Eine gesunde Einstellung zum Arbeitsweg – Forschungsprojekt GISMO

Einreichende Institution: Universität Salzburg, Fachbereich Geoinformatik Z_GIS Herr Dr. Martin Loidl Hellbrunnerstraße 34, 50
Jahr: 2018
Bundesland: Salzburg
Eine gesunde Einstellung zum Arbeitsweg - Forschungsprojekt GISMO

Ziele/Ideen

Während die ökologischen und ökonomischen Gesichtspunkte nachhaltiger, aktiver Mobilität im Rahmen des betrieblichen Mobilitätsmanagements im Vordergrund stehen, werden die gesundheitlichen Effekte einzelner Maßnahmen selten zentral adressiert. Vor dem Hintergrund eines wachsenden Bewegungsmangels und damit verbundenen, gesundheitlichen Implikationen unter Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Unternehmen bzw. Institutionen, ist dieser Umstand aus einer individuellen, gesundheitlichen (vor allem hinsichtlich der präventiven Wirkung), genauso wie aus einer betriebswirtschaftlichen Perspektive höchst relevant. Die Ausgangslage für das Projekt GISMO lässt sich mit folgenden Punkten umreißen:
• Gesundheitliche Aspekte werden im Rahmen von betrieblichen Mobilitätsmanagements selten explizit berücksichtigt.
• Dem akuten Bewegungsmangel, inklusive der gesundheitlichen Folgen, von MitarbeiterIinnen und Mitarbeitern kann durch die Attraktivierung nachhaltiger, aktiver Mobilität gegengesteuert werden.
• Gesundheitliche Effekte einzelner mobilitätsbezogener Interventionen sind nicht durchgehend bekannt. Dadurch fehlt wesentliche Information für eine seriöse Aufwand-Nutzen-Kalkulation.
• Das Potenzial nachhaltige, aktive Mobilitätsformen zu attraktivieren und zu etablieren, ist für die Relation Wohnort-Arbeitsplatz gegeben und bislang nicht zur Gänze ausgeschöpft.
• Bisher fehlt die explizite Berücksichtigung des räumlichen Kontextes in der Empfehlung von gesundheitsfördernden, mobilitäts-bezogenen Maßnahmen weitgehend. Dadurch wird die Relevanz und Reliabilität ausgesprochener Empfehlungen („Fahren Sie mit dem öffentlichen Verkehr!“ – wenn die nächste ÖV Haltestelle drei Kilometer entfernt ist oder „Steigen Sie auf das Fahrrad um“ – wenn keine Radwege zur Verfügung stehen und hohe Steigung zu überwinden ist) negativ beeinflusst und Effekte gesetzter Maßnahmen verpuffen.
• Wesentliche Erkenntnisse, Routinen, Werkzeuge und Erfahrungen aus relevanten Domänen werden kaum verknüpft, wodurch mögliche Synergieeffekte bisweilen ungenützt bleiben.
• Domänen-übergreifende Ansätze mit einem klaren Fokus auf den Gesundheitsaspekt im betrieblichen Mobilitätsmanagement werden bisher weder operativ verfolgt, noch sind sie Gegenstand vergangener Forschungsprojekte.

Kurzbeschreibung

Das Forschungsprojekt GISMO hat in einer klinischen Studie die gesundheitlichen Effekte von Maßnahmen zur Förderung aktiver Pendelmobilität in Unternehmen erhoben. Parallel dazu wurden Indikatoren zur Bewertung des Raums hinsichtlich seiner Eignung für den Fuß- und Radverkehr sowie der Qualität des Öffentlichen Verkehrs entwickelt. Auf Basis der Ergebnisse konnte ein Demonstrator konzipiert werden, der die jeweils gesundheitseffektivsten Routen für die individuelle Relation von Wohnort und Arbeitsplatz berechnet. Für Unternehmen bietet die Plattform eine umfassende Informationsgrundlage zur Implementation von effizienten Ansätzen im Mobilitätsmanagement und in der betrieblichen Gesundheitsförderung. Hinter GISMO steht ein interdisziplinäres Forschungsteam aus Österreich und der Schweiz. Das Projekt wurde im Rahmen des Programms „Mobilität der Zukunft“ vom Österreichischen Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie gefördert.

Resultate

Die Ergebnisse aus der gesamten Forschungsaktivität wurden in einer integrierten Informationsplattform zusammengeführt. Aufgrund der Charakteristik des Projekts als grundlagenorientiertes Forschungsvorhaben, wurde das Konzept für die Informationsplattform als Demonstrator umgesetzt. Der Weg Richtung Prototyp und marktreifes Produkt – und damit die mögliche Nutzung in der Mobilitätsberatung und im betrieblichen Mobilitätsmanagement – ist allerdings klar skizziert.
Ein Eindruck von der Informationsplattform wird in diesem Screencast vermittelt: https://youtu.be/LsNkEwxnqcs. Weitere Informationen (auch zu möglichen Anwendungsszenarien) finden sich auf der Projektwebseite www.gismoproject.com.

Einreicher

Universität Salzburg, Fachbereich Geoinformatik Z_GIS Herr Dr. Martin Loidl Hellbrunnerstraße 34, 50

Partner

Research Studios Austria Forschungsgesellschaft mbH, Research Studio iSPACE: Forschungspartner

Universität Salzburg, Fachbereich Geoinformatik Z_GIS Herr Dr. Martin Loidl Hellbrunnerstraße 34, 50

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