Flächenverbrauchsabhängige Bewohner-Pkw-Parkgebühr
Jahr: 2024
Ziele/Ideen
– Innörtliche Flächenknappheit und -konkurrenz
> übermäßige Versiegelung
(fehlende Starkregenpufferung und Grundwasseranreicherung),
> mangelnde Begrünung / Beschattung (fehlende Klimaresilienz),
> z.T. zu schmale Gehwege,
> z.T. fehlende Aufenthalts-/Sitzmöglichkeiten,
> z.T. fehlende Fläche für Radverkehrsanlagen,
> fehlende Flächen für Radanstellanlagen,
> fehlende Flächen zum Halten / Laden / Liefern mit Kfz,
> z.T. fehlende Flächen für ÖPNV-Aufwertung,
> z.T. Sicht- und somit Verkehrssicherheitsbeeinträchtigung …)
– Pkw-Dominanz
> Stadt-/Ortsbild
> Verkehrsmittelwahl (mit den bekannten Folgeproblemen).
Kurzbeschreibung
Die Stadt Koblenz (D, ca. 115.000 Ew) nutzt seit 2024 den neuen rechtlichen Spielraum in Deutschland, höhere und differenzierte Gebühren für Bewohner-Pkw-Parkausweise für den öffentlichen Straßenraum zu erheben. Statt bisher pauschal 30,70 € / Jahr wird nun erstmals bundesweit der tatsächliche Flächenbedarf – Länge mal Breite – berücksichtigt und das Gebührenniveau an sonstige Straßenraumnutzungen angepasst, d.h. erhöht. Die "Monatsmiete" beträgt 1,95 € pro Quadratmeter. Es gibt eine Mindestgebühr von 100 € / Jahr, im Mittel werden ca. 175 € / Jahr verlangt, für große Pkw können Gebühren über 280 € / Jahr anfallen.
Ziel ist zum einen die Minimierung des Flächenverbrauchs für die Pkw-Abstellung zugunsten anderer Nutzungen (Stadtgestaltung, Grün, Versickerung, Gehen, Verweilen, Radfahren und -abstellen etc.); zum anderen eine Impulssetzung zugunsten nachhaltigerer Verkehrsmittelwahl bzw. Fortbewegung.
Resultate
Da das neue Gebührensystem erst seit März 2024 in Betrieb ist, können noch keine abgesicherten Daten genannt werden. (Im ersten Monat lag die Anzahl beantragter Bewohner-Pkw-Parkausweise unter der Zahl des Vorjahres, was aber auch andere Einflüsse gehabt haben kann.)
Stadt Koblenz, Verkehrsplanung