Studie unter Radverkehrsexperten ergänzt. Dabei zeigte sich der hohe Bedarf eines validen Datenbasis für eine evidenzbasierte Förderung – insbesondere in Städten und Regionen mit bereits relativ hohem Anteil am Modal Split. Unter diesen Umständen ist eine weitere Steigerung des Radverkehrsanteils nur durch zielgenaue Interventionen und eine auf verschiedene Zielgruppen ausgelegte Kampagne möglich. Von 329 ExpertInnen erachteten 98% Daten zum Radverkehr als sehr wichtig. Lediglich 11% gaben an, ihren aktuellen Aufgaben mit vorhandener Datenbasis vollständig nachkommen zu können. 40% der Befragungsteilnehmer konnten den Modal Split Anteil des Radverkehrs in ihrem Zuständigkeitsbereich nicht nennen. Die Evaluierung führte insbesondere zum Befund, dass die Zugänglichkeit relevanter Daten verbessert werden muss, um das Potenzial eines Bicycle Observatorys realisieren zu können.
Partner
Salzburg Research Forschungsgesellschaft mbH: Konsortialpartner
Helios: Konsortialpartner
PRISMA solutions EDV-Dienstleistungen GmbH: Konsortialpartner
Universität Salzburg – Fachbereich Geoinformatik Z_GIS / Mobility Lab