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Der Mikroabteilwaggon für konkurrenzfähige Nacht- und Extrafernzüge

Der Mikroabteilwaggon für konkurrenzfähige Nacht- und Extrafernzüge
Harald Buschbacher

Ziele/Ideen

Konventionelle Schlaf- und Liegewagen, aber auch die derzeit in Fertigung begriffene Neuentwicklung von Einzelplatz-Kapselliegewagen ("Mini-Suiten") haben stets mindestens einen der folgenden Nachteile:

- Geringe Platzdichte und daher hohe Fahrpreise und geringe Kapazität
- Fehlende Privatsphäre (Nachtfahrten mit fremden Mitreisenden sind für viele Menschen abschreckend)
- Unzureichende Ausstattung bzw. ungeeignete Geometrie für längere Fahrtabschnitte tagsüber (bewirkt eine schlechtere Ausnutzung des Rollmaterials und einen Mangel an Nachtzugverbindungen über mehr als 8-12 Stunden Fahrzeit)

Kurzbeschreibung

Der Mikroabteilwaggon ist ein Konzept einer Einteilung von Nachtzugwaggons in Einzelplatzabteile, die auch Einzelreisenden durch Reisen ohne fremde Mitreisende im Abteil maximale Privatsphäre garantiert, angenehme Schlaf- und Sitzpositionen bietet und trotzdem eine hohe Platzdichte und somit günstige Fahrpreise ermöglicht.

Das Neue, Innovative und Besondere an dem Konzept ist die effiziente Anordnung der Mikroabteile, die alle drei Ziele vereint: Privatsphäre im Sinne von Reisen ohne fremde Mitreisende auch für Einzelreisende, hoher Komfort beziehungsweise gute Nutzbarkeit der Fahrzeit sowohl tagsüber, als auch nachts. Dadurch wird eine gute Ausnutzung des Rollmaterials, eine höhere Fahrzeit-Akzeptanz der Fahrgäste sowie eine hohe Platzdichte ermöglicht.

Resultate

Nachdem das Konzept noch nicht umgesetzt wurde, kann hier nur das Ergebnis der geschickten Einteilung in Maßen und Zahlen präsentiert werden: In einem Wagen üblicher Länge können bei Betrieb mit SchlafwagenschaffnerIn 51, ohne SchlafwagenschaffnerIn 54 Plätze untergebracht werden. Das ist nahezu die Dichte eines Sechser-Liegewagens (54 Liegen bei Betrieb mit SchlafwagenschaffnerIn) obwohl 80% der Plätze auf Einzelplatzabteile entfallen. 30% der Plätze haben 200 cm Liegelänge, die übrigen 185 cm. Alle Fahrgäste können jederzeit und unabhängig von den Nachbarfahrgästen eine normale Sitzposition einnehmen (mindestens 40 cm vom Fußboden zur Sitzfläche und 95 cm von der Sitzfläche zur Decke). Die Sitzbreite beträgt etwa 55 cm, jeder Sitz hat einen Klapptisch von 35-50 cm Breite. Die Liegefläche reicht von 33 cm am schmälsten Fußende bis 97 cm am breitesten Kopfende, in Körpermitte beträgt sie etwa 60 cm.

Das Konzept erzielt dadurch eine hohe Umweltverträglichkeit, dass Nachtzüge (insbesondere auch neue "Extrafernzüge" mit mehr als 12 Stunden Reisezeit) erstens ein besseres Preis-Leistungs-Verhältnis erzielen und dadurch gegenüber dem Flugzeug attraktiver werden, zweitens eine größere Kapazität aufweisen und rund um die Uhr eingesetzt werden können, sodass bei gleich viel verfügbarem Fuhrpark und gleichen Streckenkapazitäten mehr Verkehr vom Flugzeug wegverlagert werden kann und drittens auch einen geringeren Strom- und Materialverbrauch pro Personenkilometer bewirken.
Der soziale Mehrwert des Konzepts beruht darauf, dass dank der hohen Platzeffizienz auch mit fairen Löhnen und Arbeitsbedingungen günstige Fahrpreise geboten werden können. Damit wird nicht nur Urlaub ohne Billigfluglinien ermöglicht, sondern auch einkommensschwachen Fahrgästen die beispielsweise über mehrere Wochen zwischen Heimat und Arbeits- oder Ausbildungsort pendeln eine bequeme und sichere Alternative zu Fernbus oder Fahrgemeinschaft geboten.

Einreicher

Harald Buschbacher
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