Audi e-gas Systemangebot – Die Energiewende im Tank

Einreichende Institution: AUDI AG Herr Reiner Mangold Auto-Union-Straße 1 85045 Ingolstadt +49-841-89-35950 reiner.mangold@a
Jahr: 2017

Ziele/Ideen

Der Trend bzgl. THG-Minderung geht im Mobilitätsbereich in die falsche Richtung. Mit einem Fortschreiten der Elektromobilität kann eine Trendumkehr erreicht werden, aber erst dann, wenn der Umstieg auf erneuerbaren Strom konsequenter vorangetrieben wird. Heute bewirkt fast jeder zusätzliche elektrische Verbraucher eine zusätzliche Verstromung fossiler Energieträger, vornehmlich von Kohle. Daher müssen einerseits die Hürden für einen umfassenden Umstieg der Stromproduktion auf Wind, Sonne und Wasserkraft, also insbesondere der Mangel an Speichermöglichkeiten, überwunden werden. Andererseits wird die Durchdringung des Fahrzeugparks mit Elektro-Autos aus diversen Gründen nicht beliebig schnell voranschreiten. Daher müssen auch grüne Energiepfade für Autos mit Verbrennungsmotor erschlossen werden. Synthetisches Methan aus PtG-Anlagen bietet für beide Probleme eine Lösung, und Biomethan aus Reststoffen birgt zusätzliches Potential, das heute nur zu einem kleinen Teil genutzt wird.
Dadurch ist das Audi e-gas Projekt Teil und Treiber der Energiewende und damit auch einer sinnvollen E-Mobilität. Als entscheidender Vorteil kommt hinzu, dass existierende, für den Normalkunden bezahlbare Fahrzeuge über eine bestehender Infrastruktur versorgt werden können. Österreich ist in der EU das Land mit der höchsten Dichte an CNG-Tankstellen. Damit tritt ein sofortiger Umwelteffekt ein. Aber auch für die Zukunft zahlt sich die technologische Vorleistung aus: Insbesondere für Mobilitätsbereiche, die schwer zu elektrifizieren sind, wie Langstreckenmobilität, Schwerlast, Schifffahrt und Flugverkehr bieten sich Systemangebote wie das Audi e-gas Modell an. Schaltbare PtG-Anlagen wie die von Audi in Norddeutschland tragen außerdem zur Stabilisierung des Stromnetzes bei. Aufgrund ihrer Möglichkeit, schnell hoch- und runterzufahren, ist sie für den Regelstrom-Markt qualifiziert. Nicht zuletzt sind PtG-Anlagen fast beliebig skalierbar und sind somit sehr geeignete Elemente einer regional autarken nachhaltigen Energieversorgung.

Kurzbeschreibung

Mit dem Audi e-gas Systemangebot verfolgt Audi einen ganzheitlichen Ansatz. Audi garantiert die Grünstellung des A3, A4 oder A5 g-tron mit dem erneuerbaren Kraftstoff – Audi e-gas. Hierzu wird genau die Menge CO₂ im Kraftstoff gebunden, die das Fahrzeug emittiert. Zusätzliche THG-Emissionen entstehen nur durch Bau/Wartung der Kraftstoffanlagen, Transport und Kompression des Kraftstoffs. Der TÜV Süd zertifiziert die CO₂-Reduktion. Insgesamt können über 3 Jahre ca. 44.000 t CO₂ vermieden werden.

Resultate

Audi hat 2012 mit dem Bau der 6 MW Audi e-gas Anlage im niedersächsischem Emsland begonnen und sie im Jahr 2013 in Betrieb genommen. Hiermit wurde die Power-to-Gas-Technologie erstmals im MW-Bereich eingesetzt. Seit April 2014 ist der Audi A3 Sportback g-tron mit Audi e-gas optional erhältlich. Ab Sommer 2017 wird das Produktportfolio mit dem A4 Avant und A5 Sportback g-tron erweitert. Alle g-tron Modelle werden seit 7. März 2017 mit dem oben genannten Bilanzierungsverfahren in ganz Europa mit dem erneuerbaren Energieträger Audi e-gas versorgt. Hierzu wurden neben der Audi eigenen 6 MW-PtG-Anlage in Werlte (Norddeutschland) zwei weitere Power-to-Gas Anlagen mit innovativer Technik sowie Reststoffbiomethananlagen in das Systemangebot aufgenommen. In Zukunft plant Audi, weitere Fahrzeuge mit erneuerbaren Kraftstoffen zu versorgen und damit für einen ganzheitlichen Beitrag zur Nachhaltigkeit in der Mobilität zu sorgen. Allein die PtG-Anlage in Werlte nimmt bei rund 3.500 Betriebsstunden im Jahr soviel CO2 auf wie ein Wald mit 200.000 Buchen. Vom Audi A3 g-tron wurden bisher rund 12.000 Fahrzeuge verkauft, was durch die auch im realen Fahrbetrieb äußerst geringen Schadstoffemissionen (u.a. Feinstaub und NOx) einen erheblichen Beitrag zur Luftreinhaltung bewirkt hat. Auf Basis der geplanten g-tron Verkaufszahlen der nächsten Jahre wird eine CO2-Vermeidung von rund 44.000 Tonnen in den nächsten drei Jahren erwartet. Damit verbunden sind sehr geringe Betriebskosten für die Nutzer, derzeit ist kein Kraftstoff in Österreich in Bezug auf die Energieeinheit so preisgünstig wie CNG.

Einreicher

AUDI AG Herr Reiner Mangold Auto-Union-Straße 1 85045 Ingolstadt +49-841-89-35950 reiner.mangold@a

Neue Suche