Bestandsentwicklung Hallein Burgfried

Einreichende Institution: gswb Gemeinnützige Salzburger Wohnbaugesellschaft.m.b.H
Jahr: 2024
Bestandsentwicklung Hallein Burgfried

Ziele/Ideen

Die Südtirolersiedlung bot in vielfacher Hinsicht nicht eine zeitgemäße Wohnqualität (keine Balkone, veraltete Grundrisse, mangelde Barrierefreiheit, Schallschutz und Brandschutz). Die Grünräume waren reines „Abstandsgrün“ und breite Straßen durchzogen den Stadtteil. Die Bewohner:innen parkten entlang der Straßen und unterbrachen den übergeordneten Radweg zwischen Golling und der Stadt Salzburg. Zudem waren die Abstellanlagen für Fahrräder vor Ort nicht vorhanden bzw. wenig attraktiv. Daher war trotz der zentralen Lage und guter Anbindung an das übergeordnete Geh- und Fahrradnetz das Fahrradfahren und Zufußgehen im Ortsteil Burgfried eher unattraktiv. Aus Sicht der Bewohner:innen ergaben sich im Mobilitätsbereich folgende Prioritäten: Mehr Parkplätze (für 60 % wichtig), Barrierefreiheit (50 %) und Tiefgarage (25 %).
Ein interdisziplinäres Projektteam erarbeitete daher ein Konzept für die Weiterentwicklung des Stadtteils.

Kurzbeschreibung

Für die Burgfriedsiedlung in Hallein (typischen „Südtiroler Häuser“ der frühen 40er Jahre) ein Konzept für den gesamten Stadtteil ausgearbeitet, für die Erneuerung der südlichen Wohnhäuser, die Aufwertung des Lebensraumes und die Umsetzung eines umfassenden Mobilitätskonzeptes im Stadtteil. In drei Bauabschnitten wurden die Bewohner:innen der alten Häuser abgesiedelt und neue Wohnhäuser in Holzbauweise (klimaaktiv Gold) errichtet. Die „Neue Heimat Straße“ wurde in einen verkehrsfreier Grün- und Aufenthaltsbereich rückgebaut. Eine halböffentliche Quartiersgarage setzt den ersten Schritt um auch angrenzend die Straßenräume vom ruhenden Verkehr zu entlasten. Hochwertige Fahrradinfrastruktur macht Fahrradfahren attraktiver und ein Car-Sharing Angebot bietet den Bewohner:innen und Anrainern eine Alternative zum eigenen PKW. Die Anbindung an das übergeordnete Geh- und Fahrradnetz wurde barrierefrei gestaltet und ermöglicht viele alltägliche Wege zu Fuß oder mit dem Rad zurückzulegen.

Resultate

Die Umsetzung einer Quartiersgarage ist herausfordernd, da dies eine finanzielle Belastung für den Bauträger bei gleichzeitig hohem Risiko in der Vermarktung darstellt. Derzeit können die Pkw-Stellplätze um 75€ angemietet werden. Die überdachten Fahrradstellplätze neben den Eingängen werden sehr gut angenommen. Der Fahrradverkehr hat sich deutlich erhöht (für kurze Wege als auch durch den Lückenschuss des übergeordneten Radweges). Die verkehrsberuhigte Zone in der Siedlung bringt eine hohe Aufenthaltsqualität und wird entsprechend gut genutzt und sorgt für eine Belebung des Stadtteils. Personen, die in den betreuten Wohnungen leben, ermöglicht der barrierefreie Zugang eine aktive Teilnahme am Alltagsleben. Das Car-Sharing geht im Sommer 24 in Betrieb. Im Herbst wird eine Befragung in der Siedlung durchgeführt, um den Effekt der Maßnahmen bewerten zu können. Mit Abschluss der klimaaktiv Siedlungsdeklaration ist das Ergebnis dann sichtbar und quantifizierbar.

Einreicher

gswb Gemeinnützige Salzburger Wohnbaugesellschaft.m.b.H

Partner

Stadtgemeinde Hallein: Stadtteilentwicklung, Kindergarten, Car-Sharing
SIR Salzburger Institut für Raumordnung & Wohnen G: Klima aktiv Qualitätssicherung
ca-architektur: Planender Architekt

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