2 Jahre, 130 E-Busse: Vorarlberg zündet den Elektro-Turbo
Jahr: 2025
Bundesland: Vorarlberg
Ziele/Ideen
Die zentrale Projektkoordination durch den VVV hat sich in der Abwicklung als richtige Strategie erwiesen. Im Normalfall werden Fahrzeugerneuerungen dezentral vom jeweiligen Verkehrsunternehmen selbst erarbeitet und umgesetzt. Eine Modernisierung in dieser Größenordnung – vom Fahrzeug bis zur Ladeinfrastruktur – mit der dazugehörigen Abwicklung inkl. Fördermittelbeschaffung ist mit der vorhandenen Struktur bestehend aus 21 Vorarlberger Verkehrsunternehmen kaum denkbar. Daraus entstand die Idee zur Bündelung der Kräfte: Der VVV übernimmt die Projektkoordination und beantragt zentral die Fördermittel. Verkehrsunternehmen kümmern sich um die Fahrzeugbeschaffung, während die Ladeinfrastruktur vom Energielieferanten bereitgestellt wird. Die dazugehörige Rahmenvereinbarung, aus welcher alle Verkehrsunternehmen, aber auch Kommunen die benötigte Ladeinfrastruktur abrufen können, wurde ebenfalls zentral vom Verkehrsverbund Vorarlberg vergeben und koordiniert.
Kurzbeschreibung
Vorarlberg ist als kleines Bundesland großes Vorbild in Sachen E-Mobilität. Seit 2020 sind die ersten E-Busse zwischen Arlberg und Bodensee unterwegs und im Jahr 2023 hat die große Elektrifizierung der Busflotte so richtig begonnen. Der große Rollout findet 2025 statt – Bis Ende Oktober 2025 wird die Zahl der Elektrobusse in Vorarlberg von derzeit 35 auf 125 steigen. Damit ist Vorarlberg Österreichs Spitzenreiter bei Elektrobussen. Bis Mai 2026 werden weitere 16 E-Busse die Flotte auf 141 vergrößern. Damit wurde innerhalb von zwei Jahren ein Drittel der Busflotte von fossilen Treibstoffen auf klimafreundliche E-Mobilität umgestellt. Mit dem massiven Flottenausbau leisten wir einen wesentlichen Beitrag zur Erreichung der Nachhaltigkeitsziele – insbesondere der Energieautonomiestrategie des Landes Vorarlberg (Energieautonomie+ 2030) – und verbessern gleichzeitig die Luftqualität. Die zentrale Projektkoordination durch den Verkehrsverbund Vorarlberg (VVV) zur Bündelung der Kräfte erzielt bereits Vorbildwirkung über die Landesgrenzen hinaus.
Resultate
Seit 2020 sind die ersten E-Busse unterwegs, weitere Busse der neuesten Generation haben ihren Betrieb 2023 aufgenommen und gemeinsam bereits rund 2,5 Mio. km erfolgreich zurückgelegt. Allein in den ersten fünf Betriebsjahren legen die 130 E-Busse rund 42,7 Mio. km zurück und sparen dabei rund 16,2 Mio. Liter Diesel und fast 40.000 Tonnen CO2 ein. Das entspricht einem Wald mit ausgewachsenen Buchen auf der Fläche der Gemeinde Hard, der notwendig wären, um diese große Menge an CO2 zu binden. Auch die Lärmemissionen eines E-Busses sind geringer. Das angenehmere Fahrgefühl wirkt sich sehr positiv auf die Attraktivität des Arbeitsplatzes für Lenker:innen aus. Die geringere Geräuschentwicklung und verringerte Vibrationen sorgen für ein angenehmeres Fahrgefühl. Davon profitieren sowohl die Lenker:innen als auch die Fahrgäste gleichermaßen.