Carpacity
Jahr: 2020
Bundesland: Wien
Ziele/Ideen
Unser Vorhaben adressiert Probleme auf mehreren Ebenen:
Auf gesellschaftlicher Ebene stellt der Klimawandel ein komplexes Problem enormen Ausmaßes dar. Der Verkehr ist für 29% der österreichischen Treibhausgasemissionen verantwortlich (23,7 Mio. t CO2-eq). PKW allein nehmen 17,13% ein (14 Mio. t CO2-eq) und die Anzahl an zugelassenen PKW nimmt weiter kontinuierlich zu. Um Österreichs Verpflichtungen im Rahmen des Pariser 2°-Zieles nachzukommen, ist eine immense Umschichtung vom motorisierten Individualverkehr zu klimafreundlichen Alternativen notwendig.
Viele alternative Mobilitätsangebote in Österreich werden nur in mäßigem Ausmaß genutzt. Dies hat sich durch die Coronakrise verschärft, mit Ausnahme des Radverkehrs. Beispielsweise nutzen nur 0,71 % aller ÖsterreicherInnen (entspricht etwa 61.000 Personen) Carsharing. Der niedrige durchschnittliche PKW-Besetzungsgrad in Österreich von etwa 1,156 bestätigt diese Tendenz.
Außerhalb von Großstädten ist die Nutzungsquote von alternativen Mobilitätsformen besonders niedrig. Um die Nutzungsquote zu erhöhen sind laut Experten neben strukturellen, politischen sowie legislativen Maßnahmen auch die aktive Bewerbung von Angeboten an Orten des Bedarfs besonders sinnvoll.
Hier können wir einen großen Beitrag leisten, indem wir Gemeinden, Städten und Regionen mit unseren Feedback-Installationen dabei unterstützen, ihre BürgerInnen von nachhaltiger Mobilität zu überzeugen. Darüber hinaus verfügen Gemeinden oftmals nicht über genaue Verkehrsstatistiken als Grundlage für Infrastrukturprojekte. Auch hier kann Carpacity Mehrwert durch Datenbereitstellung liefern, wie z.B. Fahrzeugzählungen, Frequenzen und Besetzungsgrade.
Staus und der dadurch verursachte Verlust im Bruttosozialprodukt durch entgangene Arbeitszeiten sowie lokale Luftverschmutzung, Lärm und höhere Infrastrukturkosten durch größeren Straßenabrieb repräsentieren weitere gesellschaftliche Probleme, die durch unser Zutun verringert werden.
Auf betrieblicher Ebene kreieren wir einen völlig neuen Vermarktungskanal für Anbieter grüner Mobilität. Dabei handelt es sich um einen heiß umkämpften Sektor der sich kontinuierlich weiterentwickelt und eine hohe Dynamik aufweist. Mit unserem ortsspezifischen Offline-Marketing erreichen wir internetaverse Zielgruppen, die online schwierig zu erreichen sind und helfen unseren Kunden dadurch, Neukunden zu akquirieren und ihre Wettbewerbsfähigkeit auszubauen.
Auf individueller Ebene erzielen wir Kosteneinsparungen bei Pendlern, da öffentliche Verkehrsmittel oder geteilte Mobilität meist billiger sind als das private Auto. Die Verringerung von Staus führt zu Pünktlichkeit und besserer Stimmung am Arbeitsplatz.
Kurzbeschreibung
Carpacity unterstützt Gemeinden und Städte dabei, nachhaltige Mobilität zu fördern und den Bürgerinnen und Bürgern vertraut zu machen. Unser Service umfasst eine kecke Straßeninstallation, die 1 ) Autoinsassen zählt, 2 ) unmittelbares Klima- Feedback gibt, und 3) nachhaltige Mobilitätsalternativen bewirbt.Unsere Installation motiviert FahrerInnen dazu, ihre tägliche Fahrt in die Arbeit klimaverträglicher zu gestalten. Die Idee zu Carpacity basiert auf dem Prinzip der Geschwindigkeitsmessanlagen im Ortsgebiet, die positive und negative Smileys als unmittelbares Feedback geben. Die Wirksamkeit dieser Interventionen ist wissenschaftlich bewiesen, daher übertragen wir dieses Prinzip auf den Besetzungsgrad von Autos.
Resultate
Wir hatten bereits Kontakt zu mehreren Dutzend Gemeinden, Unternehmen, Behörden, Forschungsinstituten und Experten, und haben sehr positives Feedback bekommen:
● Forschungsinstitute und Universitäten: Mobility Lab Graz (Projekt ULTIMOB), Mobilab OÖ (Projekt DOMINO), BOKU Wien (Forschungsprojekt in Planung), TU Wien
● Unternehmen und Startups: Carployee, ISTmobil, ÖBB, Kapsch Trafficom, Asfinag, Wiener Linien, Ummadum, Sharetoo, BlaBlaLines…
● Öffentliche Verwaltung: 25 Gemeinden und Städte in OÖ, NÖ und STMK, die großes Interesse an unserer Lösung zeigen.
● Andere Organisationen und Netzwerke: DigitalCity.Wien, Klima:aktiv, Community Creates Mobility, Climate-KIC, Circle17, Austrian Startups, respACT,…
Aus diesen Gesprächen entwickeln sich derzeit konkrete Kooperationen zur Durchführung von Pilotprojekten, die einerseits die Desirability (Marktvalidierung) und andererseits die Feasibility (technische Machbarkeit) validieren werden.
Meilensteine seit Oktober 2019:
❖ Gewinner des Climate-KIC Climathon Vienna 2019 in der Kategorie Urban Peripheral Mobility (Hackathon, bei dem die Idee entstand)
❖ Teilnahme beim globalen Finale des Climathon in Paris im Rahmen des ChangeNOW Summit Ende Jänner 2020
❖ Zwei Letter of Intents für Pilotprojekte mit einer Corporate-Carpooling App (Carployee) und einem integrierten Sammeltaxi-Öffi-Service (ISTmobil)
❖ Aussicht auf Mitwirkung bei zwei umfassenden, vom Bund geförderten Mobilitätsprojekten mit Konsortialpartnern aus Wirtschaft, öffentlicher Hand und Forschung (Ultimob, Domino), Kooperationsbestätigung mit Mobility Lab Graz bereits unterschrieben.
❖ Fertigstellung eines Prototypen
❖ Aufstellung eines cross-funktionalen Teams mit erfahrenen Beratern
Partner
Carployee: Partner für Pilotprojekt
ISTmobil: Partner für Pilotprojekt
Mobility Lab Graz: Partner für Pilotprojekt
Carpacity