Climate Lifestyle Monitor
Ziele/Ideen
Aktuelle Forschungsarbeiten haben gezeigt, dass "der/die durchschnittliche Bürger/in" nicht existiert. Daher ist er/sie auch keine ideale Grundlage für die strategische Planung wirtschaftlicher und politischer Maßnahmen. Bisher vorliegende Ansätze in der Segmentierung von Zielgruppen für klima-strategische Maßnahmen haben sich allerdings aufgrund einer geringen Aussagekraft hinsichtlich der tatsächlichen Lebensrealitäten der zu adressierenden Zielgruppen als wenig zielführend erwiesen. Die von der Forschungsgruppe "Zukunftsfähige Energiesysteme und Lebensstile" des Zentrum LIFE entwickelte Methode der wirkungsbasierten Lebensstilforschung wurde mit dem klaren Ziel entwickelt, die Lebensweise der relevanten Energie-Lebensstilgruppen möglichst realitätsnah (d.h. basierend auf konkretem Verhalten) abzubilden und auf dieser Grundlage eine optimierte Modellierung von klima-strategischen Maßnahmen zu ermöglichen.
Kurzbeschreibung
Der CLIMATE LIFESTYLE Monitor ermöglicht die Erfassung des klimarelevanten Verhaltens und der Aktivitäten quer über alle Lebensbereiche (inklusive Wechselwirkungen zwischen Mobilität, Wohnen und sonstigen Aktivitäten) von Zielgruppen in der Bevölkerung einer Region oder eines Landes. Er unterstützt die gezielte Förderung einer Lebensweise entsprechend der Pariser Klimaziele für möglichst viele Bevölkerungsgruppen, die auch mit wirtschaftlichen und sozialen Zielen vereinbar ist.Resultate
Im Zuge einer in 31 Ländern durchgeführten Erhebung wurden u.a. in Österreich "High Impact"- und "Low Impact"-Lebensstile identifiziert und erforscht. Dabei zeigte sich, dass in der größte Hebel für eine klimaverträglichere Lebensgestaltung insbesondere bei den "High Impact"-Lebensstilen klar im Bereich des Mobilitätsverhaltens liegt. Dieses besonders ressourcenintensive Mobilitätsverhalten resultiert in vielen Fällen jedoch nicht aus unmittelbaren persönlichen Präferenzen, sondern ergibt sich einerseits als Nebenfolge der Wohnstandortwahl in Kombination mit der beruflichen Situation (Pendlerverkehr) sowie andererseits aus der (Nicht-)Verfügbarkeit entsprechender Alternativen (Öffentlicher Verkehr etc.). Strategisch ergeben sich also in Bezug auf Wechselwirkungen zwischen den wesentlichen Faktoren "Wohnen" und "Mobilität" zwei konkrete Anknüpfungspunkte: 1.) Eine Erhöhung des Bewusstseins für Nebenfolgen von Lebensentscheidungen, insbesondere der Wohnstandortwahl. 2.) Eine detaillierte Erhebung und Analyse der (u.a. mobilitätsbezogenen) Lebensrealitäten der Bevölkerung, um die Bereitstellung von klimaverträglicheren Mobilitäts-Alternativen zielgruppengerecht umsetzen zu können.